Wanderung: Schwarzachklamm und Brueckkanal

Von Frankenlandler @frankenlandler

Wer kennt Sie nicht die Schwarzachklamm vor den Türen Nürnbergs die zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern gehört und seit 1936 unter Naturschutz steht? Kann ich euch verraten - ich. Gehört habe ich zwar schon viel darüber und natürlich war ich auch schon am Brückkanal, aber die Schwarzachschlucht bin ich noch nicht durchwandert. Diese Familienwanderung ist eine sehr schöne Wanderung direkt vor den Toren Nürnbergs. Es ist deshalb also mal an der Zeit eine Rundwanderung vom Bahnhof Ochenbruck, durch die Schwarzachschlucht, zum Brückkanal und zurück über den alten Kanal zu unternehmen. Landschaftlich bietet die Schwarzachschlucht bei sonnigem Wetter ein tolles Farbenspiel und grün sollte die dominierende Farbe der Wanderung werden.


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Vom Bahnhof Ochenbruck zur Schwarzachklamm

Wanderweg Schwarzachtal

Meine Wanderung startet am Bahnhof von Ochenbruck, an der es auch genügend Parkplätze gibt. Suchend schaue ich mich um, ob ich eine Beschilderung finde die mir den Weg zur Schwarzklamm zeigt - Fehlanzeige. Ich orientiere mich daher am Blaupunkt und gehe hinter dem kleinen Einkaufszentrum auf einem Fußweg in ein Wohngebiet. In der Marienstraße gelange ich an die Fußgängerunterführung, die unter der Regensburger Straße hindurchführt. Danach geht es auf der Mozartstraße und Hauptstraße weiter, vorbei am Dr. Wilhelm von Petzhaus, den beiden Kirchen, der Feuerwehr bis hinunter zum Plärrer. Direkt nach dem Plärrer biege ich links ab in die Johann-Degelmann-Straße und finde endlich eine Markierung und eine Beschilderung die den Wanderweg in das Schwarzachtal markiert. Gut versteckt an der Kreuzung zum Hirtenweg. Für ein so bekanntes Ausflugsziel hätte ich mir schon gewünscht, dass es eine Beschilderung ab dem Bahnhof gibt. Nicht jeder fährt mit dem Auto hierher und umweltfreundlicher ist es allemal, mal auf die Bahn umzusteigen. Ausserdem passt es wunderbar zu der Initiative des Nürnberger Land Tourismus Bahnsommer 2017. Da könnt man an der Beschilderung schon ein bisschen nachbessern, wenn die Schlucht schon mit dem Gütesiegel "Bayerns schönste Geotope" ausgezeichnet ist. Aber egal jetzt, ich hab ja den Einstieg in die Schwarzachklamm gefunden.


Die Schwarzachklamm vor den Toren Nürnbergs

Wanderweg Schwarzachschlucht

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Am Ende des Hirtenwegs beginnt nun der eigentliche Wanderweg in die Schwarzachschlucht. Über die ersten Brücken wandere ich hinein in das enger werdende Flusstal und schon zeigen sich beiderseits die ersten bizarren Felsformationen. Anhand der Furchen im harten Burgsandstein kann man gut erkennen wie sich im Laufe der Jahre die Schwarzach hier tief in das Tal eingeschnitten hat. Auffällig sind auch die wabenförmigen Löcher in den Felswänden. Diese sind entstanden in dem der Fluß an bindemittelfreien Stellen den Sand aus dem Burgsandstein gewaschen hat, übergeblieben sind die Löcher im Sandstein.

Weiter führt der Weg zu einem größeren freien Areal, mit den Resten eines ehemaligen Granitwerks. Früher gab es hier mal eine Gaststätte, die aber bereits vor Jahren abgerissen wurde. Nachdem es Pläne gab, dieses Gebiet als Bebauungsfläche zu nutzen aber das Baurecht abgelaufen ist, gibt es jetzt Pläne das Gebiet zu renaturieren. Meiner Meinung nach ein guter Entschluss.


Die Gustav-Adolf-Höhle

Gustav-Adolf-Höhle

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Der nächste Abschnitt in der Klamm ist die Gustav-Adolf-Höhle. Hier lohnt es sich auf der Bank eine kleine Pause zu machen und die umliegende Szenerie auf sich wirken zu lassen. In der Nachmittagssonne spiegelt sich das Wasser der Schwarzach an der Decke der Höhle, eine schönes Lichterspiel das zum träumen einlädt.

