Das magische Wort. Wenn du ein NICHT hast, kannst du alles sagen – einschließlich dem, was du NICHT willst. NICHT macht das Leben so unglaublich NICHTssagend, voller NICHTigkeiten und erleichtert dein Leben garantiert NICHT.
Der Mythos „NICHT“
Es gibt kaum eine Sprache auf der Welt, die so „negierend“ (verneinend) ist wie deutsch. Wir sind Weltmeister darin, zu sagen, was wir alles NICHT wollen, NICHT tun (können), NICHT denken und schon gar NICHT sagen bzw. gesagt haben. Das Wort NICHT ist so fest im deutschen Sprachgebrauch integriert, dass es kaum verwunderlich ist, wenn wir uns zeitweise überhaupt NICHT verstehen. Offensichtlich haben wir es einfach noch NICHT gelernt. Und das, obwohl NICHT nahezu alles ausdrücken kann, was wir wollen … äh NICHT wollen.
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Das Füllwort NICHT
Weißt du, was ein Füllwort ist? Autoren verwenden diese Wortart sehr gerne beim Schreiben während Lektoren es am liebsten ausmerzen und aus dem Duden streichen würden. Ein Füllwort ist ein Lückenfüller ohne bedeutende Aussage und OFT überflüssig. Zum Beispiel noch, doch, nur, immer, schon, … und NICHT.
Füllwörter tragen zur Aussage eines Satzes wenig bei, da sie weder das Handeln oder Wunschziel beschreiben noch die Satzaussage umkehren können.
Ich gehe = Ich gehe NICHT.
Die Kernaussagen „gehen“ ist in beiden Sätzen gleich. Das Wort „NICHT“ ist ein Füllwort oder Platzhalter, hinter dem sich eine Reihe von Möglichkeiten verbergen können: Ich stehe. Ich renne. Ich sitze. Ich lehne. Ich sinniere. Ich denke. Ich liege. Ich wandere. Ich spaziere. Ich warte. Ich trinke. Ich esse. Ich schwimme. Ich lese. Ich bade. Ich dusche. Ich fahre. Ich radle. Ich skate. Ich schreibe. Ich arbeite …
Wenn du sagst, du willst nicht … ist das für deinen Gesprächspartner UND dein Unterbewusstsein kontraproduktiv, weil niemand hellsehen kann, wofür der Platzhalter NICHT in deinem Fall steht. Wenn du das NICHT willst, was willst du stattdessen? Und wann fängst du an, nach deinem stattdessen zu HANDELN?
So lange du Ausreden benutzt, handelst du NICHT
Du kennst bestimmt Freunde oder Bekannte, die darüber reden, was sie alles tun wollen. Oder was sie NICHT mehr tun wollen. Interessanterweise ist ihr anschließendes Handeln dennoch das gleiche wie vorher und sie fallen in ihr altes Muster zurück. Ihre „Ausreden“ verpuffen und sie können sich morgen erneut und kraftvoll über denselben Sachverhalt aufregen.
Der Unterschied zwischen Reden und Handeln ist einfach erklärt am Beispiel Japanisch pauken.
Die Sprache ist dir fremd und du bist auf ein Wörterbuch angewiesen, um dich in dem Land Japan zurechtzufinden. = Darüber „Reden“. Du wendest das Wissen noch nicht an, sondern brauchst eine Hilfe / Gedächtnisstütze (Wörterbuch, Zitat, Freund, Gespräch, Diskussion, Erinnerung, Projektion). Diese Hilfe wiederholst du so lange, bis du es verstehst, gelernt und verinnerlicht hast, und dich frei und selbstbewusst bewegen kannst. = Handeln. Du hast aufgehört, die Gedächtnisstütze (Projektion) in Anspruch zu nehmen und setzt das Wissen als künftige Handlung um. Du bist vom „darüber Reden“ ins „Handeln“ gelangt und kannst künftig das, was du willst, konsequent umsetzen und erreichen.
So lange du noch darüber „redest“ und „Ausreden“ benutzt, verharrst du und bleibst Handlungsunfähig. Hast du das Reden im Langzeitgedächtnis verankert, beginnst du selbstbewusst zu handeln.
