Warum Add-Block-Kampagnen verlieren

Sicherlich hat sich auch auf der Seite Ihres schwindenden Vertrauens in den letzten Monaten vorrübergehend ein Banner eingenistet, auf denen die Betreiber von Zeit.de, golem.de, sueddeutsche.de und etlichen anderen über die Nutzung von Addblocks jammern. Wie wir wissen, finanzieren sich all diese Seiten - natürlich ausschließlich! - über Werbung, und wir erinnern uns an ähnliche Kampagnen von Zeitschriften und Fernsehen....

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Oder etwa nicht? Erinnern Sie sich NICHT an die erste Seite der Illustrierten, die Sie ermahnte, die Werbung nicht zu überblättern? Wissen Sie nicht mehr, damals, als PRO 7 den Betrieb einstellen musste, weil 80 Prozent der Zuschauer umschalten oder den Raum verlassen, weil man sich den unerträglichen Blödsinn nicht mehr geben möchte?

Natürlich können Sie sich daran nicht erinnern, das ist nämlich nie passiert. Neu ist somit nicht nur diese Logik, neu ist eben vor allem, dass Werbefuzzis noch nie zuvor die technische Möglichkeit hatten, Menschen zum Angucken von Werbung zu zwingen. Und sie lassen keine Möglichkeit aus: Da fehlt nicht mal die Springer-Kampagne gegen ABP - ein Mozilla-Addon, das mich seit fünf Jahren bestens verschont von den Anzeigen nicht zuletzt auf dieser Seite, die meine Artikel unlesbar machen, bevor man es zumindest versucht hat (danke nebenbei dafür, blog.de).

Dazu gehört jetzt auch ein schöner Video-Wettbewerb, wo Addblock-Nutzer ihre Freizeit opfern, um teils echt aufwendige Adds zu drehen: Für ABP. Und irgendwo da ist es dann mal wieder, das Internet, von dem ich mal geträumt habe. Die werden nicht dafür bezahlt. Die machen das, weil sie Bock drauf haben, und einige sogar, weil sie es können. Genau so wie ich gerade.

Der größte Witz dabei ist, dass all diese Kampagnen total erfolgreich sind. Die oben erwähnte Versuchsreihe mehrerer deutscher Verlage führte dazu, dass die Download von ABP um 129 Prozent anstiegen! Gratulation!

Da sieht man dann auch mal, wie Werbung aussehen muss, damit sie funktioniert: Letztlich braucht Du eben doch ein gutes Produkt.

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