Warum die Smartwach doch nützlich ist

Die Smartwatch liegt voll im Trend. Laufend erscheinen neue Modelle am Markt, die sich im Design und den integrierten Funktionen übertreffen. Obwohl man ständig über die schlauen Uhren etwas hört oder liest, wissen
trotzdem die Wenigsten was so eine Smartwatch wirklich kann. In diesem Beitrag lernst Du wichtigsten Features kennen und erfährst wie nützlich eine Smartwatch wirklich ist.

Was ist eine Smartwatch?

Eine Smartwatch (schlaue Uhr) ist eine intelligente Armbanduhr, die durch eine ständige Verbindung zu einem Smartphone, verschiedene Informationen darstellen und Funktionen ausführen kann.

Schon 2003 stellte Microsoft auf der CES (Consumer Electronics Show) die SPOT-Uhr (Smart Personal Objects Technology) vor, die bereits unterschiedliche Informationen auf einem Armbanddisplay darstellte.

Seitdem ist die Entwicklung von Smartwatches rasant weiter gegangen. In der Zwischenzeit ist solch ein Gerät die Kombination aus Uhr, Smartphone, Fitness Tracker und Fernsteuerung für diverse Geräte im Umfeld. Damit ist aber das vorhandenen Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft – doch dazu später.

Android Wear, Tizen und iOS

Android Wear

Die aktuell angebotenen Modelle funktionieren mit verschiedenen Betriebssystemen. Am verbreitesten ist Android Wear, eine für die Smartwach angepasste Version von Android, die im März 2014 von Google vorgestellt wurde.

Um dieses Betriebssystem auch wirklich nutzen zu können, muss dazu die Android Wear App auf dem Smartphone installiert werden. Ist das geschehen, kannst Du über die App alle Einstellung auf Deiner Uhr vornehmen und über den Google Play Store weitere Apps downloaden. Womit ein wichtiger Vorteil von Android Wear bereits genannt wurde. Praktisch alle im Play Store angebotenen Apps sind mit einer Smartwatch kompatibel, wodurch die Auswahl an Applikationen praktisch grenzenlos ist.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Bedienbarkeit von Android Wear, weil man alleine nur über Wischgesten oder Sprachbefehlen durch das Menü navigiert und Funktionen aufruft.

Tizen

Dabei handelt es sich um ein offenes Betriebssystem, das auf Linux basiert. Bereits im Herbst 2013 gab Samsung bekannt, Tizen für Smartphones, Smartwatches, Fernseher und Haushaltsgeräte verwenden und weiterentwickeln zu wollen. Die eben erst neu vorgestellte Samsung Gear 2 und Samsung Gear S2 laufen bereits unter dem neuen Betriebssystem.

Stellten anfänglich die wenigen unter Tizen laufenden Apps ein großes Problem dar, hat sich die Situation
inzwischen ein wenig verbessert, da rund 1.000 Applikation im Angebot stehen. Da Tizen bei den oben genannten Modellen auch auch ab Version 4.4 mit Android kompatibel ist, wird das Zahl der vorhandenen Apps nochmals erhöhen.

Gerüchteweise soll es nicht mehr lange dauern, bis Tizen iOS-Geräte unterstützt, was die Apple-Community, die nur wenige Smartwatches zur Auswahl haben, sehr freuen wird.

iOS

Als letztes Betriebssystem muss an dieser Stelle natürlich auch iOS von Apple angeführt werden. Entgegen der sonstigen Dominanz des Unternehmens aus Cupertino am Markt von mobilen Geräten, spielt iOS bei
Smartwatches nur eine untergeordnete Rolle. Immerhin laufen nur die Apple Watch selbst und die drei aktuellen
Modelle von Pebbles mit diesem Betriebssystem. Selbstverständlich überzeugt iOS auch bei der Smartwatch
mit einer komfortablen und intuitiven Bedienung, wie auch mit zahlreichen nützlichen Features.

Watchface – das wandelbare Gesicht der Smartwatch

Eine sehr beliebte und inzwischen auf praktisch allen Smartwatch-Modellen vorhandene Funktion, sind die
verschiedenen Watchfaces. Dabei geht es um die Personalisierung des Ziffernblattes.Begonnen vom analogen, über
das digitale bis hin zum binären Design sind alle Möglichkeiten vorhanden. Es gibt Watchfaces mit Hintergrundbildern, die laufend wechseln, oder Ziffernblätter die absolut minimalistisch sind.

Besonders praktisch sind jene Watchfaces, auf denen verschiedene Informationen, wie Wetterlage, Mondphasen, Aktienkurse, aktuelle Nachrichten oder der Akkustand zusätzlich eingeblendet werden. Mit dem Watch Maker
kannst Du Dein eigenes Watchface selbst kreieren.

Smart Notificatons und noch vieles mehr

Benachrichtigungen

So eine schlaue Armbanduhr kann natürlich wesentlich mehr als nur einfach die aktuelle Uhrzeit anzuzeigen. Zusätzlich dazu gibt es noch verschiedene Benachrichtigungsfunktionen, die sogenannten Smart Notifications, die Smartwatches überhaupt so bekannt und beliebt gemacht haben. Dabei wirst Du über eingehende Anrufe, Nachrichten wie SMS und Whatsapp, Updates aus den sozialen Netzwerken, Emails und sogar über bevorstehende Termine informiert.

Diese Informationen kannst Du ganz einfach vom Display Deiner Smartwatch ablesen, ohne dabei umständlich dein Smartphone hervorkramen zu müssen. Bei den meisten Modellen lassen sich Nachrichten sogar per Spracheingabe beantworten.

