Die Missbrauchsfälle in den Kirchen und Schulen habenin den letzten beiden Jahren die Diskussionen über den Umgang mit Kindern,glückliche und „richtige“ Kindheiten angeheizt. Jutta Buchner-Fuhs,Privatdozentin, und Burkhard Fuhs, Lehrstuhlinhaber für Pädagogik in Erfurt,greifen das Thema neu auf und bündeln die Diskussion in ihrem neuen Buch "Glückliche Kindheit?"
Kinderleben sowie die Vorstellungen und Bilder, die mitder Zeit des Aufwachsens verbunden sind, haben sich nicht nur in den letztenJahren verändert – der Wandel von Kindheit begleitet die gesamte Geschichte.Was wir Kindheit nennen, das war stets nach Region, nach arm und reich oderkulturellem Hintergrund verschieden. Und so verschieden Kindheiten waren undsind, so unterschiedlich sind auch die Hoffnungen, Wünsche, die Befürchtungenund Erfahrungen, die sich mit Kindheit verbinden.
Die Erinnerungen an eineunbeschwerte und behütete Zeit, die frei von den Verpflichtungen des Erwachsenenlebens war, sind nicht zu trennen von den Erinnerungen an schwereKinderarbeit, körperliche Strafen oder auch Misshandlungen. Das vorliegendeBuch entwirft die Geschichte der Kindheit entlang der kulturellen Vielfalt undDifferenzerfahrungen, es fragt nach bürgerlichen und proletarischen Kindheitenim 19. Jahrhundert, nach historischen und aktuellen Spielorten von Mädchen undJungen oder auch nach den Veränderungen kindlicher Medienwelten durch Fernsehenund Computer. So entsteht eine Zusammenschau von sozialen, biografischen undkulturellen Perspektiven auf die Geschichte und Aktualität von Kindheit, diedie tief greifenden Ambivalenzen, die auch heute noch mit dem Leben von Kindernverbunden sind, vor Augen führt.
PD Dr. Jutta Buchner-Fuhs und Prof. Dr. Burkhard Fuhs haben sich seit ihrem kulturwissenschaftlichen und erziehungswissenschaftlichen Studium bei Ingeborg Weber-Kellermann, Jürgen Zinnecker und Peter Büchner intensiv mit Fragen der Geschichte der Kindheit auseinandergesetzt. Jutta Buchner-Fuhs, Privatdozentin an der Universität Hamburg und freiberufliche Bildungsberaterin, hat u. a. zum Verhältnis von Kindern und Tieren gearbeitet sowie eine erfolgreiche Ausstellung zur Kindheit
in der DDR durchgeführt.
Burkhard Fuhs hat den Lehrstuhl „Lernen und Neue Medien, Schule und Kindheitsforschung“ an der Universität Erfurt inne und hat sich mit der historischen Sicht von Eltern auf Kindheit und mit dem Wandel der Medienkindheit beschäftigt. Gemeinsam hat das Ehepaar zur Geschichte der Kindheit in der Kaiserzeit und in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des 20. Jhs. geforscht.
Auflage: 1; Umfang: 164; Format: 11,5 x 17 cm;Ausstattung: Klappenbroschur; zahlr. Abb.; ISBN: 978-3-86408-002-9, 16,90 Euro