Von der Monsterkartoffel zum Marktgaranten

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle ist Pate der ersten deutschen gentechnisch veränderten Kartoffeln. Im mecklenburgischen Zepkow erntete er symbolisch mit dem BASF-Vorstandschef Hambrecht die Amflora-Kartoffeln, lobte die vorbildliche Vorreiterrolle des Chemiekonzerns und forderte schon seit eh und je, den biotechnologischen Fortschritt als Zukunftschance zu begreifen. Brüderle ist ein Befürworter der grünen Gentechnik. Aber es gibt auch Menschen und Organisationen, die sich gegen den Minister und die Chemieindustrie stellen. Gentechnisch veränderte Lebensmittel – Segen oder Fluch?

 

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Photo: FotoosVanRobin

Nur eins steht wohl fest: Die grüne Gentechnik wird die Produktion von Lebensmitteln verändern. Gefördert durch Politik und Wirtschaft werden auch die Protestler von Greenpeace und einigen kleineren Bewegungen nicht mehr am Beschluss, die Gentechnik in Deutschland einzusetzen, rütteln können. Die deutsche Wirtschaft gibt sich seit jeher innovativ und zukunftsorientiert. In der grünen Gentechnik sieht die Wirtschaft die Chance, effizienter zu arbeiten, größeren Umsatz zu machen und im internationalen Wettbewerb weiterhin an der Spitze zu bleiben.

Was spricht nun gegen diese neue Technologie? Greenpeace bemängelt, dass trotz eines langjährigen Untersuchungszeitraums Wirkungen auf Tiere, die die Amflora-Kartoffeln verzehren oder mit ihnen in Kontakt kommen, nicht untersucht oder erwähnt werden. Die öffentlichen Beobachtungsstudien seit 1993 wurden weiterhin nur mit sehr wenigen Pflanzen und auf kleinen Versuchsfeldern durchgeführt. Man unterstellt BASF, dass sie kein wirkliches Interesse an der Überprüfung der Umweltverträglichkeit hat, sondern seinen Untersuchungsschwerpunkt auf marktwirtschaftliche Erfordernisse legt. Weitere von der EU-Kommission im Rahmen des Zulassungsverfahrens geforderte Untersuchungen wurden auf die Zeit während des Anbaus verlegt.

Der Chemiekonzern BASF gibt sich jedoch selbstsicher. Da die EU-Kommission den Anbau der genveränderten Kartoffelpflanze Amflora genehmigt, sieht sich BASF auf der sicheren Seite und lässt sich von den Kritikern nicht beirren. Es wurden bisher keine Gefahren durch den Anbau der Kartoffeln beobachtet und auch die Verwendung der durch die Kartoffel gewonnenen Stärke bei der Produktion von Papier, Garn und Klebstoff ist für die Umwelt eher unbedenklich.

Schließlich muss man zugeben, dass die Argumentation von Greenpeace nicht stichhaltig genug ist und keine gefährlichen Folgen durch den Einsatz von Amflora aufzeigen kann. Zwar sind die Bedenken Greenpeaces nicht unbegründet, doch erlauben sie es nicht, die Untersuchungen und Forschung mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln zu stoppen. Bundeswirtschaftsminister Brüderle fordert ganz offen, „Selbstblokaden“ bei der Gentechnik aufzulösen und sich dem internationalen Wettbewerb in der grünen Gentechnik zu stellen.

Natürlich müssen auch bei anderen genveränderten Lebensmitteln die Umweltrisiken untersucht werden, gerade wenn sie noch eher in die Nahrungskette des Menschen gelangen könnten. Der Verbraucher prüft selbst mithilfe der wissenschaftlichen und unabhängigen Organisationen, inwieweit Gentechnik unseren Alltag beeinflusst. Trotzdem sollten wir uns den Erkenntnissen der Genforschung nicht verschließen. Die grüne Gentechnik ist ein Teil der Güterproduktion geworden und bedarf unserer Akzeptanz. Die marktwirtschaftlichen Vorteile durch den Einsatz genveränderter Lebensmittel können entscheidende Impulse unserer Ökonomie sein und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes sichern.

Greenpeace-Studie zu Amflora


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