Warum keine Chemo auch doof ist

Diejenigen von euch, die mir bei Instagram folgen, haben es vielleicht schon mitbekommen: Meine dritte Chemo – die ich eigentlich heute bekommen sollte – musste verschoben werden, weil meine Blutwerte zu schlecht sind.

Das finde ich ganz schön doof – und das nicht nur, weil ich heute umsonst ins Krankenhaus gefahren bin und fast 3 Stunden sinnfrei dort gewartet habe.

Richtig doof ist das aus zwei Gründen:
Erstens weiß ich nun nicht, ob ich überhaupt in dieser Form mit meiner Chemo weitermachen kann.

Meine Blutwerte haben jetzt bis Montag Zeit, um sich zu bessern, dann wird nochmal kontrolliert und im besten Fall geht die Chemo planmäßig nächste Woche Dienstag weiter.

Sollten die Werte sich bis dahin allerdings nicht signifikant verbessern – und ich glaube ehrlich gesagt kaum daran, dass sie das tun werden, weil sich ein bestimmter Wert seit der ersten Chemo kontinuierlich bergab bewegt – dann muss neu überlegt und besprochen werden, wie es chemotechnisch weitergeht.

Heute wäre schon Chemo #3 von 6 gewesen, Bergfest also. Wenn ich Pech habe, könnte es sein, dass meine Chemo auf eine wöchentliche Gabe umgestellt wird – das heißt, der Wirkstoff wird geringer dosiert, aber ich muss dann eben jede Woche ins Krankenhaus.
So soll die Therapie besser verträglich sein und sich weniger auf die Blutbildung schlagen.

Warum keine Chemo auch doof ist

Grund zwei, warum ich das gerade alles ziemlich blöd finde ist, dass ich jetzt alles umplanen muss.

Der Mann versucht extra immer frei zu bekommen, wenn ich zur Chemo muss und ein paar Tage danach, damit hier zu Hause alles einigermaßen klappt.
Das muss allerdings so früh wie möglich im Voraus geplant sein, damit es auch so hinhaut, wie wir das gerne hätten. Und jetzt sind die ganzen Termine natürlich erstmal umgeworfen und alles verschiebt sich. Blöd.

Dazu kommt, dass ich eigentlich im Mai ein Seminar für meine Ernährungsberater-Ausbildung hätte. Das war von Vornherein knapp geplant, weil der Termin nur 2 Wochen nach meiner letzten Chemo ist, aber da sich jetzt ja alles nach hinten verschiebt, werde ich das Seminar wohl ganz ausfallen lassen und auf einen späteren Termin warten müssen .

Und als würde das noch nicht reichen hat auch noch der Mann nächste Woche Geburtstag – sollte ich die Chemo wirklich nächsten Dienstag bekommen, wird die Geburtstagsparty wohl auch ausfallen müssen (oder zumindest ohne mich stattfinden).

Und jetzt alle gemeinsam: MENNO!

Aber genug gemeckert. Denn ein Positives hat die ganze Sache ja: Immerhin habe ich jetzt ein paar Tage ohne Chemo-Nebenwirkungen, die ich sinnvoll nutzen kann.
Das ist doch auch mal was!
Vielleicht mache ich nochmal einen auf #konmari und miste (mal wieder) meinen Kleiderschrank aus. Oder ich putze das Haus. Oder oder oder. Zu tun gibt’s schließlich genug!


Was habt ihr diese Woche so vor? Habt ihr eine Idee, wie ich die (unerwartete) Zeit nutzen kann?


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