Beginnen wir die Besprechung von “Secret Weapons” damit, dass ich zunächst niederschreibe, was mir an dieser Folge gut gefallen hat:
So, nun das dies erledigt ist, können wir uns den wichtigen Dingen widmen:
Ich bin nicht sicher, ob diese Folge, oder “Evil Plans” (ja, die, in der C-3PO eine Frucht kaufen geht) die Schlechteste der Clone Wars Serie ist. Wäre ich masochistisch, könnte ich mir jetzt beide Episoden hintereinander ansehen und dann entscheiden, welche von beiden ich weniger mag, aber ich denke, das werde ich eher lassen. Ehrlich gesagt, hoffe ich, diese Folge in absehbarer Zeit (seit sagen wir, so für die nächsten 60-70 Jahre) nicht mehr sehen zu müssen.
Dabei hätte ich viel weniger Probleme mit “Secret Weapons”, wenn diese Teil einer SW Serie für Kinder wäre (ich bin fast überzeugt, dass manch 4-jähriger den Humor in dieser Geschichte auch tatsächlich witzig finden könnte. Doch halt – es gab doch eine lustige Szene, als die Droiden aufgefordert werden die Hände zu heben und R2 daraufhin seine beiden Beine nach oben dreht).
Wie sollte ein Astromech auch sonst die Hände heben?
Es wäre auch nicht schlimm, wenn dies beispielsweise Teil von “Detours” wäre – es hätte mir zwar nach wie vor nicht gefallen, aber dies wäre in einem anderen Kontext geschehen. Schließlich wäre diese Folge einfacher zu verkraften wenn sie – so wie die beiden R2, C-3PO Folgen in der letzten Staffel keinerlei Bedeutung für die SW Galaxis und die Ereignisse des Krieges gehabt hätten. Aber die Handlung in dieser Folge hätte das Potential, den Ablauf der Klonkriege massiv zu verändern und so eine Geschichte möchte ich bitte nicht in den Händen eines vertrottelten und arroganten Pit-Droiden und eines in keinster Weise sympathischeren Frosch mit Stielaugen sehen. Aber bitte – vielleicht bin ich auch einfach zu alt und manch 4-jähriger verspürte hier nicht das dringende Bedürfnis den beiden ein Laserschwert in die Brust zu rammen.
Die beiden Protagonisten – wenn man so will…
Dabei begann das Ganze schon ziemlich mies (und wurde im Laufe der Geschichte nur noch schlimmer): da stellt sich Mace Windu hin und erklärt 4 Astromechs, dem angesprochenen Pit-Droiden ihre neue Mission. Mace Windu! Jener Mann, gegen den selbst Yoda eine Spaßkanone ist, der als einer der wenigen Jedi die Kampfform des Vapaad beherrscht, der auf Haruun Kal fast selbst der dunklen Seite zum Opfer gefallen wäre und der einige Monate nach den Ereignissen dieser Folge Sidious bereits besiegt haben wird, wenn ihm ein gewisser zorniger Jedi nicht die Hand abschlagen würde.
Und dieser Mann soll nun allen Ernstes ein paar Droiden instruieren und einem Frosch mit Stielaugen das Kommando über eine der wichtigsten Missionen des Krieges überlassen? Wirklich?
Interessant, bzw. seltsam ist auch, dass die jeweiligen Jedi ihre Droiden zu diesem Missions-Briefing begleiten (müssen). Das wirkt ein bisschen als würden Eltern ihre Kinder zur Firmung (in Deutschland heißt das glaube ich Konfirmation – sorry wenn ich falsch liege!) führen. Dabei lernen wir, dass Aayla Secura einen pinkfarbenen Droiden namens QT-KT (eine Homage an Albin Johnsons in früher Kindheit verstorbene Tocher Katie) besitzt. Einen pinkfarbenen Droiden! Aayla Secura? Wirklich? Das ist etwa so als würden Pink oder Rihanna in einem “Hello Kitty” Pyjama auf die Bühne kommen.
Ein Droide sucht seinen Platz
Ferner lernen wir, dass Tera Sinube (der freundliche alte Jedi aus der zweiten Staffel) ebefalls einen Astromech besitzt. Was macht er damit? Ich glaube nicht, dass Sinube noch viel herumfliegt.
Schließlich lernen wir noch, dass auch Klonsoldaten ihren eigenen Droiden haben können. Da sie jedoch rangmäßig unter den Jedi stehen müssen sie sich scheinbar mit Pit Droiden begnügen (wofür auch immer sie die verwenden können) und so treffen wir auf Neyo, einen Klon, der uns bereits in Episode III begegnet ist und der scheinbar irgendetwas massiv falsch gemacht hat und nun mit WAC-47 geschlagen ist, einer Figur, gegen die Jar Jar Binks wie ein seriöser Wissenschaftler wirkt.
Apropos Wissenschaftler: die nächste nervtötende Figur in der Geschichte ist ein Parwan (ja, die tintenfischartigen Kreaturen mit den drei Augen) namens Dr. Gubacher (ich warte nun darauf, dass ein Wesen namens Sedlmayer oder Moosgruber eine Rolle in der Serie bekommt), eine Mischung aus verrücktem Wissenschaftler (und ja, ich meine wirklich verrückt!) und M aus den James Bond Filmen.
Der Arzt dem die Droiden vertrauen
Die Handlung selbst wäre ja gar nicht so schlimm, würde nicht ständig versucht, diese mit einem Humor der von absurd bis peinlich reicht (meist ist er peinlich) zu konterkarieren. Aber vielleicht sind wir da wieder bei den oben angesprochenen 4-jähren.
Ich hatte gehofft, dass wir diese Geschichte und ihre Protagonisten mit dem Ende dieser Folge hinter uns lassen können, um uns interessanten Dingen zuzuwenden, aber nein, das Ganze ist in Wirklichkeit ein Dreiteiler, der sich auch noch bis in den Jänner hinziehen wird. Aber wenigstens haben wir die Weihnachtspause, um uns ein bisschen von diesem Mist zu erholen.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt:
- Das Logo am Beginn dieser Folge ist blau – als Hommage an R2-D2. Dann hätte man es aber auch gleich dunkelblau machen können, dann hätte es auch wie R2 gewirkt.
- In der Szene, in der R2s Raketenantrieb verbessert wird, sieht man rund ein halbes Dutzend Droidenarme an dem Astromech heumfummeln – überall, nur nicht an seinem Raketenantrieb! Hat diese Folge eigentlich irgendjemand bei Lucasfilm gesehen, bevor man sie an Cartoon Network gegeben hat?
- Ich frage mich warum zwei Superkampfdroiden von einem Pit Droiden Befehlen annehmen. Ich bin immer davon ausgegangen, dass letztere ziemlich am Ende der Droiden Hackordnung stehen – vielleicht noch knapp vor den Gonk-Droiden.
- WAC-47 nennt Gascon (abgesehen von ständig irrtümlich Corporal, was nach spätestens dem dritten Mal auch nicht mehr lustig ist) Shorty – was möglicherweise eine Referenz auf “Indiana Jones un derTempel des Todes” sein könnte.
- Dafür nennt Gascon WAC-47 Zyklop – ich frage mich woher man in der SW Galaxis diese einäugigen Wesen kennt.
- Schließlich frage ich mich, warum die Separatisten die Droiden am Ende einfach so abfliegen lassen und ihr Schiff nicht einfach mit einem Traktorstrahl wieder einfangen.
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr-Seite.