Wenn du dein Leben verändern willst, ob verbessern, Ziele verwirklichen oder Erlebnisse in Zukunft vermeiden, dann ist ein Schritt erforderlich: Selbstbeobachtung!
Du wirst vermutlich weiterhin enttäuscht werden, dich verletzt fühlen oder Probleme erleben, solange du unbewusst lebst und im Reden verharrst von dem, was du NICHT willst. Unbewusst bedeutet: zu 90 % mit deiner Aufmerksamkeit abwesend zu sein bei dem was du tagsüber denkst, sagst und tust.
Falls du glaubst, dich an jeden Augenblick deiner 57.600 Sekunden Wachbewusstsein tagtäglich zu erinnern, ein paar Fragen:
- Welche von deinen etwa 40.000 bis 60.000 Gedanken sind dir bewusst?
- An welche deiner täglichen Handlungen erinnerst du dich?
- Weißt du am Ende vom Tag, wie viele Male du tatsächlich zum Handy gegriffen hast oder musst du noch auf Freunde und Bekannte projizieren um dich daran zu erinnern?
- Erkennst du, dass du dein Handeln und Denken auf andere projizierst (es ihnen vorwirfst) und es im Grunde lediglich ändern müsstest, um dich besser zu fühlen?
- Wie oft isst du unbewusst Süßigkeiten, obwohl du sagst, dass du abnehmen willst?
- Tust du das, was du willst oder das, was du „NICHT“ willst?
- Verschwindet dein Vorhaben am Abend im Hinterkopf mit „vielleicht morgen“?
- Wie häufig verwendest du das Wort NICHT und benutzt es als nichtssagenden vermeidenen Platzhalter, anstatt klar zu sagen, was du willst?
- Sind dir deine Handlungen, Marotten und Ticks bewusst?
- Stehst du dazu?
- Bei wie vielen „vollständigen“ Autofahrten bist du bewusst anwesend?
- Weißt du jedes Mal den Weg, den du gefahren bist oder landest du „erstaunt“ vor der Haustüre?
- Wie viele Male machst du andere für deine Gefühle und Gedanken verantwortlich?
- Wie viele Male sagst du etwas, was du dann nicht machst?
- Was hast du vorgestern als Zwischenmahlzeit gegessen?
Das Gemeine am Füllwort NICHT ist, es hindert dich auch am Handeln. Warum? Ich habe dir oben erklärt, dass es ein Platzhalter für alle Möglichkeiten ist. Solange du weißt, was du NICHT willst, schiebst du die Entscheidung vor dir her, was du stattdessen möchtest. Aus dem Grund bist du unfähig, zu handeln (= dein Denken und Reden in die Tat umsetzen).
- Ich will das nicht. => was willst du stattdessen?
- Ich rede nicht mehr darüber. => worüber willst du stattdessen reden?
- Ich tue das nicht mehr. => was tust du stattdessen?
Wenn du weißt, was du NICHT willst, weißt du NICHT automatisch, was du willst. Das musst du selbstverantwortlich entscheiden!
Hier kommt die Gewohnheit ins Spiel:
Du bist es gewohnt, NICHT zu wollen und deswegen NICHT zu handeln, weil du NICHT weißt, wie du handeln sollst.
= Umformuliert heißt das: Du bist es gewohnt, unsicher zu sein bzw. wenig Selbstbewusstsein zu haben.
Lerne dich kennen, indem du dich und deine Gedanken beobachtest und neue Gewohnheiten pflegst.
Du steckst in deinem Körper. Redest und handelst mit ihm und durch ihn als Ergebnis, wie du die Welt in der Vergangenheit erfahren hast. Diese Erfahrung ist die Basis deines Denkens. Deine heutige Gegenwart in dieser Welt nimmst du ebenfalls durch deine neuen Erfahrungen und dein Denken wahr. Du kennst vermutlich den Begriff „selbsterfüllende Prophezeiung“?
Ich würde es anders ausdrücken: Denkkreislauf.
Wenn du fortlaufend deine gewohnten Gedanken aus deinen vergangenen Erfahrungen wiederholst und auf die Welt projizierst, die du mit deinen Sinnen tagtäglich erneut wahrnimmst, erlebst du dieselben Erfahrungen, die du bereits kennst und wirst damit lediglich dein bestehendes Denken bestätigen.
