Warum eine Therapie oft nichts bringt

Therapie bringt nichts

Ich habe 1,5 Jahre eine Verhaltenstherapie gemacht, war für 6 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und ich arbeite selbst seit einigen Jahren als Coach.

Ich kenne also beide Seiten, wenn man so will. Lass uns heute daher darüber sprechen, wie du dafür sorgen kannst, dass eine Therapie zum Erfolg wird.

Außerdem erfährst du, welche Eigenschaft extrem wichtig ist, um im Leben etwas zu erreichen – auch unabhängig von einer Therapie.

Weitere Inhalte:

  • Warum eine Stunde Therapie pro Woche nicht ausreicht…
  • warum du nicht versuchen solltest, dem Therapeuten zu gefallen…
  • warum du dich für dunkle Gedanken nicht schämen musst…
  • wie du herausfindest, was du in deinem Leben ändern solltest…
  • wie dir das alles hilft, eine Angststörung zu überwinden.

Hier bin ich und jetzt mach mich gesund

„Ich bin psychisch krank und der Therapeut soll mich jetzt wieder gesund machen.“ So oder ähnlich gehen viele Patienten in die erste Therapiestunde.

Diese Einstellung ist verständlich. Darum macht man ja eine Therapie: damit man Hilfe bekommt und wieder gesund wird.

Wir sind es gewohnt, bei körperlichen Beschwerden den Arzt aufzusuchen, ein Medikament zu bekommen und fertig. Bei einer Psychotherapie läuft das anders. Sich hinsetzen und den Therapeuten machen lassen genügt nicht.

Wer glaubt, es würde ausreichen, wenn man sich beim Therapeuten auf die Coach legt und ihn mal machen lässt, der liegt falsch. So funktioniert das nicht.

Therapie ist kein passiver, sondern ein sehr aktiver Prozess. Therapie ist Hilfe zur Selbsthilfe und das bedeutet Arbeit.

Ein Therapeut sollte zuhören, durch gezieltes Nachfragen zum Nachdenken anregen und Anleitungen geben. Damit spielt er eine wichtige Rolle im Heilungsprozess, doch die wichtigste Rolle hast du inne. Ja, du! Dazu gleich mehr.

Eine Therapiestunde pro Woche reicht nicht

Typischerweise findet die ambulante Therapie einmal pro Woche statt. Also geht man dorthin, spricht über Probleme oder kotzt sich aus und das war es dann. In der Zwischenzeit passiert nichts. Häufig ist es so.

Meiner Meinung nach kann man eine Angststörung nur loswerden, indem sich etwas verändert. Ein Orts- oder Arbeitsplatzwechsel kann manchmal notwendig sein. Hin und wieder muss man sich von Menschen trennen, die einem nicht gut tun. Das kann in manchen Fällen ratsam sein, aber längst nicht immer.

IMMER muss sich aber auch etwas in dir verändern. Und diese Veränderung passiert nicht in den Therapiestunden. Sie geschieht dazwischen. Und sie passiert nur dann, indem du Überlegungen anstellst, das eine oder andere ausprobierst und auch deine Gewohnheiten veränderst.

Ich weiß aber nicht, was ich verändern soll!

Kann ich verstehen. Ist meist nicht so einfach, das herauszufinden.

Tipp1: Denke darüber nach, was dir an deinem Leben so gar nicht gefällt. Was passt dir überhaupt nicht? Ist schon klar, dass dir die Angststörung nicht gefällt. Sie sollte aber jetzt keine Rolle spielen, denn sie ist nicht die Ursache, sondern lediglich Symptom. Lasse bei diesen Überlegungen die Angststörung daher außen vor.

Tipp2: Schon kleinere Verhaltensänderungen können manchmal Wunder bewirken, denn sie bringen etwas in Gang. Und sie zeigen dir, dass NICHTS so bleiben muss, wie es war. Sie beweisen dir, dass du etwas ändern kannst und du die Macht über dein Leben hast. Wenn du noch keinen Sport machst, könntest du zum Beispiel damit starten. Weitere Tipps zum Thema Sport findest du hier.

Therapie ist also nur eine Hilfe zur Selbsthilfe und das funktioniert nur über Aktivität. Du bist gefragt.

Der Mensch ist faul und muss motiviert werden

Ich bin kein Therapeut und biete keine Therapie, sondern ein Coaching an. Gar nicht sooo weit von einer Therapie entfernt. Und ich gebe immer Handlungsaufforderungen. Gezielte Aufgaben. Immer!

Nicht immer führen diese zum gewünschten Erfolg. Oftmals schon. Wenn man sie macht. Denn letztlich findet man nur durch Probieren heraus, was hilft und was nicht.

Noch einmal: WENN MAN SIE MACHT!

Und ich frage bei der nächsten Coachingstunde natürlich nach. Und nicht selten kommt heraus, dass man die Aufgabe nicht gemacht hat. Nach anfänglichem Zögern. Stotternd.

