Warum man aufhören sollte, nach Glück zu suchen!

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Wer würde sich nicht im Laufe seines Lebens mindestens einmal diese Frage stellen? Und würde am Ende immer wieder dahin kommen, dass er sie nicht beantworten kann. Auch in der Philosophiegeschichte ist dies ein immer wiederkehrendes Thema, ohne dass man bislang zu einem endgültigen Resultat gekommen ist.

Unzählige Denker und Literaten haben immer wieder versucht, in wenigen Worten zusammenzufassen, was unter „Glück” zu verstehen sei, so wie diese:

„Die Fähigkeit, glücklich zu leben, kommt aus der Kraft, die der Seele innewohnt.”,
sagt Marc Aurel (121 – 180 n.Chr.). Dieser Satz scheint eine eher aktive Annäherung an das, was der einzelne Mensch als Glück auffassen will, anzudeuten, in dem Sinne, dass es nur eine Frage der Kontrolle über die eigenen Gefühle sei, ob man einen Glückszustand erreicht. Worin dieser Zustand aber besteht, bleibt offen.

Eine eher inhaltliche Beschreibung des Glücks gibt Carl Spitteler (1845 – 1924):
„Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden.”
Hiermit weist er auf das Erlebnis gegenseitigen Verständnisses hin, das zwischen zwei Menschen eintreten kann, das aber – so mag man fragen – wohl von einem eher zufälligen Zusammentreffen dieser zwei Menschen abhängig ist.

Denn aktiv nach einem solchen Menschen zu suchen, ist wohl kaum möglich. Hat man ihn aber zufällig gefunden, so muss man wohl dem Schicksal danken.

Bei Paul Richard Luck (1880 – 1940) finden wir eine Haltung, in welcher wir den Grad der Passivität noch gesteigert finden:

„Das Glück ist nichts Himmelstürmendes. Es schleicht sich still in unser Herz hinein.”
Hier wird das Glück einfach entgegengenommen, doch wann und wo und unter welchen Umständen?

Ganz einfach macht es sich unsere Zeitgenossin Claire Flowers, wenn sie sagt:

„Glück ist manchmal ein Moment der Stille.”
Aber da hat sie sicher Recht, gerade in dieser Zeit, in der die meisten von uns durch einen stressigen Alltag hetzen.

Und Theodor Fontane (1819 – 1898) nagelt das Glück auf genau diesen Inhalt fest:

„Bei Lichte besehen sind Ruhe und Glück überhaupt dasselbe.”
Fühlte sich gar dieser Schriftsteller schon zu seiner Zeit gehetzt, dass er solches sagen musste?

Man sieht, es gibt viele Definitionen des Glücks, und man wird es wohl dem Einzelnen überlassen müssen, für sich selbst herauszufinden, was „Glück” für ihn bedeutet. Es bleibt aber noch eine Frage übrig, die unabhängig davon, wie man „Glück” definiert, gestellt werden muss:

Sollen wir überhaupt versuchen, Glück zu erlangen? Ist es überhaupt erstrebenswert, glücklich zu sein? Und wie könnte es zusammenpassen, dass ich oder du glücklich sind, nicht aber Millionen andere, die durch ihre Lebensumstände dazu verdammt sind, unglücklich zu sein? Kann man überhaupt glücklich sein, wenn man weiß, dass andere es nicht sind?

Hier kommt, wie man sieht, eine ethische Dimension hinein.

Das Unglück, genauer betrachtet, hat nämlich auch etwas für sich. Man lernt durch es. Und man ist genötigt zu handeln.

Was würde hingegen ein glücklicher Mensch lernen? Nicht viel, denn in seinem glücklichen Zustand würde er alsbald erlahmen und nach nichts mehr streben.


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