Von Märchen und Verlogenheit: Die Interkulturelle Woche beweihräuchert sich selbst

Wehe, es wage jemand, die multikulturelle Gesellschaft in Frage zu stellen: Im Rahmen der Interkulturellen Woche haben bundesweit unzählige Initiativen, Veranstaltungen und Aktionen das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturkreise zu beschwören versucht. Man muss ihnen zugutehalten: Unter dem derzeitigen Aspekt einer insgesamt unruhigen Lage zwischen den Religionen verlief all das, womit sich viele Ehrenamtliche und staatliche Institutionen Mühe gegeben haben, auffallend friedlich. Und ja, damit haben die Veranstalter ein Ziel erreicht. Sie konnten beweisen, dass das Miteinander von Religionen und Kulturen zweifelsohne ohne Hass und Anfeindung vonstattengehen kann.

Doch gleichermaßen war diese jährlich wiederkehrende Woche auch 2012 von grausamer Einseitigkeit geprägt: Von Problemen in der interkulturellen Verständigung wollte nämlich wieder niemand etwas wissen. Im Gegenteil. Die, die hier Fragen gestellt haben, schienen ausgebuht und als Spielverderber dargestellt. So schleuderte der Autor Dr. Daimagüler allen Skeptischen einen heftigen Vortrag entgegen: „Kein schöner Land. Das Märchen von der gescheiterten Integration“ (vgl. http://www.sn-online.de/Schaumburg/Stadthagen/Stadthagen-Stadt/Ein-buntes-Programm-fuer-mehr-Integration). Ein klare Ansage an die, die den Mut aufgebracht haben, die Integration in Deutschland tatsächlich als in Teilen gescheitert bewertet zu haben.

Entsprechend erwartungsgemäß war wohl auf den offiziellen Veranstaltungen auch nichts davon zu hören, dass neue Studien eben dieses Märchen gerade entlarvt haben. Gerade Muslime hatten erst kürzlich in Umfragen angegeben, dass sie sich großteils in Deutschland nicht wohlfühlten. Zu intolerant und ohne Freiheit sei das Leben in Deutschland – in der Türkei beispielsweise ginge es viel lockerer zu, hatten die Zahlen ergeben. Und lediglich die soziale Sicherung ist ein Grund, weshalb es viele Migranten noch in der Bundesrepublik hält.

Als Untertitel hatte Daimagüler gewählt: „Warum die Integrationsdebatte in Deutschland verlogen ist“. Wahrhaftig – verlogen ist sie, schaut man sich das Meinungsbild unter den Zuwanderern an. Denn dort, wo eine heile Welt beschworen wird, dort rumort es gewaltig. Nicht das mangelnde Gefühl, nicht in Deutschland willkommen zu sein, ist es, was die Migranten vor einer stärkeren Integrationsbemühung zurückhält. Vielmehr ist es eher der stetige Absprunggedanke, in wirtschaftlich schlechteren Zeiten wieder in das Ursprungsland zurückzukehren – und sich dem „strengen“ Grundgesetz der Bundesrepublik nicht länger unterwerfen zu müssen.

Unerfüllte Hoffnungen auf eine zunehmende Islamisierung haben sich für viele Muslime nicht bewahrheitet. Während sich rund ein Viertel der befragten Muslime ein Zusammenleben mit „minderwertigen“ Menschen wir Christen oder Konfessionslosen nur schwer vorstellen kann, ist es knapp die Hälfte, die sich mittelfristig den Islam als dominierende Religion in Deutschland wünscht. Die Verfassung steht im Weg, dieses Ziel zu erreichen. Ein deutlicherer Beweis für eine doch stringente Ablehnung wesentlicher westlicher Werte durch einen beträchtlichen Teil muslimischer Zuwanderer ist wohl kaum möglich. Nicht die mangelnde Bereitschaft der Deutschen ist es, wie Soziologen und Integrationsforscher immer behauptet haben, die den Einwanderern eine Eingliederung schwer macht. Viel eher ist es das Ausbleiben rascher Fortschritte in der Unterwanderung einer christlich-abendländisch geprägten Bundesrepublik.

Wenn man sich Bürgermeister aus Berlin anhört, die von Ghettos und Parallelgesellschaften im Alltag sprechen, dann sind es wohl wahrlich keine Illusionen über eine gescheiterte Integration. Nein, ich halte nichts von einer pauschalisierten Verurteilung der Bemühung, eine Gesellschaft mit unterschiedlichen weltlichen Einflüssen gestalten zu wollen. Gerade in den fortschreitenden Generationen sind viele in Deutschland geborene Muslime mehr und mehr bereit, den Freiheitsagedanken der Demokratie anzunehmen. Doch aufgestachelt durch Einflüsse von außen und neuen Immigranten bleiben auch sie anfällig für einen Rückfall in kämpferische Tendenzen für eine islamisierte Gemeinschaft.

Die eindeutige Anschuldigung an die deutsche Öffentlichkeit, die Integrationsdebatte ungerechterweise zu negativ zu führen, ist ein geschickter Schachzug der Interkulturellen Woche: Schuldzuweisungen werden einseitig ausgesprochen, die pauschale Verteidigung von Migranten ist auf Basis der Faktenlage unhaltbar. Wer Deutschland zudem nicht als „schönes Land“ ansehen kann und sich nach der Freiheit in der arabischen Welt sehnt, der muss tatsächlich von einer gescheiterten Integration sprechen. Denn hierzulande muss und darf es keine Toleranz für die „Freiheit“ geben, die sich die Scharia oder der Gottesstaat wünscht. Die Mindestanforderung, die wir an Menschen stellen müssen, die in unseren Breiten leben möchten, ist eine indiskutable Anerkennung des Werteverständnisses der aufgeklärten Welt. Denn nur der, der aufgeklärt ist, kann jedem Märchen entfliehen…

Dennis Riehle


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