Warten auf Gaucks Fehlervon Thomas Baader
Ich warte immer noch darauf, dass Gauck irgendwas falsch macht. Nicht, weil ich mir das wünsche, sondern weil ich ehrlich positiv überrascht bin, dass es bisher noch nicht geschehen ist. Es passiert einem Menschen wohl selten, dass er von sich sagen kann, er könne jede Aussage, die ein bestimmter Amtsträger bisher öffentlich getätigt hat, unterschreiben. Ich bin momentan einer von diesen Glücklichen. Ja, die Übereinstimmung ist so groß, dass es für mich fast so ist, als wäre ich selbst der Bundespräsident.
Hoffentlich bleibe ich lange im Amt.
Siehe auch:
Den Soldaten der Bundeswehr sagte er, Gewalt werde immer ein Übel bleiben. "Aber sie kann – solange wir in der Welt leben, in der wir leben – notwendig und sinnvoll sein, um ihrerseits Gewalt zu überwinden oder zu unterbinden." Die Kämpfer für die Wende zu den erneuerbaren Energien mussten hören: "Es wird uns nicht gelingen allein mit planwirtschaftlichen Verordnungen. Wohl auch nicht mit einem Übermaß an Subventionen." Denen, die mit Gaucks Vorgänger Christian Wulff sagen, der Islam gehöre zu Deutschland, antwortete er: "Die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland." Deutschlands Senioren erklärte der Präsident, sie könnten auch bis ins Alter von 67 oder 70 Jahren arbeiten: "Niemandem sollte Unzumutbares zugemutet werden. Aber das Zumutbare schon, zumal, wenn es sich mit dem Erwünschten deckt." Und den Führern der Welt rief er zu: "Zwar treffen sich die Staats- und Regierungschefs auf internationalen Gipfeln – und das ist wichtig – und doch kommen die Reformen der internationalen Regelwerke, Organisationen und Gremien nur langsam voran."
Was davon ist falsch? Wenig, wenn man ehrlich ist.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-06/gauck-hundert-tage/seite-2