Wenn dir dein Blick auf die Welt missfällt, dann ändere deine Gedanken über dich – dein Gegenüber ist lediglich dein Spiegelbild.
Stichwort Projektion: Du siehst im anderen das, was du an dir selbst gerne ablegen oder annehmen willst.
Du hast zu jedem Zeitpunkt die Wahl, deine Gedanken zu ändern und auf das (Unsichtbare) zu richten, das du erleben willst. Dadurch ändert sich dein Handeln und letztendlich deine Wahrnehmung über die Welt, die dir diese Veränderung spiegelt.
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Sobald du das NICHT mehr erlebst
Das Füllwort NICHT aus deinem Wortschatz zu streichen ist schwer aber nötig, da es dich von der Selbstreflexion abhält. Du bleibst buchstäblich blind für das, was du den lieben langen Tag sagst und tust oder in welchen Situationen du dich passiv verhältst.
Die häufigsten Reaktionen, wenn ich mein Gegenüber darauf aufmerksam mache, was sie reden und unbewusst tun, ist:
- Erstaunen, wie unbewusst sie leben.
- Verletzung, weil sie sich angegriffen fühlen.
- Leugnen, weil sie ihre Augen vor sich selbst verschließen.
- Verteidigen, weil sie sich kritisiert fühlen.
- Aggression, weil sie wenig Selbstwert besitzen.
- Wut, weil sie enttäuscht sind.
All diese Abwehrreaktionen zum Selbstschutz führen dazu, dass die Projektionen der eigenen Gedanken auf Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Kunden, Chefs, … weiter gehen, genauso wie die Ausreden. Die wenigsten reagieren mit Dankbarkeit, dass ihnen (endlich) jemand erklärt, wie sie mit einem einfachen Gedanken – einer Erkenntnis – ihr Leben komplett umkrempeln können. Und von diesen wenigen setzen 100 % das neue Wissen um und verändern tatsächlich damit ihre Welt.
Wenn dich ein Freund darauf aufmerksam macht, dass dein Reden ÜBER die Welt von deinem Handeln IN dieser Welt abweicht, geschieht das zu seiner und zu deiner Entwicklung.
Es steht dir selbstverständlich frei, auch morgen noch kraftvoll dein Denken auf dein Umfeld zu projizieren und dich weiterhin NICHT über dich zu ärgern.
Oder du beendest deine Projektion:
- Kauf dir ein Wörterbuch oder nutze im Internet Duden, Woxikon, … um passende Worte zu finden und dich klar und deutlich auszudrücken, was du stattdessen willst.
- Erinnere dich im Gespräch daran, dass du Teil einer Projektion bist und du dein Denken und Handeln auf sie projizierst, (der andere auf dich projiziert) dass du ablehnst oder gerne hättest. Das erfordert Übung und stetige Bewusstheit vor und nach dem Gespräch: „Ich sehe mein Denken und Handeln in meinem Gegenüber“.
- Reflektiere dich nach einem Gespräch. Was hat dich gestört, was hat dir gut gefallen? => Beides sagt etwas zu deinem Denken über DICH aus!
Genau genommen brauchst du niemanden, der dich darauf aufmerksam macht. Du kannst es jeden Tag sehen, wie du über dich denkst und was du tust. Wenn du jedoch unbewusst lebst, brauchst du die Projektionen so lange, bis du es selbst wahrnimmst und änderst. Das erfordert eines: Aufrichtige Ehrlichkeit dir selbst gegenüber inklusive der entstehenden Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Schmerz, Verletzung … auf dich selbst, weil du so lange „gepennt“ hast. Du wirst es überstehen, dir stetig bewusster werden und lernen über deine Gefühle zu bestimmen. NICHT entspringt einem verantwortungslosem Denken dir selbst gegenüber. Solange du dich weigerst, zu handeln, sagen oder denken was du willst, überlässt du die Verantwortung und Entscheidung über dein Leben anderen: Deiner Projektionsfläche im Partner, Freund, Bekannten, … Aus dieser Unbewusstheit versuchst du andere zu ändern, anstatt dein Denken zu ändern.
