Der 9. April steht im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt für den US-amerikanischen Wähle-Dir-Deinen-Namen-Tag (engl. National Name Yourself Day). Grund genug, diesen Ehrentag der selbstbestimmten Namensgebung bzw. –findung mit in die Liste der kuriosen Welttage aufzunehmen und seine Geschichte im vorliegenden Beitrag zu erzählen. Warum sollen wir uns heute also einen (anderen) Namen wählen?
9. April – Wähle-Dir-Deinen-Namen-Tag – der amerikanische National Name Yourself Day – 1 (c) 2015 Sven Giese
Wer hat den National Name Yourself Day ins Leben gerufen?
Leider scheint auch im Falle des National Name Yourself Day völlig unklar zu sein, wer ihn ins Leben gerufen hat, seit wann man ihn in den Vereinigten Staaten feiert und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 9. Aprils entschieden haben.
Einen inhaltlichen Bezugspunkt zum ebenfalls heute begangenen Winston-Churchill-Tag oder dem Ehrentag der-Antiquitäten (engl. National Cherish an Antique Day) scheint es jedenfalls keinen direkten inhaltlichen Bezug zu geben. Aber das ist ja durchaus ein bekanntes Phänomen bei vielen kuriosen Feier- und Aktionstagen aus den Vereinigten Staaten.
Aufmerksamen Leserinnen und Lesern der kuriosen Feiertage wird darüber hinaus allerdings auch die inhaltliche Nähe zu thematischen verwandten Einträgen der Sammlung kurioser Welttage auffallen. Exemplarisch sei dazu u.a. auf die folgenden Termine verwiesen:
- den Ändere Deinen Namen-Tag (engl. Get A Different Name Day) am 13. Februar,
- den Tag des Joe (engl. National Joe Day) am 27. März,
- den Gib-Deinem-Auto-einen-Namen-Tag (engl. National Name Your Car Day) am 2. Oktober
- und im übertragenen Sinne auch dem Was-willst-Du-trinken-Tag? (engl. Name your Poison Day) am 8. Juni.
Was bei der Wahl des Namens zu beachten ist
Während es beim Ändere Deinen Namen-Tag in erster Linie darum ging, nur seinen Vornamen zu ändern, hat man am heutigen Wähle-Dir-Deinen-Namen-Tag sozusagen das komplette Arsenal verfügbarer Namen zur Verfügung. Zwar auch hier nur für einen Tag, aber immerhin. Wer sich jemals gefragt hat, wie es wäre, einen anderen Namen zu tragen, für den/die bietet das heutige Datum die perfekte Gelegenheit. Die juristischen Vorgaben bzw. Bedingungen hatte ich ja bereits im Rahmen des Get A Different Name Day erörtert, insofern sind heute der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Man sollte bei seiner Entscheidung allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass die Wahl des Namens ja durchaus so eine Sache ist. Nicht umsonst ist die Namensgebung in vielen Kulturen ein heiliger Akt, dem große Bedeutung beigemessen wird.Dass der Name darüber hinaus irgendwie von Bedeutung zu sein scheint, äußert sich ja auch u.a. auch darin, dass es in der Natur des Menschen zu liegen scheint, Dingen und Personen zu benennen. Ihnen also Namen zu geben. Anders gesagt, was wir mit einem Namen kennen, gibt uns das Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit.
Insofern verwundert es z.B. auch nicht, dass in den meisten Mythen, Legenden und Märchen das Böse vor allem dadurch glänzt, dass es seinen Namen erfolgreich verbergen kann. Wird dieser „enttarnt“, verliert es seine Wirkung bzw. Macht. Ich muss in diesem Zusammenhang immer an Sören Kierkegaards Diktum des Moments des Bösen als das Plötzliche (siehe dazu Der Begriff Angst) denken.
Wie dem auch sei, wer möchte, kann sich heute den ganzen Tag lang einen Wunschnamen zulegen. Was wäre Eure Wahl?
Weitere Informationen zum Wähle-Dir-Deinen-Namen-Tag
- Deutsche Gesellschaft für Namenforschung e.V. (deutsch)
- Das Webportal onomastik.com – Namensforschung (deutsch)