Den Namen hat die Höhle übrigens aus dem Dreißigjährigen Krieg. Hier wohnte der Schwedenkönig nach einem Gefecht einer Predigt des Nürnberger Pfarrers Cornelius Mareius bei. Was noch in der Höhle auffällt sind die Spuren von Feiern die hier früher stattgefunden haben, seht euch einfach die Wände der Sandsteinhöhle an.

Durch ein Loch im Sandstein verlasse ich die Gustav-Adolf-Höhle und wandere den schmalen Weg weiter und gelange zu Stufen die mich kurz aus der Schlucht herausführen. Gut 200 Meter geht es jetzt oberhalb des Flusses weiter. Währenddessen wird es allmählich lauter, es hört sich an wie tosendes Wasser. Kann das sein? Die Schwarzach fließt auch nach ergiebigen Regenfällen eher gemächlich dahin. Die Auflösung zeigt sich gleich nachdem es über Treppen wieder hinunter in die Schlucht geht. Ich befinde mich jetzt am Flusskraftwerk Gsteinach, dass im 19. Jahrhundert erbaut wurde und sich heute im Privatbesitz befindet. Hier fließt die Schwarzach über eine Staustufe und nachdem es in den letzten Tagen ausgiebig geregnet hat, führt die Schwarzach ordentlich Wasser.


Der schönste Abschnitt in der Schwarzachklamm?

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Der Weg führt gemächlich am jetzt schnell fließenden Fluß entlang und rechterhand steigen die Sandsteinfelsen an. Der Wald wird hier dichter und ab jetzt übernehmen Moose und Farne die Regie. Es bietet sich ein Farbenspiel der verschiedensten Grüntöne, einfach herrlich diese Kontraste zwischen hell und dunkel. So zieht sich der Weg weiter bis zum Ende der Schwarzachschlucht.

Quelle in der Schwarzachklamm

Am Ende der Schwarzachschlucht sprudelt eine Quelle aus dem Sandsteinfelsen und das kleine Rinnsal sucht sich seinen Weg hinunter zum Fluß. Nachdem ich hier noch ausgiebig Fotos gemacht habe, steige ich über eine Treppe hinauf und verlasse die Schwarzachschlucht. Noch ein paar Meter geht es flach weiter und ich stehe direkt im schönen Biergarten der Waldschänke Brückkanal. Schon clever gemacht, dass der Wanderweg direkt im Biergarten endet.


Die Waldschänke am Brückkanal

Waldschänke Brückkanal

Idyllisch gelegen neben der alten Kanalbrücke lädt die Waldschänke Brückkanal zu einer Rast ein. Im großen Biergarten einen schattigen Platz zu finden, ist am Freitagnachmittag nicht schwer. An schönen Sommerwochenenden kann ich mir aber schon vorstellen, daß es hier sehr lebhaft zugeht, heute nachmittag aber ist alles ruhig und beschaulich. Im Biergarten herrscht Selbstbedienung und ich hole mir ein fränkisches Kaltgetränk.

Übrigens hat die Waldschänke Brückkanal seit 1889 Tradition. Damals bekam der Kanalwächter vom königlich bayerischen Bezirksamt die Erlaubnis an Arbeiter aus den umliegenden Waldgebieten Getränke auszuschenken. Geschichtlich und traditionell geht es jetzt es weiter zum mächtigen Brückenbogen, der gleich hinter dem Biergarten die Schwarzachschlucht überspannt. 


Der Brückkanal - ein wahrlich imposanter Bau

Brückkanal

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König Ludwig I. schuf von 1836 bis 1845 mit dem „Ludwigskanal“ einen wirklich brauchbaren Schifffahrtsweg, der die Flusssysteme von Rhein und Donau verband. Der Ludwigskanal, bei uns Nürnberger nur der alte Kanal genannt, wurde mehrfach auf Brücken über Flüsse geführt. Von ursprünglich zehn Brückkanälen sind heute nur noch die über die Schwarzach und Gausbach erhalten. Der Schwarzach Brückenkanal ist dabei das größte Kanalbauwerk dieser Art. 1837 genehmigte Ludwig I. den Entwurf und mit der Errichtung wurde 1839 begonnen. 1841 war der Brückkanal fertiggestellt. Durch Senkung im Herbst 1843 auf der südlichen Seite drohte das Bauwerk einzustürzen, so dass es 1844/45 fast vollständig abgetragen und erneuert werden musste. Zwischen die Mauerschalen hatte man zunächst lockeres Erdreich gefüllt, das in feuchtem Zustand das Bauwerk auseinanderdrückte. Beim Neubau wurden die Widerlager mit Gewölben geschlossen.

