Für den Sonntag hatte ich mir als Tourenziel den Spitzstein ausgesucht. Der Spitzstein (1572 m) ist ein gern begangener Gipfel im Priental, der über weitläufiges Gelände zu erreichen ist. Der Ausgangsort für den Aufstieg ist der Wanderparkplatz Schweibern, einem Ortsteil von Sachrang. Um es vorweg zu nehmen, ich habe schon lange nicht mehr bei einer Wanderung so viel geflucht und vor mich hin gemault.
Am Wanderparkplatz angekommen, habe ich wegen Schneemangels, die geplante Schneeschuhtour über den Haufen geschmissen. Stattdessen habe ich mich dann dazu entschieden, den Spitzstein (1572 m) über die ausgeschilderte Wanderroute zu begehen. Die Schneeschuhe blieben natürlich im Auto, was sich später als Fehler herausstellte. Entlang an Wiesenhängen und alten Bauernhäusern ging es stetig aufwärts bis zu einem Steig, der am Waldrand entlang hinauf zum Spitzsteinhaus (1249 m) führte. Schnee gab’s wenig, dafür umso mehr Matsch. Ist ja nicht weiter wild, nur eine rutschige Angelegenheit.
Kurz unterhalb des Spitzsteinhauses waren die Wiesenhänge mit Altschnee bedeckt und ich folgte den frischen Spuren. Am Spitzsteinhaus checkte ich dann noch mal meine Karte für den weiteren Weg. Laut dieser sollte ich mich rechts halten, Spuren waren hier keine zu erkennen. Somit entschied ich mich, den Spuren links haltend weiter bergauf zu folgen. Das Gelände wurde steiler und zudem sank ich den Spuren immer tiefer ein. Innerlich fluchend ging‘s links weiter hinauf in einen Latschenwald. Hier zweigte sich die Spur. Ich entschied mich für die frischere Linke. Stellenweise brach ich im Altschnee bis über´s Knie ein. Ich fragte mich mittlerweile ob ich noch richtig bin. Teilweise auf allen vieren ging’s durch die Latschen steil nach oben, was habe ich geflucht! Nachdem ich aus dem Latschenwald heraus war, sah ich rechterhand das Gipfelkreuz. Auf dem flacher werdenden Gipfelhang war der Schnee größtenteils verblasen. Die letzten Meter noch und ich war oben.
Am Gipfelkreuz angekommen entschädigte die wunderbare Aussicht rundherum. Vom Spitzstein (1572 m) hat man eine schöne Aussicht auf das Chiemgau, das Inntal und das Kaisergebirge. Es dauerte nicht lange und ich hörte unter mir im Wald Leute fluchen. Anscheinend sind mir 2 Wanderer gefolgt. Nachdem diese beiden oben waren, fragten diese mich, ob ich auch diesen Weg genommen hätte, ich bejahte grinsend. Zusammen studierten wir die Karte und stellten fest, dass man sich am Spitzsteinhaus rechts, einen Grat entlang, hätte halten müssen. Diesen Weg nutzte ich dann für den Abstieg. Am Grat entlang, ohne Schneeschuhe, ist Trittsicherheit gefragt. Ausrutschen ist verboten.
Fazit des heutigen Tages: Es ist nicht immer gut, ausgetretenen Spuren zu folgen, sondern mach dein Ding.
Hier geht es zu meiner Fotogalerie der Wanderung zum Spitzstein.
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Tourenkategorie: Wandern
Gebirgsgruppe: Chiemgauer Alpen
Region: Priental
Talort: Sachrang, 760 m
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 5 Stunden
Höhendifferenz Ziel: ca. 812 Hm
Weglänge Gesamt: ca. 7,7 Km
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Schweibern am Ortsrand von Sachrang
Schwierigkeit: leicht
Exposition: S, SW, W
Lawinengefahr: Nurbei extremen Verhältnissen besteht hier unter Umständen Gefahr von Lawinen. Beachtet den allgemeinen Lawinenwarndienst.
Einkehrmöglichkeiten: Spitzsteinhaus (1249 m) und Altkaseralm (1279 m)
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