In meinen frühen Zwanzigern hatte ich einen Plan: mein International Management Studium innerhalb der Regelstudienzeit erfolgreich abschließen, danach einen coolen Marketing Job finden und Jahre später dann irgendeinen tollen Mann heiraten.
Das waren meine Gedanken mit 21, zu denen ich mich auch überreden musste. Aber das Leben funktioniert zum Glück nicht immer so, wie wir es denken oder planen.
Unerwartetes passierte, was ich eine ganze Weile nicht wahrhaben wollte. Ich musste zu dem Zeitpunkt mehr lernen, als es mir recht war. Akzeptieren wollte ich es in diesem Lebensabschnitt auch nicht. Ich hab Tiefen und Gefühle erlebt, die ich niemals erleben wollte. Ich hab einen komplett falschen Weg eingeschlagen.
Der Plan änderte sich.
Und ich mich damit auch.
Als mein Leben dann anders weiterging und ich die Dinge etwas klarer sehen konnte, wurde mir klar, dass es auf unserem Weg keinen klaren Anfang auf unserem Weg und auch kein klares Ende gibt. Selbst das dazwischen ist verschwommene Ungewissheit.
An manchen Tagen fühle ich mich verloren. Aber dadurch habe ich gelernt, dass es oftmals der beste Plan ist keinen Plan zu haben.
Es ist okay nicht zu wissen, was du tun wirst oder wohin es dich als nächstes verschlagen wird. Besser sich das einzugestehen, als alles durchzuplanen und genaue Zeitangaben für alles zu haben. Daraus können ja nur eine Enttäuschungen und neue Pläne folgen.
Ich hab keine Ahnung, wo ich in einem Jahr sein werde und das ist vollkommen in Ordnung. Nein, eigentlich finde ich es toll und aufregend.
Ich habe gelernt Ungewissheiten zu schätzen. Ich genieße das Leben im Jetzt anstatt nach Deadlines zu leben. Dadurch lerne ich immer mehr über mich, das Leben und was ich wirklich will.
Im Leben geht es sicherlich nicht um Sicherheiten. Es geht um Veränderung, das anzunehmen, was du gerade hast und wo du bist und daraus das Beste zu machen.
Es fühlt sich so befreiend an, nicht einem Plan folgen zu müssen und die zeitlichen Deadlines des Lebens und die Angst gesellschaftlich nicht der Norm zu entsprechen hinter sich zu lassen. Das Hauptziel liegt darin glücklich zu sein. Und das lässt sich auf allen möglichen und sich immer wieder ändernden Wegen “erreichen”.
Es gibt keinen Fahrplan dahin; wir alle gehen andere Wege, unsere eigenen Wege.
Wir alle kommen zu unterschiedlichen Zeiten und aus verschiedenen Beweggründen an.
Vielleicht hast du versagt, als du versucht hast deinen Plan umzusetzen. Vielleicht bist du gerade nicht da, wo du dachtest, dass du heute wärst.
Vielleicht bist du auch nicht mehr die Person, die du einst warst.
Aber all diese Erfahrungen – die guten, sowie die schlechten – haben dich zu der Person gemacht, die du heute bist. Nimm diese Erfahrungen an, lerne aus ihnen und geh weiter.
Nimm dir die Zeit, herauszufinden wer du wirklich bist und welcher dein nächster Schritt sein soll.
Wir verändern uns konstant. Nach einem Plan zu leben, scheint also nicht wirklich passend für uns zu sein.
Ohne Plan bin ich glücklich, manchmal bin ich auch nervös und habe etwas Angst. Ich weiß nicht, was als nächstes passiert. Es ist aufregend, fühlt sich manchmal an wie in einem Film und dem schleichenden Gefühl, dass immer gerade der beste Part passiert.
Vergiss niemals, dass es okay ist sich einzugestehen, dass du nicht weißt wohin dich dein Leben führt. Denn gerade das öffnet dir Türen für Abenteuer, lässt dich nach den wichtigen Dingen suchen und führt dich letztlich dort hin, wo du sein sollst.
Nimm Chancen wahr; sage ja zu Dingen, die dir Angst machen und wachse daran. Du bist nicht mehr die selbe Person, die du damals warst, als du dachtest du müsstest nach den Regeln spielen.