Die letzte Woche war grauenhaft. Also,nicht so für mich persönlich. Da hatte ich schlimmere. Obwohl ich jetzt nicht so genau weiß, ob das für die letzte Woche spricht. Nein ich rede von der Gesamtsituation. Also urbi et orbi.
Erst mal war da natürlich die Royal mit Käsegesicht – Hochzeit. Die hat schon im Vorfeld bei mir für manchen ausgerenkten Kiefer gesorgt. Es ist leider so, dass ich einen pawlowschen Gähnreflex habe, wenn es um Adel, Hochzeit und hysterische Frauen in den „Golden Ager“ Jahren geht. Das liegt vermutlich daran, dass ich als kleiner Junge nicht Papas Pornos unter seinem Bett fand, sondern Omas „Goldenes Blättchen“ oder die „Stille Post“, oder wie die Käseblätter alle heißen, die sie wegen der interessanten Interviews gelesen hat.
Jedenfalls konnte ich mir rege die 70jährigen Damen Europas vorstellen, die alle vor dem Fernseher hockten und in dem Moment, als der Prinz seine Kate kisste einen späten, aber verdienten Orgasmus hatten (und glaubt mir: das war kein schöner Anblick!). Schön für sie, schön für die Briten, die in ihren schlimmen Zeiten auch mal was geboten bekommen, wenn sie schon nicht mehr auf die Uni oder zum Arzt dürfen. Aber warum muss es dermaßen aufgeblasen werden, wenn reiche Parasiten heiraten? Und dann war es mit der Hochzeit nicht getan. Nein, es wurde ad nauseam ausgewälzt, wie das linke Blumenmädchen, hintere Reihe sich in der Nase popelt. Mein Gott!
Dann hat Sony plötzlich entdeckt, dass ihr „Playstation“-Netzwerk für Achievement geile Kinder jeden Jahrgangs so sicher ist wie ein Safe aus Klopapierrollen. Das hat mir allerdings auch etwas zu denken gegeben und ich bin in mich gegangen, wer alles meine KK-Daten hat. Zum Glück ist mir dann eingefallen, dass ich mir in weiser Voraussicht eine pre-paid Kredikarte zugelegt habe, so dass kein böser Hacker mehr als die paar Cent bekäme, die ich mich regelmäßig verrechne beim umrechnen. Aber irgendwie werde ich den nagenden Verdacht nicht los, dass mich PayPal und die vielen vielen Einzugsermächtigungen noch einmal in den Arsch beißen werden. Gottlob bin ich arm.
Ganz im Gegensatz zu den potenziellen Opfern des Sony-Lecks mit ihren Edelkonsolen und den 2m Fernsehern, die es braucht, um sie auszureizen. Nennt es Sozialneid, nennt es schlechten Charakter, aber so richtig kann ich mir ein abfälliges Grinsen nicht verkneifen bei dem Gedanken an die hektischen Schadensbegrenzungsaktionen, die die Kunden des PSN jetzt durchführen müssen. Das ist sicher grauenhaft. Und die Nervosität! Arme, arme Konsoleros.
Grauenhaft finde ich auch, dass das Station-System von SOE betroffen ist. Das bedeutet, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die SOE-Spiele spielen. Habt ihr denn kein Schamgefühl?
Dann, bin Laden. Also, good riddance, schmor in der Hölle, nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Jeder tote, mörderische Fanatiker ist ein Gewinn. Aber: die Bilder jubelnder, tanzender Amis haben mich dann doch mehr als abgestoßen. Genauso wie vor 10 Jahren die Bilder jubelnder Palästinenser, die nach 9/11 den Tod von 3000+ Amerikanern feierten. Wenn jemandem ins Gesicht geschossen wird, sollte das eigentlich immer Grauen erregen, auch wenn sich bei so Typen wie bin Laden das Mitleid ich sehr engen Grenzen hält. Aber da sind ja auch noch andere Leute bei umgekommen. Und unser aller Kanzlerin freute sich dann auch pflichtschuldig mit, was ihrem Vater, dem Pastor, hoffentlich peinlich wäre, wenn der noch leben würde.
Und dann rollte der Tsunami „Osami“ los, und ertränkte alles was sonst noch so passierte. Es wird jedes kleinste Detail zu der Aktion erörtert. Bis zur Zahnpastamarke des Navy Seals („Marine Seehund“ arf, arf), der OBL das Gesicht weg schoss.
A propos. Obama-sama will ja nicht, dass das Foto des toten Ladens veröffentlicht wird. „Zu grauenvoll“. Vielleicht sollte er es nur für und Deutsche veröffentlichen, denn wir sind den Anblick entstellter Gesichter gewohnt.
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