Vorkolumbianische Ruinen von Tiahuanaco

Die Ruinen des ehemaligen Kulturzentrums Tiahuacano liegen auf 4.000 Meter Höhe in der Hochebene Altiplano in Bolivien. 20 Kilometer nördlich befindet sich der höchste schiffbare See der Welt – der Titicacasee. Seit 2000 steht Tiahuanaco auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis der Tiahuanaco-Kultur und die bedeutendste archäologische Stätte Boliviens.

© Theodore Scott/ flickr

Akapana-Tempel © Theodore Scott/ flickr

Der Name Tiahuanaco bedeutet sinngemäß “Setz dich nieder, kleines Lama” und wird auf Aymara Tiwanaku geschrieben. Aymara ist die Sprache, die bis heute von den Einwohnern der Region gesprochen wird.

Von dieser Kultur ist nicht viel bekannt. Tiahuanaco zählt zu einer der bedeutendsten Ruinenstätten aus der Zeit vor den Inkas.  Die vorkolumbianischen Ruinen von Tiahuanaco waren im Zeitraum von 1.500 v. Chr. bis 1.200 n. Chr. das administrative und religiöse Zentrum der Aymara-Kultur. Seinen Höhepunkt fand die Kultur zwischen 600 bis 900 n. Chr. In seiner Hochblütezeit dehnte sich der politische Einfluss von Tiahuanaco auf eine weite Region aus, die anhand der Verbreitung von Artefakten aus Keramik, Kupfer, Textil und Stein aus den Werkstätten von Tiahuanaco bestimmt werden kann. So reichte der Einfluss bis weit in das heutige Argentinien, über die bolivianische Provinz Cochabamba, zum chilenischen Atacamagebiet, bis hin zu den pazifischen Küsten.

Das Kulturzentrum Tiahuanaco besteht aus vier Teilen auf einer Fläche von 500 x 1.000 m. Im ersten Bereich befindet sich der imposante Tempel Akapana. Er erreichte mit seinen steinernen Stützmauern eine Höhe von 18 m. Untersuchungen zeigten, dass der Akapana-Tempel ursprünglich mit blauem Stein verkleidet war. Die Wände bestehen aus 48 roten Sandsteinsäulen, in denen viele steinerne Köpfe eingearbeitet sind.

Im Norden des Akapana liegt der Kalasasaya. Es ist ein fast rechteckiger Platz mit einer Reihe grob behauener Monolithpfeiler, die in unregelmäßigen Abständen vorliegen. Wenn man durch das bekannteste Motiv der Ruinenstätte, dem Sonnentor, schreitet, gelangt man über eine sechsstufige Treppe in einen versenkten Innenhof. Das Sonnentor wurde aus einem einzigen Andesitblock geschlagen und ist etwa 3 m hoch und 3,75 m breit. In dem Steintor, das auf 7-12 Tonnen geschätzt wird, befindet sich in der oberen Hälfte ein Fries, in dessen Mitte eine Gottheit mit Kopfschmuck und zwei Zeptern eingehauen ist. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Sonnentor nach dem Untergang der Kultur bei einem Erdbeben umgestürzt ist und in zwei Teile brach. 1908 wurde es wieder aufgerichtet.

Im dritten Bereich befindet sich das Pumator “Puma Puncu”.

Theodore Scott/ flickr

Monolito Bannett © Theodore Scott/ flickr

Neben den Hauptbauten Akapana, Kalasaya und dem Pumator befinden sich riesige Steinstatuen in Tiahuanaco. Die zwei größten Statuen werden “Bischof” und “Mönch” genannt und sind die größten vorkolumbischen Statuen in ganz Amerika. Sie schmückten einst den Raum im Kolosasaya. Die Statue “Monolito Bannett” misst 7,85 m. Sie besitzt einen rechteckigen Kopf mit Krone und umgreift mit ihren Händen die Brust.

Tiahuanaco besichtigen Sie u.a. auf folgenden Reisen: große Südamerikarundreise, große Peru-Bolivien-Rundreise, klassische Peru-Bolivien-Rundreise, Peru aktiv und Bolivien – Wunderwelt der Anden.


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