Königskobra | Foto: Mattias Klum
Einer der Gründe warum man in Kambodscha nicht abseits der Wege gehen sollte sind Schlangen. Als Tourist kommt man in Kambodscha im Normalfall zwar nicht mit Schlangen in Berührung, dafür aber die lokale Landbevölkerung um so mehr. Ob im Dickicht, in Teichen oder auf den Reisfeldern, giftige Schlangen lauern überall. Erst letzte Woche ist wieder ein dreizehnjähriger Junge, in der Provinz Kompong Chhnang, von einer giftigen Schlange gebissen worden. Er wollte mit ein paar Freunden in einem Teich Frösche fangen, als er auf eine Viper trat und danach zusammenbrach. Der Junge konnte jedoch noch rechtzeitig in ein Krankenhaus gebracht werden, wo ihm ein Gegengift verabreicht wurde. Viele der Menschen hier haben nicht mal das Geld um sich feste Schuhe zu kaufen die sie vor Schlangenbissen schützen würden.
Im Siem Reap Krankenhaus mussten, zwischen Juni und Oktober, zehn Personen mit Schlangenbissen behandelt werden. Im Prusat Provinzkrankenhaus brauchten, in den vergangenen zwei Monaten, zwölf Schlangenbiss Opfer lebensrettendes Gegengift und in der Provinz Banteay Meanchey sollen dieses Jahr schon etwa dreihundert Fälle von Schlangenbissen gemeldet worden sein. Dabei liegen die Dunkelziffern bei weitem höher weil die Leute entweder keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben oder auf traditionelle Heilmethoden zurückgreifen. Vier von Fünf Schlangenbiss Opfern in Kambodscha sterben weil sie erst zu einem traditionellen Heiler gehen, bevor sie sich an ein Krankenhaus wenden. Viele der Leute auf dem Lande folgen zum Beispiel dem Irrglauben, das Tierhorn gegen Schlangengift hilft.
Während das Nervengift der Kobras und Kraits Muskelkrämpfe und Lähmungen verursacht, kann man vom Gift einer Viper starke Schmerzen, Schwellungen und Nekrose bekommen, sowie eine Störung des Herzkreislaufsystems welche dann tödlich enden kann. Die Wahrscheinlichkeit von einer großen Königskobra, der giftigsten Schlange der Welt, gebissen zu werden ist jedoch relativ gering, da diese meist zurückgezogen im dichten Dschungel leben. Die Monokelkobra dagegen lebt im Flachland und in gefluteten Gegenden und verursacht die meisten Todesopfer in Kambodscha. In Gegenden mit Hochwasser kommen sie dicht an die Häuser und reagieren sehr aggressiv. Die in Kambodscha am meisten vorkommende Schlange ist die Grubenotter, deren Biss jedoch nicht unbedingt tödlich ist. Man findet sie vorwiegend gut verborgen auf Reisfeldern und an Wegrändern.
Quelle: http://www.cambodiadaily.com/news/snakebites-an-under-reported-but-deadly-problem-in-cambodia-47812/