Warum Ihr im Flugzeug mit Kleinkind niemals in der Familienreihe sitzen solltet

Bei unserem Rückflug von den Malediven ist es passiert: Zack, einmal beim Check-in nicht aufgepasst, und uns wurden – in guter Absicht – Plätze in der Familienreihe zugeteilt. Für unsere Unaufmerksamkeit wurden wir bitter bestraft, und ich will verhindern, dass Euch dasselbe passiert. Heute bewahre ich Euch – alle Eltern von kleinen Kindern und solche, die es irgendwann mal werden – vor einem großen Fehler bei Langstreckenflügen. Kennt Ihr die Familienreihe, die es in fast allen Fliegern gibt? Diese vier Sitze nebeneinander in der Mitte zwischen den Gängen mit mehr Beinfreiheit? Und habt Ihr auch schon gehört, dass es ideal ist, hier mit Baby oder Kleinkind zu sitzen? Vergesst es sofort. Die mittlere Familienreihe ist für mich der schlechteste Platz im Flugzeug. Wenn ich hier und jetzt eine Entscheidung treffen müsste, auf welchem Sitz im Flieger ich am wenigsten gerne sitzen wollte, dann wäre es ein Platz in dieser Reihe. Die Familienreihe ist nicht familienfreundlich und kinderfreundlich, sie ist stattdessen praktisch eine Garantie dafür, einen wahnsinnig anstrengenden und ungemütlichen Flug zu erleben. Tipps zum Fliegen mit Baby

Es gibt in meinen Augen nur einen Grund, als Reisende mit Baby oder Kleinkind in dieser Reihe zu sitzen: Wenn man sein Kind während des Fluges im Baby-Bassinet der Maschine schlafen lassen will. Die Baby-Bassinets sind kleine Bettchen, die in einer Halterung an der Wand vor den Sitzplätzen eingehängt werden. Die Gewichts- und Altersbegrenzungen für diese Betten sind von Airline zu Airline sehr unterschiedlich. Bei manchen Airlines liegt die Grenze bei acht Kilo oder sechs Monaten, einige wenige wiederum erlauben sogar Babys bis zu einem Gewicht von 14 Kilo.

Wenn man also mit einem Baby oder Kleinkind reist, und das Baby-Bassinet nicht nutzen wird (z. B. weil das Baby sowieso nicht darin schlafen wird, weil keines vorrätig ist, oder weil das Kind schon zu groß ist), dann bietet die Familienreihe nur einen einzigen Vorteil: Man hat mehr Beinfreiheit. Das hört sich erstmal in Anbetracht eines Langstreckenfluges recht nett an, aber dank der vielen Nachteile relativiert sich dieser Vorteil sehr schnell.

In den meisten Langstreckenmaschinen gibt es die Familienreihe zweimal – zumindest war das bisher bei fast allen Airlines, mit denen wir Langstrecke geflogen sind, der Fall: Einmal in der ersten Reihe der Economy Class, und dann nochmal im hinteren Bereich. Die Familienreihe ist immer die Reihe direkt hinter den Toiletten, sodass man vor sich keine anderen Sitze hat, sondern eine Wand. In dieser können dann (theoretisch) die Baby-Bassinets befestigt werden. Je nach Maschine befinden sich links und rechts der Familienreihe entweder nochmal je eine Fensterreihe für Familien mit Befestigungsmöglichkeit für ein Bassinet, oder aber Notausgänge. Die folgenden Nachteile beziehen sich auf die mittlere Familienreihe ohne Fensterplätze, die aus meistens vier Sitzen besteht und für mich die Vorstufe zur Hölle ist. Selbst die besten Airlines haben sie, und seltsamerweise scheint es Airline-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter immer extrem freudig zu stimmen, wenn sie einer Familie die besonderen Plätze beim Check-in anbieten können. Das kann nur am Namen liegen, unmöglich an den Annehmlichkeiten.

Reist man mit einem Baby oder Kleinkind unter zwei Jahren, das keinen eigenen Sitzplatz hat und nutzt man das Baby-Bassinet nicht, dann – ich wiederhole mich, aber ich kann es Euch einfach nicht eindringlich genug sagen – ist die Familienreihe für einen angenehmen Langstreckenflug ungefähr so hilfreich wie ein furzender, alkoholisierter, Zwiebelmett essender Sitznachbar. Hier sind die wichtigsten Gründe:

Die Reihe ist direkt hinter den Toiletten.

Das bedeutet im Klartext: Den ganzen Flug über – ob Tag oder Nacht – geht die Flugzeugtoilettentür auf und zu, was mit Lautstärke und Helligkeit einhergeht. Beides stört den Schlaf – den eigenen wie auch den des Kindes – und wenn es eines gibt, die man nicht stören will, dann ist es ein schlafendes Kind während eines Fluges. Abgesehen davon vertreten sich die Menschen vor der Toilette gerne mal die Beine und falls die Toiletten im einen Gang besetzt sind, steigen sie auch mal kurzerhand über Eure Beine drüber (Ihr habt ja schließlich jetzt viel Beinfreiheit und der viele Platz bietet sich da an), um in den Parallelgang zu gelangen.

Direkt vor einem leuchtet ein großer, heller Bildschirm.

In der Wand über den Halterungen für die Baby-Bassinets ist meistens ein riesiger Bildschirm eingelassen, der den anderen Passagieren während des Fluges die Flugroute, den Zeit am Abflugort, die Dauer bis zur Ankunft und ähnliche Infos mitteilt. Dieser Bildschirm leuchtet hell und das die ganze Zeit. Nicht gerade ein Garant für eine angenehme Nachtruhe.