Telefonieren

Doch damit begnügen sich einige Hersteller nicht und haben auch eine vollwertige Telefonfunktion integriert. Sowohl bei der Apple Watch wie auch bei der Samsung Gear 2 kannst Du über das verbaute Mikrofon Anrufe entgegen nehmen bzw. wieDu es von Deinem Handy gewohnt bist, Telefonate führen. Es mag anfänglich ein wenig ungewohnt sein, mit dem Handgelenkvor dem Mund zu telefonieren, doch wirst Du diese Funktion, wie zahlreiche Nutzer bereits bestätigen, sehr bald zu schätzen wissen.

Bei der Samsung Gear S2 geht der Hersteller noch einen Schritt weiter und hat in das Produkt ein 3G und WLAN Modul integriert, wodurch das Telefonieren ohne gekoppeltes Smartphone möglich sein wird. Mit dieser Neuentwicklung macht die Smartwatch einen weiteren entscheidenden Schritt zum eigenständigen Gerät, das keine Verbindung oder Unterstützungdurch ein Handy benötigt.

Fitness

Wie schon weiter oben erwähnt, bieten die meisten Smartwatch-Modelle auch verschiedene Funktionen um die eigene Aktivität und Fitness zu überwachen. Zu diesem Zweck sind im Gehäuse der Uhr Beschleunigsmesser, Gyroskopen und optische Sensoren zur Pulsmessung verbaut. Ähnlich einem Fitness Armband, können damit Schritte, Distanz, Kalorien und Herzfrequenz gemessen werden. Die aufgezeichneten Daten werden über meist schon werkseitig installierten Apps ausgewertet und grafisch dargestellt.

Die Präzision und die Qualität der protokollierten Daten lässt sich mit der von Pulsuhren nicht vergleichen. Doch
um sich einen Überblick über die täglichen Aktivitäten zu verschaffen und sich über die körpereigene Fitness zu informieren, sind diese Features mehr als ausreichend.

Die Smartwatch als Fernsteuerung

Eine sehr beliebte Funktion bei Sportlern und Musikliebhabern ist die Fernsteuerung des Musikplayers über die Smartwatch. Konnte man anfänglich nur zum nächsten Lied vorklicken, sind nun praktisch alle Funktionen möglich, die man auch direkt vom Smartphone kennt.

Auch die Kamera lässt sich via Smartwatch bequem bedienen, was speziell bei Bildern, die nicht unbedingt aus der Selfie-Optik gemacht werden sollen, eine nützliche Funktion ist.

Die Zukunft der Smartwatch

Wie schon unter dem Punkt Telefonieren erwähnt, gibt es bereits Bestrebungen, die Smartwatch zu einem eigenständigen Gerät zu machen, das keine Verbindung zu einem Smartphone benötigt.

Wie eine GFK-Studie aus dem Vorjahr zeigt, können sich die Menschen vorstellen, eine Smartwatch für die verschiedensten Zwecke zu nutzen.

  • Zum Bezahlen an der Kasse im Supermarkt, an der Tankstelle oder beim Friseur mittels NFC (Near Field Communication). In diesem
    Zusammenhang hat Google erst vor wenigen Tagen den Start von Android Pay, einem eigenen NFC Bezahldienst bekannt gegeben
  • Besonders im asiatischen Raum kann man sich im Spital oder beim Arzt die Bereitstellung von Gesundheitsdaten mittels Smartwatch
    vorstellen. Eine Funktion, die in Europa aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes sicher nur wenig Anklang finden würde
  • Die Smartwatch als Ticket für öffentliche Verkehrsmittel oder als Ausweis zu verwenden, könnten sich ebenfalls ein großer Teil
    der Befragten vorstellen.

Egal wie sich die Smartwatch in Zukunft weiterentwickeln wird, ist eines jetzt schon klar. Viele, die mehrere Tage eine schlaue Uhr nutzen durften, möchten sie nicht mehr missen – Genauso ging es auch Lucca Caracciolo von t3n, wie er zuletzt in seiner Kolummne geschrieben hat.

Fazit

Die Smartwatch wird sehr oft zum „Second Screen“ des Smartphones degradiert, auf dem verschiedenen Funktionen schlechter auszuführen sind, als auf dem Handy selbst. Und diese Kritik war bei den Produkten der ersten Generationen durchaus angebracht. Die neuesten Modelle überzeugen durch glasklare Displays, einer guten Performance, die sämtliche Funktionen ohne Verzögerungen durchführt und einer ständig wachsenden Unabhängigkeit vom Smartphone.

Es ist einfach bequem, bei eingehenden Nachrichten nur auf das Display am Handgelenk zu schauen. Es ist zeitsparend, kurze Telefonate direkt über die Smartwatch zu führen. Es macht Spass, die gewünschte Playlist mit einem Tipp abzuspielen.

Natürlich ist nicht alles im grünen Bereich. So lässt die Akkulaufzeit, die sich bei den meisten Modellen irgendwo bei 1 -2 Tagen bewegt, noch sehr zu wünschen übrig. Auch der Kaufpreis mancher Produkte schreckt noch viele Interessierte ab.

Doch bei den Smartwatches verhält es sich genauso wie bei den Smartphones in den letzten Jahren. Die Weiterentwicklung schreitet immer stärker und schneller voran, und schon bald werden Modelle auf dem Markt sein, die selbst die eifrigsten Kritiker überzeugen werden.

Bildquelle: Kārlis Dambrāns/ Flickr

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