Wann kommt endlich die Argumentationswende der AKW Gegner?

Wann kommt endlich die Argumentationswende der AKW Gegner?

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GTL | 11.3.2014 | Kommentare (0)

 

Wann kommt endlich die Argumentationswende der AKW Gegner?

Heute vor drei Jahren ereignete sich der AKW Unfall von Fukushima und die mediale Auseinandersetzung über die gesundheitlichen Folgen geht in die nächste Runde. 
Kernthema ist hier das Schilddrüsenkarzinom, da es sich hier um den einzigen Organkrebs handelt, für den -zumindest für Kinder und Jugendliche, eine von keiner Seite zu bezweifelnde Zunahme nach dem AKW Unfall von Chernobyl bewiesen werden konnte.

Im Gegensatz zu Chernobly 1986, wo spät mit systematischen Untersuchungen begonnen wurde, haben die japanischen Behörden unmittelbar nach dem Unfall mit einen Ultraschall Screeningprogramm begonnen, das insgesamt 360.000 Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr einschliessen sollte. Als erstes Ergebnis fanden sich bei einem hohen Prozentsatz kleine Zysten und Knoten, wobei einer später nachgeholte Vergleichsstudie aus einem weiter entfernten Gebiet eine ebenso große Anzahl an morphologischen Veränderungen fand, so dass sich die Frage stellte, ob man nicht einfach durch die exaktere Untersuchugn heute mehr Veränderungen findet, als früher. Wesentlich für das Verständnis ist aber, dass es bislang keinen Beweis gibt, das diese Veränderungen Vorboten von bösartigen Geschwülsten sind. Aus den veröffentlichten Dosisberechnungen ist es auch schwer vorstellbar, dass eine so große Anzahl an Kindern und Jugendlichen eine so große Menge Radiojod aufgenommen haben, dass sich eine allfällige Zunahme von Schilddrüsenkrebs statistisch nachweisen ließe. Weiters wird darauf verwiesen, dass es nach Chernobyl 3-4 Jahre gedauert hat, bis eine statistisch nachweisbare Zunahme erkennbar war.

Pünktlich zum Jahrestag kommen nun von offizieller Seite beruhigende Aussendungen, die von AKW-Gegner sofort in ihrer Glaubhaftigkeit angezweifelt werden. In jedem Fall ein gefundenes Fressen für die Medien und was folgt ist das gegenseitige Aufrechnen, der bislang "gefundenen" kindlichen Schilddrüsenkarzinomen:
Mit Stand 20.8.2013 wurden bereits 
216.809 Kinder und Jugendliche untersucht und nach einer Zweitbegutachtung und 203 Punktionen bei
44 Personen ein Malignom oder ein hoher Verdacht auf ein Malignom ausgesprochen, von den
19 operiert wurden.
18 von diesen hatten ein papilläres SD Karzinom und in
1 Fall war das Endergebnis eine gutartige Veränderung
Aktuell (http://www.aerztezeitung.de/panorama/k_specials/japan/article/856710/fukushima-streitpunkt-schilddruesenkrebs.html)
ist die Zahl der  "gefundenen" Schilddrüsenkarzinomen 
74 von 333.4003 Untersuchten = 0,02%

Die weltweite Inzidenz des SD-CA im Kindesalter ohne Radiojodexposition wird zwischen weniger als 1 und 4:1.000.000 und Jahr angegeben.
In Weissrussland erhielten tausende Kinder > 2 Gy Exposition und die Inzidenz des SD-CA stieg (1990-1994) auf 90:1.000.000/ Jahr.
In Japan ist laut WHO Bericht 2013 selbst in den am höchsten betroffenen Gebieten in der Prefektur eine so hohe Exposition -wenn überhaupt - nur bei einigen ganz wenigen Individuen zu erwarten. 
Vor diesem Hintergrund lassen sich nun trefflich hochrechnen und streiten.
Was ich nur nicht verstehe, weshalb sich die AKW Gegner so sehr auf die Fälle einiger Schilddrüsenkarzinome stürzen, deren kausaler Zusammenhang zum Supergau in Folge der kleinen Fallzahl mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zweifelsfrei herzustellen sein wird, statt dass sie die zwar "benignen" aber in ihrer Kausalität unmittelbar einsehbaren und hinsichtlich der Anzahl der Betroffenen statistisch viel eindeutigeren Folgen thematisieren.
Im Gegensatz zum Spiegel ("Krebsangst frisst Seele auf"
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/fukushima-krebsangst-frisst-seele-auf-a-812992.html) ist es eben nicht nur die Krebsangst ist, die nach einer derartigen Katastrophe negative Auswirkungen auf das somatische, psychische und soziale Befinden einer großen Gruppe von Menschen hat.

Dabei meine ich nicht das "Fremdängstigen", das hierzulande bei jedem Besuch in der Sushi Bar wird, sondern die konkreten Auswirkungen für die lokale Bevölkerung, die seit drei Jahren mit Kontrollen, Grenzwerten und extrem widersprüchlichen Informationen konfrontiert wird. 



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