Von kleinen Äpfeln, die keine sind

Von kleinen Äpfeln, die keine sind

Heute habe ich euch mal eine spannende Liaison mitgebracht: Kalbfleisch, Thunfisch, Pfifferlinge und Pasta als sommerlichen Salat. Italienisches Essen kommt ja immer gut. Warum auch nicht? Einen Versuch ist mein Salat Gnocchetti sarda Vitello-Tonnato-Style in jedem Fall wert ...

Der Nudelsalat

Der Salat

Es gibt Bandsalat, Buchstabensalat und Kabelsalat, die sind allerdings ungenießbar. Das Wort Salat stammt (von franz. salade, ital. insalata von lat. Sallita = eingesalzen). Salate sind also gemäß dem Wortsinn mit Salz haltbar gemachte Speisen. Das erste Buch, das ausschließlich von Salaten handelte, war John Evelyns Acetaria: A Discourse on Sallets (London 1699). Er schrieb darin, dass die Gemüsesalate aus Italien und den Niederlanden stammten. Schau an, mein richtiger Vorname (Evelyne) in der männlichen Variante. Ein Salat ist ein Gericht, das eigentlich aus rohen Salatpflanzen oder Gemüsen hergestellt wird. Salate gehören zur sogenannten Kalten Küche und werden entweder als Vorspeise, Beilage oder eher seltener als Hauptspeise oder Dessert gereicht. Salatgerichte können würzig/pikant oder lieblich/fruchtig sein und werden fast immer kühl serviert. Die Variationen der Zubereitung sind sehr groß.
Heute schon gelacht? Hier eine Diskussion der Mageninhalte:
Im Magen ruht friedlich ein Nudelsalat, da kommt von oben ein Schnaps herein.
Wer bist denn du?
Ich bin ein doppelter Schnaps, spendiert von Mike.
Nach weitere 5 Schnäpsen, da sagt der Kartoffelsalat:
Ihr habt mich neugierig gemacht - den Maike schau ich mir jetzt mal an!

Das Vitello Tonnato

Das Vitello Tonnato (von ital. Vitello = Kalb, Tonno = Thunfisch und tonnato = mit Thunfisch) ist ein klassisches Gericht der Italienischen Küche. Es stammt aus der nordöstlichen Region Piemont. Ursprünglich trieben die Piemonteser mit den Nachbarn aus Ligurien regen Handel. Sie bekamen von ihnen u.a. Fisch. Kalbfleisch mit Thunfisch, was für eine interessante Mischung - klingt ja fast nach surf and turf. Der Vorspeisen-Klassiker, ein Antipasto, wurde vermutlich zum ersten Mal um 1877 in dem Buch La cucina degli stomachi deboli von Dubini Angelo erwähnt. Es war eher ein Schmorgericht, also ein Brasato, wobei das Kalbfleisch mit gesalzenen Sardellen geschmort und anschließend dünn aufgeschnitten mit Kapern serviert wurde. Erst sehr viel später kam es zu der heutigen (kalten) Anrichteweise.

Die Kapernäpfel

Sowohl Kapern als auch Kapernäpfel stammen vom, in Südeuropa heimischen Kapernstrauch (Capparis spinosa). Bei den Kapern oder Nonpareilles handelt es sich um die eingelegten geschlossenen Blütenknospen, die in Salzlake und Essig eingelegt werden. Kapern wurden bereits vor rund 6750 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Türkei zum Würzen von Speisen verwendet und auch in 7800 Jahre alten Töpfen aus dem heutigen Syrien nachgewiesen. Spätestens 1100 v. Chr. wurden Kapern auch auf Zypern genutzt. Im Iran werden Kapern als traditionelles Mittel gegen Hyperglykämie verwendet, sagt mein Freund Wiki. Einige Blüten sollte man allerdings den Bienen überlassen, denn die sogenannten Kapernäpfel oder auch Kapernbeeren sind die Früchte des Kapernstrauches.

Sie sind deutlich größer und fester als Kapern und weisen im Inneren jede Menge sehr kleine Kerne auf. Auch sie werden in Essig und/oder Öl oder in Salzlake eingelegt. Ich habe sie immer im Kühlschrank, sind sie doch dienlich beim abendlichen Snack zur Salami oder zu Parmesanspänen. Oliven verblassen dagegen schamvoll. Und nun verrate ich euch mein spannendes Nudelsalatrezept: Gnocchetti sarda Vitello-Tonnato-Style.
Doch zuvor gibt's noch was Sommerliches auf die Ohren mit meinem derzeitigen Lieblingsinstrument, dem Saxofon:
Jubel

Das Rezept

Gnocchetti sarda Vitello-Tonnato-Style
Zutaten

  • 100 g Gnocchetti sarda
  • 2 Stck Kalbsschnitzel, in Butter gebraten
  • ½ Ds Thunfisch im eigenen Saft, gezupft
  • 10 Stck Cocktailtomaten, geviertelt
  • 10 Stck Kapernbeeren, in Scheibchen geschnitten
  • 100 g Pfifferlinge, angebraten und in Scheibchen geschnitten
  • Zitronensaft
  • Schnittlauch, in Röllchen geschnitten
  • Sahne
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat
Zubereitung
  1. Die Pasta nach Packungsanweisung al dente garen.
  2. Die Schnitzel nach dem Braten auskühlen lassen.
  3. Aus Sahne, etwas Lake vom Thunfisch, Zitronensaft und den Gewürzen eine Sauce rühren.
  4. Alles miteinander vorsichtig vermengen.
  5. Mindestens eine Stunde ziehen lassen und eventuell nachwürzen oder mit Lake flüssiger gestalten.
  6. Schnittlauchröllchen hinzufügen.
Anrichten
  1. Salat in entsprechende Gefäße füllen und nicht zu kalt servieren.
Lasst's euch schmecken!

Die Story

Ein köstliches Rezept von mir, natürlich in meiner illustren Berliner Dachwohnungs-Küche zubereitet, gehört ja inzwischen traditionell in meine Blogposts. Neuerlich gibt es obendrauf noch eine Geschichte - und hier wird es ein sensationellen Events sein - das im nächsten Blogpost separat zu finden sein wird. Man kann ja von niemanden, der einen ganz speziellen Salat, nämlich Gnocchetti sarda Vitello-Tonnato-Style, zubereiten möchte, dass er sich zunächst durch ein Blogger Gala Dinner durchkämpfen muss und/oder umgekehrt. Also zum Galamenü von Mr. Goodiebag geht es demnächst hier entlang.

Von kleinen Äpfeln, die keine sind

Dies ist mein Beitrag zu: All kinds of Nudelsalat - Blogevent bei meiner lieben Bloggerfreundin Franzi von Dynamite Cakes.


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