Dabei ist es normal, dass viele Leute die Tipps nicht immer umsetzen. So ist der Mensch von Natur aus. Faul. Bequem. Ich bin genauso.

Ich weiß aber auch, dass wir ohne Aktivität gar nichts erreichen. Und ich weiß auch, dass wir durchhalten müssen, auch wenn wir für Anstrengungen und Entbehrungen nicht sofort belohnt werden. Oder glaubst du beispielsweise, dass du abnehmen wirst, wenn du 3 mal joggen gehst und eine Woche weniger Kalorien zu dir nimmst? So läuft das nicht.

Und das sage ich im Coaching auch. Und das ist vielleicht die wichtigste Aufgabe eines Therapeuten: Den Patienten zu motivieren und zu überzeugen, dass er aktiv werden muss.

Nicht immer gelingt das. Nicht immer erreicht man den Patienten. Wenn das so ist, kann man diese Therapie (oder das Coaching) meiner Meinung nach beenden und sich einen anderen Therapeuten suchen. Das liegt nicht unbedingt am Therapeuten, manchmal passt es einfach nicht.

Versuche nicht dem Therapeuten zu gefallen

Viele Leute erzählen dem Therapeuten das, was sie glauben, das er hören will. Therapeuten sind nicht selten Vater- oder Mutterfigur. Und wer erzählt seinen Eltern schon immer alles?

Es kann zunächst peinlich sein, unsere Gedanken, Gefühle oder unser Verhalten ehrlich und ungeschminkt mitzuteilen. Kann ich verstehen.

Wir alle haben dunkle Gedanken, Vorstellungen, Fantasien. Manchmal schämen wir uns auch im Nachhinein für unser Verhalten. Das aber ist ganz normal. Jeder kennt das, nur keiner spricht darüber. Müssen wir ja auch in der Öffentlichkeit nicht. In der Therapie ist das aber sinnvoll.

Das ist oft ziemlich schwer, denn manches ist uns sogar peinlich vor uns selbst. Und wenn wir diese Dinge aussprechen, dann gestehen wir uns diese vermeintlichen Schwächen ein und das ist nicht einfach. Mache dir jedoch klar, dass jeder von uns Schwächen sowie dunkle Gedanken hat. Wirklich jeder.

Daneben hast du sicher viele Eigenschaften, die dich zu einem liebenswerten Menschen machen. Da bin ich sicher. Halte dir das immer vor Augen – dann fällt es dir leichter, über diese unangenehmen Dinge zu sprechen.

Man soll mich mögen!

Die meisten von uns wollen gemocht werden. Und auch dem Therapeuten wollen wir gefallen. Also neigen wir dazu, bestimmte Dinge zu verheimlichen. Im normalen Leben kann das Sinn machen, in der Therapie ist das meist kontraproduktiv.

Versuche nicht dem Therapeuten zu gefallen. Er ist kein Familienmitglied und für dich ist es wichtiger – viel wichtiger – dass du deine Angststörung überwindest als für ihn.

Ich glaube nicht, dass du dem Therapeuten egal bist. Doch sein Leben hängt nicht davon ab, dass es dir besser geht.

Als Coach kann ich sagen, dass es mir wichtig ist, dass mein Gegenüber Fortschritte macht. Ich will helfen. Das ist meine Motivation. Und ich sehe es als meine wichtigste Aufgabe, dass es mir gelingt, den Klienten zu überzeugen, etwas zu tun. Das Richtige zu tun. Ihn dazu zu motivieren. Und oft gelingt das. Leider nicht immer.

Und wenn das nicht gelingt, dann finde ich das sehr schade. Letztlich aber – und das solltest du unbedingt mitnehmen: Mein Glück hängt nicht davon ab, dass ich jedem helfen kann. Das gilt auch für jeden Therapeuten. Wäre ja schlimm, wenn das so wäre.

DU MACHST DIE THERAPIE FÜR DICH!!!

Der Therapeut kann dir also nur helfen, dir selbst zu helfen und dazu genügt es nicht, auf der Therapeutencoach herumzulümmeln. 

Für dich ist es entscheidend, dass du aus dem Quark kommst. Dass du aufhörst mit Entschuldigungen. Dass du aktiv wirst. Und dass du durchhältst.

Du musst niemandem gefallen. Wenn du Aufgaben nicht machst bzw. Tipps nicht umsetzt, dann ist das okay. Du darfst das zugeben. Das ist menschlich. Wundere dich aber nicht, wenn du in diesem Fall keine Fortschritte machst. Du bist dafür berantwortlich, was du tust und was du nicht tust.

  • Sei dir im Klaren, dass eine Therapie Hilfe zur Selbsthilfe ist und Passivität zu nichts führt.
  • Übernimm Verantwortung. Du bist die entscheidende Variable im Heilungsprozess.
  • Sei ehrlich gegenüber dem Therapeuten (und dir selbst).
  • Tritt dem Therapeuten auf Augenhöhe gegenüber – nicht als Bittsteller.

Hier gibt es übrigens weitere Infos zum Coaching.

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