Die Armlehne zwischen dem Gangplatz und dem Mittelplatz lässt sich nicht nach oben klappen.

Ein kleines, schlafendes Kind stundenlang im Arm zu halten ist an sich schon nicht ganz einfach. Wenn man als Elternpaar reist, kann man die „Last“ wenigstens auf zwei Personen verteilen. Bei uns sieht das dann meistens so aus, dass ich unsere Kleine im Arm halte, und sie ihre Beinchen auf dem Schoß meines Mannes liegen hat. Dazu ist es natürlich notwendig, dass die Armlehne sich hochklappen lässt. Zweimal haben wir bisher das Grauen Familienreihe am eigenen Leib erfahren, und beide Male war die Armlehne zwischen dem Gangplatz und dem Sitz daneben fest und von oben bis unten durchgehend. Beine ausstrecken ging dementsprechend nicht. Wenn unsere Tochter während eines Fluges mal wach ist (was sie glücklicherweise selten ist), dann mag sie es auch sehr, kurz zwischen uns zu sitzen. So können sich auch unsere Beine und Arme mal erholen. Mit hochgeklappter Armlehne klappt das wunderbar, aber in der Familienreihe selbstverständlich nicht.

Euer Tischchen und der Bildschirm sind unter Eurem Sitz bzw. in der Armlehne verstaut.

Da es in der Familienreihe keinen Vordersitz gibt, kann auch kein Bildschirm in einem solchen eingebaut sein. Dementsprechend ist der Bildschirm an einem Schwenkarm befestigt, den man sich erst mühsam von unten hochholen muss. Das ist alleine kaum möglich, erst recht nicht mit einem Kind auf dem Schoß. Ähnliches gilt für das kleine Tischchen. Dieses ist nämlich in der Armlehne verstaut, und wenn man ein Kind auf dem Schoß sitzen oder liegen hat, kann man es nicht nutzen, weil der Platz nicht ausreicht.

Ihr sitzt auf dem Präsentierteller.

Wie ich schon erwähnt habe, befinden sich vor der Familienreihe die Toiletten. Dementsprechend frequentiert ist der Bereich vor den Plätzen. Wenn man nun als Mama sein Kind stillt, kann man davon ausgehen, dass bei jedem Öffnen der Toilettentür die Brust mit dem angedockten Kind herrlich vom grellen Neonlicht angestrahlt wird. Weniger Privatsphäre geht praktisch nicht. Auch ohne das Licht der Toiletten fühlt man sich auf dem Platz sehr ausgeliefert, einfach weil der Sichtschutz nach vorne komplett fehlt.

Ihr habt auch in einem recht leeren Flieger wahrscheinlich die Reihe nicht alleine für Euch.

Wie angenehm kann doch ein Langstreckenflug sein, wenn die Maschine nicht ausgebucht ist, und man letztendlich vielleicht noch einen zusätzlichen Platz, ja vielleicht sogar die komplette Reihe für sich hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist in der Familienreihe sehr gering. Familien werden eigentlich standardmäßig immer auf die Familienreihe gebucht, solange dort noch Plätze frei sind – oft sogar automatisch vom System. So ging es uns auch beim letzten Flug. Die Maschine war nicht voll, und überall um uns herum saßen glückliche Passagiere, die mehrere Plätze für sich hatten. Wir Glücklichen in der Familienreihe haben uns jedoch die vier Plätze zu sechst geteilt (vier Erwachsene, zwei Schoßkinder). Während man auf einem normalen Platz also das Glück haben könnte, dass die Nachbarplätze frei bleiben, wird das in der Familienreihe eher selten passieren.

Wenn ein Kind schreit, dann schreien sie alle.

Die Idee dahinter, möglichst alle Familien mit kleinen Kindern in einen kleinen Bereich im Flugzeug zu pferchen, verstehe ich an sich. Es besteht die Hoffnung, das Kindergeschrei auf nur einen Teil des Fliegers zu beschränken. Das mag in der Theorie recht gewitzt erscheinen, ist aber in der Praxis absolut sinnlos, da man ein schreiendes Kind auch über viele Reihen hinweg hört. Kinder hingegen werden durch einen schreienden Sitznachbarn häufig zum Mitmachen animiert. Wenn ein Kind in der Familienreihe anfängt zu schreien, fangen die anderen sicherlich auch bald an – sei es aus Solidarität oder aus Protest – und der Teufelskreis beginnt. Familienreihe im Flugzeug mit Kleinkind schlechtester Platz im Flugzeug

Wenn Euch also in Zukunft beim Einchecken freundlich Plätze in der Familienreihe angeboten werden, oder Ihr beim Online-Check-in merkt, dass diese Plätze für Euch vorreserviert wurden, dann kann ich Euch nur eines empfehlen: Lehnt dankend ab bzw. sucht nach neuen Plätzen. In meinen Augen ist die Familienreihe die schlimmste Reihe, in der man als Familie sitzen kann. Das gilt ganz besonders, wenn man mit einem Kind unter zwei Jahren auf dem Schoß reist, das zu groß für das Baby-Bassinet ist. Aber auch für Reisen mit größeren Kindern mit eigenem Sitzplatz ist die Reihe nicht wirklich gut geeignet. Selbst ganz ohne Kinder sitzt man meiner Meinung nach auf jedem anderen Platz im Flieger besser, außer man ist vielleicht 1,90 Meter groß und braucht die Beinfreiheit dementsprechend dringend. Wenn Ihr einen ruhigen und bequemen Flug erleben wollt, dann meidet die Familienreihe. Familienreihe im Flugzeug mit Kleinkind schlechtester Platz im Flugzeug


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