Wandern: Wie beim Gewitter verhalten?

Von Frankenlandler @frankenlandler
Gewitterwolke

Verhalten bei Gewitter

Wie verhalte ich mich beim Wandern richtig, wenn ich ein ein Gewitter gerate? Am besten ist es natürlich, wenn ihr es erst gar nicht so weit kommen lasst. Gewitter sind ein sehr häufiges und gefährliches Wettergeschehen und rund hundert Menschen werden jährlich vom Blitz getroffen.

Es gibt 2 Arten von Gewittern: das Wärmegewitter und das Frontgewitter. Die typischen Wärmegewitter kündigen sich meist frühzeitig durch Haufen- und Quellwolken an und daraus entwickeln sich riesige Wolkentürme, an deren Oberseite dann ein Amboss entsteht. Die Wärmegewitter sind relativ einfach zu erkennen. Wie sich Gewitterwolken entwickeln, seht ihr am Ende des Blogartikels, auf meinem Video dass ich am Nachmittag des 28. Mai 2016 aufgezeichnet habe. Die Dynamik, die in so einer entstehenden Gewitterwolke entsteht, ist schon beeindruckend.

Gewitter Diepersdorf

Die andere Art von Gewitter sind die Frontgewitter, diese sind wesentlich schwerer zu erkennen, da das Wetter vor der herannahenden Gewitterfront meist besonders schön und wolkenlos ist. Erkennbar ist eine Schlechtwetterfront, oft schon am Tag vorher durch die hohen Schleierwolken, die schlechtes Wetter ankündigen. Bei angekündigter Gewitterlage, unternehmt ihr bestenfalls keine weiten Wanderungen, startet mit der Wanderung frühzeitig und plant das Ende der Wanderung gegen die Mittagszeit ein. Die typischen Sommergewitter entwickeln sich meistens vom frühen Nachmittag bis Abend, so minimiert ihr schon das Risiko von einem Wärmegewitter überrascht zu werden.

Tipps: Wie schütze ich mich?

  • frühzeitig die Wanderung beginnen
  • Wetterbericht lesen
  • während der Wanderung ständige Wetterbeobachtung
  • Wetter-Apps benutzen
  • Niederschlagsradar / Blitzradar ansehen
  • mögliche Zugrichtung des Wetters deuten
  • Wasser meiden, Seen, Flüsse, Bäche
  • exponierte Stellen meiden
  • einzelne freistehende Bäume meiden
  • lieber frühzeitig umkehren
  • Schutzbehausung aufsuchen, wenn ein Gewitter aufzieht
  • ist dies nicht möglich, in die Hocke gehen und auf eine isolierende Unterlage kauern (Rucksack, Plastiktüte, Jacke...)
  • niedrig gelegene Punkte aufsuchen
  • Gegenstände aus Metall ablegen
  • Gruppen sollten sich verteilen
Schlern

Gewitter Erfahrung

Bei einer Wanderung auf der Seiser Alm erlebte ich, was es bedeutet in einer Gewitterwolke zu sitzen, dies war ein beeindruckendes Erlebnis. Beim Abstieg, einer Wanderung im Gebiet der Seiser Alm, am frühen Nachmittag, deuteten sich schon die Wärmegewitter an und ich sah die bedrohlich wirkende graue und schwarze Wand die sich vom Schlern her auf mich zu bewegte. Ich beschloss daher nicht direkt zum Hotel zu wandern, sondern auf der Marinzenalm Schutz zu suchen und das Gewitter auszusitzen. Mit dem Wirt beobachtete ich das aufziehende Gewitter, dass vom Schlern herüberzog, bis dieser sagte: So jetzt ist es an der Zeit rein zu gehen. Ich verneinte und blieb unter dem Vordach noch sitzen und sah mir das Naturspiel an. Ziemlich dumme Entscheidung! Schließlich hüllte die Gewitterwolke die Marinzenalm ein und es war alles nur noch Grau, der Donner war unglaublich laut. Abstände abzuschätzen war nicht mehr möglich, die Bäume die vorher noch in greifbarer Nähe waren, einfach weg. Faszinierend. Dann: nur ein gewaltiges Zischen und Bumm, ich sah den Blitz nicht einmal, nur dieses Zischen unmittelbar vor dem ohrenbetäubenden Donner. Es war nun allerhöchste Zeit, sich ebenfalls in die Hütte zu begeben und Schutz vor dem Gewitter zu suchen.

Wie dumm ich damals war, in der Meinung unter dem Vordach einer Berghütte, in einer Gewitterwolke das Naturschauspiel anzusehen und geschützt zu sein, verstand ich damals noch nicht. Bei Gewitter ist unbedingt eine Schutzunterkunft zu suchen, soweit möglich.

Video: