Vorsätze im neuen Jahr

Hallo zusammen,

der erste Monat des Jahres ist schon wieder fast zur Hälfte um. Ich bin in 2019 mit mehr neuen Projekten gestartet, als ich es mir vorgenommen habe. Davon bin ich selbst positiv überrascht. Doch dafür muss ich zurzeit einige Abstriche bei meinen Facebook-Aktivitäten machen.

Webdesign, meine nicht enden wollende Instagram-Geschichte und der Blog halten mich auf Trab. Und es wird wohl bald noch ein weiteres Projekt für mich starten. Wenn es sicher feststellt, teile ich es gerne mit Euch.

Heute will ich ein Thema mit Euch diskutieren, dass aus Eurer Sicht sehr aktuell ist.

Vom Konsum zur Diät?

Seit Weihnachten vorbei ist, verzeichne ich hier auf dem Blog vermehrt Zugriffe auf meine Minimalismus-Artikel.

Da stellt sich mir die Frage: Planen die Menschen nach dem Fest des Konsums und der Geschenke eine Diät? Denn besonders meine Konsumdiät wurde viel gelesen und geteilt. Erst schlemmen und maßlos Gegenstände horten, um dann in das krasse Gegenteil zu verfallen?

Um Weihnachten und kurz danach hatte der Artikel Minimalismus im Kinderzimmer eine höhere Leserate als andere Texte dieser Kategorie. Ich frage mich, ob das eine Reaktion von Mamas und Papas war, sich darüber schlau zu machen, weil die Verwandschaft die lieben Kinder wieder mit Spielsachen zu gemüllt hat.

Ich hatte nicht erwartet, dass ich durch meinen Blog solche gesellschaftlichen Stimmungen beobachten kann. Darum habe ich mich dazu entschlossen, das Ganze heute aufzugreifen.

Vorsätze im neuen Jahr

Ich selbst bin komplett ohne Vorsätze in 2019 gestartet. Viel mehr habe ich mich in einen Kurzurlaub in den Schwarzwald geflüchtet. Trotz Winterpause habe ich jeden Tag hinter den Kulissen am Blog gearbeitet. Da tat diese Auszeit in den Bergen richtig gut. Mein einziger Vorsatz, den ich nennen könnte, ist, den Blog weiter voran zu bringen. Das wird wohl jeder Blogger antworten.

Standard-Vorsätze alà mehr Sport machen, Gewicht verlieren, gesünder leben et cetera pp, findet Ihr schon lange nicht mehr auf meiner Liste.

Vorsätzen haftet der üble Beigeschmack an, dass sie nur vorübergehend sind, auf ein Endziel gerichtet. Wer es erreicht, darf sich wieder gemütlich zurücklehnen. Oder der innere Schweinehund liegt gleich auf der Türmatte und versperrt den Weihnachtsspeckrollen in Turnschuhen den Weg in das kalte Wetter.

Vorsätze im neuen JahrMehr Sport: Ein Klassiker unter den Vorsätzen | © Pixabay, composita

Vom Vorsatz zur Einstellung

So oder ähnlich landen viele der Neujahrsvorsätze nach ein paar Tagen oder Wochen wieder in der Mottenkiste. Schön war’s, wir versuchen es zum nächsten 1. Januar erneut.

Dieses Jahr sehe ich zumindest an meinem Blog den Trend zur Konsumdiät. Sind das Vorsätze oder wollen diese Meschen es wirklich durchziehen? Für mich macht es einen großen Unterschied, ob ich es mal mit dem Vorsatz versuche, bis ich keine Lust mehr habe, oder ob ich meine Einstellung insgesamt ändere.

Wer an seiner Einstellung arbeitet, wird über seine bisherigen Denkgrenzen hinaus gehen müssen. Viele seiner bisherigen Verhaltensweisen kritisch hinterfragen. Sich über andere Sichtweisen zum gleichen Thema informieren. Tief in neue Wissensgebiete eintauchen. Und lernen.

Ob Ihr es wollt oder nicht: Hinterher seid Ihr nicht mehr die gleiche Person. Arbeitet Ihr an Eurer Einstellung, entwickelt sich Eure ganze Persönlichkeit weiter.

Stationen einer Persönlichkeitsentwicklung

Ich habe bereits viele Persönlichkeitsentwicklungen durchlaufen, seit ich mich entschlossen habe unter die Blogger zu gehen. Getrieben durch eine Sinnkrise, weil mein Vater im Sterben lag, habe ich nach Antworten gesucht. Dabei bin ich, vielleicht zufällig, in die weiten der Onlinewelt gestolpert.

Schreiben hat mir schon immer geholfen. Bereits im Grundschulalter habe ich Geschichten geschrieben und meinen Gedanken einen Raum mit Papier und Stift geschaffen. Je länger mich das deutsche Bildungssystem in den Daumenschrauben hatte, desto angepasster wurde ich.

Station 1: Veganismus

Mit der Sinnkrise in 2017 kam bei mir der große, innere Knall. Ich wusste, wenn ich auf dem bisherigen Weg bleibe, den das Bildungssystem und die Gesellschaft für mich vorgesehen hat, werde ich auch nur funktionieren. Wie mein Vater. Jeden Tag brav zur Arbeit gehen, meine Talente und Fähigkeiten von einem Arbeitgeber ausnutzen lassen und meine Familie kaum sehen. Mich in jeder freien Minute nach Schlaf sehnen. Und mich noch vor dem versprochenen, heiligen Gral namens Rente von dieser Welt verabschieden.

Really? Meine Antwort dazu war ein lautes Nein. Ich musste auf meine Gesundheit achten. Denn mein Vater war in allem ein Negativbeispiel: Riesige Mengen an Fleisch, Zigaretten und Bier schlang er in sich hinein. Was er in seinen jungen Jahren davon nicht gespürt hat, hat ihn mit Mitte 50 knallhart eingeholt.

Das und meine vielen Allergien waren der Auslöser für mich, zum Veganismus überzuwandern. Ich versuchte ihm damit etwas zu helfen. Trotz seiner Krankheit, verkörperte ich ab da ein Feindbild der Grasfresserin für ihn. Ich hatte keine Chance. Lieber ist er fleischessend gestorben.

Station 2: Das Angestelltenleben ist nicht das Nonplusultra

Je länger ich bloggte, desto mehr forschte ich auf anderen Blogs nach. Machen sie das als Hobby? Können sie davon leben? In dieser Phase saugte ich wie ein Schwamm alles rund ums Bloggen, Online Marketing und Social Media auf. Und das tue ich heute immer noch.

Denn ich kam an den Punkt, an dem ich Menschen online begegnet bin, die frei, nur mit ihrem Laptop, von überall in der Welt arbeiten können. Keine Verpflichtungen, die sie nicht selbst für sich geschaffen haben. Das Schreckgespenst der Selbstständigkeit wurde immer kleiner. Im Mai 2018 habe ich die letzten Zweifel abgeworfen und mich für den Weg in der digitalen Wirtschaft entschieden. Und den Daumenschrauben des deutschen Bildungssystems den Rücken zugekehrt.

Station 3: Welche Welt hinterlasse ich meinem Kind?

Wer im Teich des Veganismus schwimmt, wird bald den großen See der Nachhaltigkeit entdecken. So ging es auch mir. Über die veganen Themen und Facebookgruppen bin ich mit Bereichen in Berührung gekommen, die mir vorher nicht bewusst waren.

Plastikmüll, Ressourcenverschwendung, Artensterben. Das alles und noch viel mehr, ist an den Veganismus geknüpft. Wer nicht komplett mit Scheuklappen durch die Welt spaziert, wird daran nicht vorbeikommen.

Als Mama habe ich den Wunsch, meinem Kind eine Welt zu hinterlassen, die noch lebenswert ist. Keine Müllhalden, Smog und Plastikmeere. Das ist meine tiefe, innere Motivation, die den Schweinehund vor die Tür ausgesetzt hat.

Alle drei Stationen wirken zusammen auf mich und meine Persönlichkeit ein. Das ich darüber auch zum Minimalismus gekommen bin, ist rückblickend wenig verwunderlich. Eine minimalistische Lebensweise schont Ressourcen, spart Müll ein und hinterlässt insgesamt einen kleineren CO2-Fußabdruck auf diesem Planeten.

Vorsätze als Saatgut für persönliches Wachstum

Wenn Ihr Vorsätze für das neue Jahr gefasst habt: Seid Ihr bereit, daraus eine Einstellung werden zu lassen? Könnt Ihr Eure gesellschaftlich-traditionellen Scheuklappen ablegen und auf eine Reise zu einer neuen Persönlichkeit gehen?

Ich finde, Vorsätze sind ein guter Anfang. Wenn sie dafür sorgen, dass die Menschen sich mit kleinen Schritten auf alternative Lebensentwürfe einlassen.

Alleine an meinem Blog kann ich nicht ablesen, ob gerade ein allgemeines Umdenken durch die Menschen geht. Ich wünsche es mir sehr. Denn ein Vorsatz zur Konsumdiät bewirkt wenig, wenn er nach wenigen Wochen wieder in Vergessenheit gerät.

Lasst das Ausmisten von zu vielen Gegenständen und geistigen Gedankenballast ein Anfang einer langen Reise sein. Dann wird 2019 viel Neues wachsen können und unsere Welt wird eine Bessere für unsere Kinder.

Vorsätze im neuen JahrDer Vorsatz ist der Anfang, die Persönlichkeitsentwicklung die Reise | © Pixabay, Myriams-Fotos

Wie steht es um Eure Vorsätze für 2019? Habt Ihr überhaupt welche gefasst? Wenn ja, welche? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Vielleicht konnte ich Euch einen kleinen Denkanstoß geben. Wenn Ihr jemanden kennt, der sich für 2019 damit befasst und bereits seine ersten alten Hosen ausgemistet hat, dürft Ihr diesen Post gerne ihm oder ihr zum Lesen geben. Als Test, wie ernst dieser Vorsatz tatsächlich gemeint ist.

Kommt gut in die neue Woche.

Farah

Weitere Artikel zum Thema:

  • Konsumdiät – nachhaltiger Minimalismus
  • Minimalismus im Kinderzimmer?
  • Minimalismus und Nachhaltigkeit
  • Wie Ausmisten die Seele befreit

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Der Beitrag Vorsätze im neuen Jahr erschien zuerst auf Greenful Spirit.


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