Über Weihnachten und Silvester war ich in Bali – ein Traum. Es war alles inkludiert was ich mir von einem Urlaub wünsche: traumhafte Strände, faszinierende Reisterassen, beeindruckende Tempelanlagen und freundliche Menschen. Derzeit ist dort außerdem Regenzeit. Das bedeutet ab und an mal Regen, angenehme Temperaturen, genügend Sonne – eine gute Mischung eben. Meine bessere Hälfte und ich zählen nicht unbedingt zu den typischen Touristen die 3 Wochen in ein und der selben Hotelanlage in einer Touristenhochburg absteigen und dafür über 20 Stunden Flugstunden auf sich nehmen. Wir gehören eher zu der Sorte „Individualtourist“. Kleine aber feine Bungalows und ein Moped mit dem wir durch die Pampa düsen, sagen uns schon viel mehr zu. Auf diese Weise bekommt man natürlich auch einen ganz guten Einblick in Land und Leute.
So konnten wir auch feststellen, dass Bali ein ziemlich großes Problem hat: Unmengen an Müll. Vor allem in den touristischen Gebieten sieht man den Müll fast überall herumliegen. Blickt man hinter die Fassade der kleinen Hütten am Strand sieht man schnell, dass der angehäufte Mist hinter den Häuschen landet und sich dort stapelt. Wird es irgendwann zu viel, wird der überwiegend aus Plastik bestehende Abfall verbrannt und sickert dann erst wieder in den Boden und ins Meer. Zieht man dann auch noch die Regenzeit in Betracht, wird der ein oder andere Strand schnell in eine Müllhalde umgewandelt, was a.) meinen Appetit auf Fisch killt und b.) das Sonnenbad nur halb so ansprechend macht. Versteht mich nicht falsch, Bali ist toll und hat unglaublich viel zu bieten. Kommt man aber aus dem relativ sauberen Österreich mit einem ganz guten Müll-Management-System und einem Mülleimer an jeder Ecke, stechen einem die Unmengen an Müll auf den Straßen Bali´s wahrlich ins Auge. Einige Einheimische sind sich des Problems bewusst und versuchen aufzuklären, einige Restaurants verzichten bewusst auf Plastikstrohhalme – ein Anfang!?
Mein Urlaub auf der indonesischen Insel hat mich also dazu inspiriert etwas über unseren Plastikkonsum nachzudenken. Nachdem ja immer noch Jänner ist und in diesem Monat bekanntlich die guten Vorsätze für das neue Jahr getroffen werden, möchte ich mir im Sinne der Nachhaltigkeit vornehmen, in diesem Jahr so wenig Plastik wie möglich zu verbrauchen. Plastik ist immerhin unglaublich schädlich für uns und unsere Umwelt. Ich werde euch regelmäßig über meine Fortschritte am Laufenden halten. Für alle die sich meinem Neujahrsvorsatz anschließen wollen, habe ich im Folgenden ein paar Tips um Plastik so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
1. Wer braucht Plastikflaschen?
Dank giftiger Bestandteile wie BPA die Plastik absondert, ist es so oder so ungesund aus Plastikflaschen zu trinken. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass diese meist irgendeinen ungesunden und zuckerhaltigen Softdrink enthalten. Legt euch also eine Glasflasche zu und füllt diese immer wieder mit frischem Wasser auf. Wenn Wasser alleine nichts für euch ist, presst etwas Zitronen- oder Limettensaft hinein und schmeißt gleich noch ein paar Minzblätter und Ingwerstücke dazu.
2. Legt euch einen Einkaufskorb zu!
Sagt NEIN zum Plastiksackerl an der Kasse und kauft euch einen coolen Einkaufskorb. Solltet ihr den mal vergessen, stellt sicher das ihr immer zwei Papiertüten im Auto mit euch rumkutschiert. Diese solltet ihr auch mehrfach verwenden. Während Plastik zwar der Staatsfeind Nr.1 ist, ist die Herstellung von Papiertüten auch nicht unbedingt nachhaltig (Abholzung der Wälder und so …). Noch etwas: ich wollte vor kurzem Süßkartoffeln kaufen und musste erst wieder auf eines dieser kleinen Plastiksackerl in der Gemüseabteilung zurückgreifen. Die Kartoffeln waren zu schmutzig um sie in meinem Korb zu transportieren. Solch ein Sackerl kann man aber durchaus mehrmals verwenden. Nach dem auspacken zu Hause einfach wieder in den Korb packen und beim nächsten Einkauf erneut verwenden.
