Von der Kompetenz des Nein-Sagens

Zu den Dingen, die ich im Berufsleben am wenigsten akzeptiere, ist der Ersatz von Inkompetenz durch Arroganz. "Man muss nichts wissen, wenn man sich alles herleiten kann" - so spricht man, wenn man nichts weiß. Schlimm, wenn man sich obendrein nichts herleiten kann.

Erfahrung macht schnell, sicher und gut. Natürlich nur, wenn sie sich nicht mit Halsstarre paart, sondern mit Intelligenz und Empathie.

Der Erfahrene geht sicher mit seiner Unsicherheit um. Traut sich auszusprechen, was er nicht weiß. Der Unerfahrene, auch wenn er älter ist, überspielt jede Unsicherheit mit Überheblichkeit. Er verspricht dem Stakeholder alles und sucht im Hinterkopf nach Untergebenen, die sein Versprechen einlösen müssen. "Ein Berater darf keine Angst zeigen" offenbart die Paranoia des Ahnungslosen. Ein guter Berater hat keine Angst, die er verbergen müsse, was er nicht weiß oder versteht, spricht er eben an. Denn in der IT-Welt überblickt niemand alles.

Ich kenne erfahrene Spezialistinnen aus dem Bereich technische Redaktion, die nie auf die Idee kämen, einen Auftrag außerhalb ihrer Kompetenzzone anzunehmen. Sie würden das so aussprechen. Und wenn der Kunde sie trotzdem engagieren will, tut er das in Kenntnis des Risikos.

Wer zu früh Manager wurde, kennt diese Sicherheit des "Nein"-Sagens nicht. Nein ist für ihn immer eine kleine Niederlage. Ich kenne auch keine funktionierende Strategie, bei der man sich Kompetenz immer dazu kauft und "steuert". Niemand steuert ein Ding, von dem er nichts versteht, irgendwo hin. Darauf gebe ich Brief und Siegel.


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