Bedenke: Du bist lediglich in der Lage dein Denken und Fühlen zu ändern, egal, wie oft du versuchst, dein Spiegelbild zu frisieren.
Je besser du von dir denkst, umso wohler fühlst du dich in dir. Du bist vollkommen in Ordnung wie du bist. Wenn du dich gut mit dir fühlst, wirst du selbstbewusster die Welt wahrnehmen und dein Erlebensgefühl darin sicherer und liebevoller sein. Weil du künftig anstatt mangelndem Selbstbewusstsein (dir deiner Selbst bewusst sein) deine Geborgenheit auf andere projizierst und diese Geborgenheit erleben wirst.
Ein paar abschließende Gedanken für dich:
- Nimm ein Notizbuch und schreibe deine Gedanken auf: Ein Gedanke ändert dein Leben – wenn du ihn wiederholst. Es ist nicht notwendig alle Baustellen im Leben zeitgleich anzugehen. Es reicht, wenn du einen Gedanken, einen einzigen positiven Gedanken der Liebe und des Wohlwollens über dein Leben jeden Tag denkst. Beim Zähneputzen, Essen, Autofahren, Einkaufen, in Pausen, abends beim Zubettgehen, morgens beim Aufstehen. Ein Gedanke hat die Macht, von einem Trampelpfad zu einer zehnspurigen Autobahn in deinem Kopf zu wachsen und dein Leben zu erleichtern.
- Die Welt spiegelt dir dein Denken, das du über sie wahrnimmst. Wie macht sie das? Passiv, denn du denkst über das, was du siehst, hörst und spürst aufgrund deiner Erfahrungen, gewohnten Gefühle und Gedanken. Daher nimmst du ausnahmslos dein Denken und deine daraus entstehenden Emotionen wahr. Sind sie positiv, siehst du deine positiven Gedanken. Sie sie negativ, siehst du deine negativen Gedanken und wie du mit dir selbst umgehest.
- NICHT ist ein überflüssiges Füllwort, das als Platzhalter dient für das, was du stattdessen möchtest. Je klarer du sagen kannst, was du willst, umso klarer kannst du handeln, um deine Wünsche umzusetzen und deine Mitmenschen können dich endlich unterstützen.
- Dein Gegenüber kann niemals wissen, was mit dem Wort NICHT an Gedanken, Gefühlen und Handlungen ausdrücken möchtest. Das musst du klar und deutlich sagen, indem du anstatt NICHT das gewünschte Wort benutzt. Was tust du stattdessen? Was willst du stattdessen? Was denkst du stattdessen? Worüber redest du stattdessen?
- Solange du noch darüber redest, was du NICHT willst, hinderst du dich am Handeln. Deine Mitmenschen hören, was du sagst und sehen, was du tust = und sind verwirrt. Bedenke: Wenn dein Reden von deinem Handeln abweicht, wie soll die Welt auf dich reagieren? Nach dem was du NICHT sagst oder NICHT tust? Meistens reagiert sie trotz deiner Erklärungsversuche mit „Missachtung, Ignorieren, Belächeln, Missverständnis, Ablehnung …“ weil sie dir deine eigene Diskrepanz (= Ungleichgewicht) spiegelt.
- Lerne dich besser kennen. Das ist die einfachste Art, Selbstbewusstsein zu erlangen und deine Hilflosigkeit loszuwerden. Dir selbst zu vertrauen, weil du dich jeden Tag besser „einschätzen“ lernst. Fang jetzt gleich damit an und schreibe in ein Notizbuch, was du heute über dich gelernt hast. Frage dich jeden Tag, warum du das tust und ob es dich glücklich macht? Du kannst dafür unsere Kalenderserie LIE und BE nutzen: „Erfolg, Selbstwert, Liebe und Angst“. Die Alltagshelfer sind aufeinander aufgebaut und stärken Monat für Monat dein Selbstbewusstsein in deinem Tempo.
Dankeschön
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Nur ein Gedanke ändert dein Leben:
Druck das Bild aus und häng es dir deutlich sichtbar auf, dass du es jeden Tag siehst. Nächsten Sonntag kommt der nächste Gedanken.
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P.S.: Lerne deine Angst schätzen: Sie erinnert dich daran, aus der Liebe gefallen zu sein!