3. Kaugummi ist meistens Kauplastik!
Laut Greenpeace bestehen die meisten Kaugummis am Markt aus Kunststoff. Lecker! Persönlich kann ich getrost darauf verzichten, vor allem da die Kaugummis oft auch noch entweder Zucker oder den besonders schädlichen Zuckerersatz Aspartam enthalten. Ein einziger Kaugummi am Markt soll laut Greenpeace unbedenklich sein. Hier findet ihr den Link dazu. Ganz nebenbei bemerkt – Ölziehen oder auch das Spülen mit Wasserstoffperoxid (3%) sollen besonders hilfreiche Hausmittel gegen Mundgeruch sein. Kein Kaugummi von Nöten!
4. Wenn ihr Plastik herum liegen seht – packt es ein und nehmt es mit!
Im Sommer war ich Schwammerl (Pilze) suchen und siehe da, neben einer schönen Menge an Eierschwammerln habe ich auch ein paar Plastikflaschen im Wald gefunden. Nur weil manch anderer so bescheuert ist und Plastik im Wald verteilt, muss man es ja selbst nicht nachmachen. In diesem Sinne, wurden die Flaschen eingepackt und anständig entsorgt. No big deal!
5. Warum werden Gurken mit Plastik überzogen?
Schon seit langer Zeit wundere ich mich warum es notwendig ist, eine Gurke mit Plastik zu umwickeln. Ich kaufe lieber unverpacktes Obst und Gemüse. Das Einkaufen am wöchentlichen Bauernmarkt bietet sich hier übrigens hervorragend an. Dort ist so gut wie gar nichts unnötig verpackt und kommt au naturel in den Einkaufskorb. Auch Angebote wie dieses hier sind ideal um unnötigen Müll zu vermeiden. Das Gleiche gilt übrigens auch für andere Produkte. Ich greife zum Beispiel lieber nach einem Stück Naturseife anstelle der in Plastik verpackten Flüssigseife oder kaufe eher die Kichererbsen im Glas als in der Dose. Letztere werden leider auch meist mit Plastik hergestellt.
6. Mülltrennung
Plastik lässt sich in der heutigen Zeit nicht zur Gänze vermeiden. Hat man es also schon eimal daheim, dann sollte es auch angemessen entsorgt und nicht mit dem restlichen Müll zusammen geschmissen werden. In Salzburg gibt es beispielsweise die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Erkundigt euch über die Gepflogenheiten in eurem Wohngebiet. Eine einfache Googlesuche sollte schon etwas ausspucken.
Plastik ist tatsächlich überall. Sobald man sich über die ganzen Vorkommen bewusst wird, stellt sich das Vermeiden als ganz schön schwierig heraus. Während ich mit den bisherigen Punkten schon ganz gut klar komme, möchte ich die folgenden Ansätze in nächster Zeit ganz gezielt umsetzen.
6. Take away?
Wo ist das Problem wenn man sich seinen eigenen Container mitnimmt und sich das gewünschte Essen darin abfüllen lässt? Das Restaurant spart sich die Verpackung und man vermeidet unnötigen Müll. Win-Win! Das Gleiche gilt auch für den Kaffee den man sich morgens schnell mal wo holt. Warum also nicht eine eigene plastikfreie Thermoskanne oder Edelstahlbehälter mitnehmen und immer wieder verwenden. Einen Versuch ist es wert! Vermeidet außerdem jede Form von Plastikbesteck oder diese kleinen schrägen Plastikfische mit Sojasauce?!
7. Reinigungsmittel selbst gemacht!
Die meisten Reinigungsmittel werden nicht nur in Plastikflaschen verpackt sondern sind auch noch hochgiftig. Sobald auf der Rückseite ein Totenkopf oder ein riesengroßes Warnzeichen ist, kann man davon ausgehen, dass es einem die Nasenhaare wegätzt sobald man es im Badezimmer oder dergleichen verwendet. Warum also nicht auf altbewährte Hausmittel zurückgreifen? Essig (weiß) kann beispielsweise als Fensterputzmittel verwendet werden und hat sich immer schon als antibakterieller Oberflächenreiniger bewährt. Eine Mischung aus Backpulver und Essig soll auch sehr effektiv sein wenn es um die Toilette oder die Badewannen Reinigung geht. Auch Zitronensaft und Wasserstoffperoxid (3%) sind tolle Hausmittel zur Reinigung. Letzteres kann als 50/50 Mischung als Desinfektionsmittel verwendet werden und hat sogar einen bleichenden Effekt.
Das mag jetzt vielleicht etwas übertrieben klingen, aber vermeidet wenn möglich die Rechnungen die ihr am Schalter bekommt oder haltet zumindest eure Kinder davon fern. Diese sind nämlich meistens voll mit schädlichen Plastikpartikeln – und das in ganz schön großen Mengen. Mehr dazu findet ihr hier und hier.
Habt ihr noch weitere Tips um Plastik zu vermeiden? Wenn ja, freue ich mich über ein paar Kommentare.