Daten zum Brückkanal: 
Brückkanallänge: 90,00 m
Brückkanalbreite am Bogen: 11,70 m 
Brückkanalbreite am Widerlager: 14,40 m 
Wasserspiegelbreite am Bogen:6,40 m 
Wasserspiegelbreite irn Bereich Widerlager: 9,40 m 
Bogenspannweite: 13,80



Wandern entlang des alten Kanals

alter Kanal - Ludwig-Donau-Main-Kanal

Zurück nach Ochenbruck folge ich dem alten Kanal (Ludwig-Donau-Main-Kanal). Wer möchte kann natürlich auch wieder zurück durch die Schwarzachschlucht gehen. Ich finde dies hier aber eine schöne Möglichkeit, die beiden Sehenswürdigkeiten Schwarzachschlucht und alter Kanal gut miteinander zu verbinden. Der Weg geht beiderseits des alten Kanals entlang und ich nehme die rechte Seite, was sich später als kleines Hindernis herausstellen sollte.

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Der Weg entlang des alten Kanals ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle die sich gerne in der Natur bewegen und dementsprechend ist hier gewöhnlich viel los. Von Familien die mit dem Kinderwagen unterwegs sind, Joggern, Wanderer und Fahrradfahrern ist alles mit bei. Wer hier zu Fuß unterwegs ist sollte sich genügend Zeit mitnehmen und am Wegesrand auch mal genauer hinsehen. Hier scheint die Natur noch in Ordnung zu sein. Allerhand verschiedenste Schmetterlinge bekam ich hier zu vor die Linse, auch solche die ich vorher noch nie gesehen hatte wie z. B. das Widderchen.

100 Schleusen hat der alte Kanal, gemerkt hatte ich mir die Schleuse mit der Nummer 52. An der muss ich den alten Kanal überqueren, um dann über einen Feldweg in Richtung Faberschloss zu gelangen. Die Schleuse 51 kann man sich gut merken, da hier ein renoviertes Schleusenwärterhäuschen ist. Ich gehe also weiter in Richtung Schleuse 52 und sehe schon aus der Ferne, dass hier irgendetwas anders aussah. Als ich näher komme sehe ich die Bauzäune die den Weg über die Brücke versperren. Kurz überlege ich ob ich mich da irgendwie vorbei mogeln kann, aber die Brücke sieht frisch betoniert aus. Also denselben Weg zurück und den alten Kanal bei der Schleuse 51 überqueren und auf der anderen Seite weiter bis zur Schleuse 52.


Das alte Faberschloss

Faberschloss

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An der Schleuse 52 halte ich mich links und gehe den Feldweg bis zur ersten Gabelung, hier halte ich mich halbrechts und wandere hinein in den typischen fränkischen "Steckerlaswald". Durch die Monokulturen die hier in der Vergangenheit gepflanzt wurden, sieht hier alles gleich aus. Wichtig ist, dass ihr hier immer weiter geradeaus geht bis ihr zur Markierung Blau Punkt gelangt.

In einem weitem Linksbogen gelange ich jetzt zum Alten Faberschloss. Heute befindet sich darin das AWO Alten- und Pflegeheim. Hier halte ich mich rechts und der Weg wird wieder schmaler und bringt mich hinunter zur Schwarzach. Ich überquere die Brücke und kurz nach der Brücke befindet sich ein Wegweiser mit der Beschilderung "zum Bahnhof Ochenbruck".

Ich folge dem Wegweiser und gehe am Waldrand entlang. Rechterhand ist auf einer großen Wiese ein Bolzplatz. Am Ortseingang von Ochenbruck passiere ich noch die Ferienwohnung Wiesengrund und gehe am Ende der Straße links in Richtung der Unterführung der Regensburger Straße. Kurz danach befinde ich mich wieder am Bahnhof von Ochenbruck.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim nachwandern.

Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre euer FrankenLandler.


Impressionen Schwarzachschlucht - alter Kanal

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Tourenkategorie: Familienwanderung, Wandern mit der Familie, Wanderung im Nürnberger Land

Region: Frankenalb, Nürnberger Land

Ort: Ochenbruck, Schwrzachklamm, Brückkanal, alter Kanal

Gehzeit (Hin & Rück): ca. 3 - 4 Stunden

Höhendifferenz Ziel:  67 Hm

Weglänge Gesamt: ca. 11 Km

Ausgangspunkt: Parkplatz am Bahnhof Ochenbruck

Schwierigkeit: mittel, für Kinder, Familien und Senioren geeignet

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Wanderkarte Schwarzachklamm - Brückkanal

Hinweis:

Durch klicken auf das Bild werdet ihr auf die Webseite von Googlemaps weitergeleitet.

Eine Wanderkarte und die Tour zum ausdrucken findet ihr auch auf Bergfex.




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