Von Bullshit zu Junkie: Wie Yoga & Meditation mein Leben (und meine Reisen) verändert haben

Wann hast du das letzte Mal für 10 Minuten nichts gemacht?
Wann hast du das letzte Mal deinen Körper richtig gespürt?
Wann hast du das letzte Mal an nichts gedacht?
Wann bist du das letzte richtig bewusst durch alle Emotionen, die in dir leben, durchgegangen?
Wann hast du dich das letzte Mal so richtig bei dir selbst gefühlt?

Die längste Zeit meines Lebens dachte ich, dass Yoga und Meditation nur was für Hippies und Esoteriker sind, dass beides irgendwie Bullshit ist und ich sowas nicht in meinem Leben brauche.

Heute kann ich mir ein Leben ohne Yoga und Meditation nicht mehr vorstellen. Beides sind wichtige Teile von mir selbst geworden, haben mich auf einen Weg gebracht, der zu mir selbst führt. Der wichtigste überhaupt.

I’m a Yogi Eso-Hippie und mega stolz drauf!

Meine Story: Wie ich zum Yoga- und zum Meditations-Junkie wurde

So kam Yoga in mein Leben

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Von 2007 an hatte ich sehr schlimme Magenprobleme, bin von Arzt zu Arzt und Therapeut zu Therapeut – niemand konnte mir helfen. Das ganze ging soweit, dass ich einige Zeit kaum mehr viel essen konnte ohne große Schmerzen danach zu bekommen, bis auf ein paar sehr einseitige Mahlzeiten.

Zudem hatte ich als groß gewachsene Frau mit 178cm regelmäßig Rückenschmerzen und eine schlechte Haltung.

2008 habe ich zufällig eine Yoga-DVD (Power Yoga mit Ursula Karven) bei meiner Mutter im Wohnzimmer gefunden und sie gefragt, ob ich sie mir ausleihen könnte, zuzüglich der unbenutzten Yogamatte, die ich im Keller bei ihr gefunden hatte. Irgendwie war ich neugierig, was Yoga so ist.

Daraufhin habe ich angefangen mit der DVD ab und an Yoga zu machen und habe in der Zeit auch Online-Yoga entdeckt. Schon nach dem ersten Mal Yoga mit mir alleine in meiner Wohnung in Salzburg damals, habe ich gemerkt, wie es meinem Körper und besonders meinem Magen gut tat.

Die Stunden nach dem Yoga waren die schmerzfreisten nach langer Zeit und langsam konnte ich anfangen wieder mehr zu essen.

(Schlussendlich verflüchtigten sich meine Magenprobleme nach meinem Coming Out 2010 langsam von alleine, als ich endlich anfing meine wirkliche Identität und Sexualität zu leben. Mittlerweile habe ich überhaupt keine Beschwerden mehr!)

So richtig aber verankerte sich Yoga noch nicht in mein Leben, meist kam mein Enthusiasmus in Phasen, besonders wenn es mir körperlich nicht so gut ging.

Ins Yogastudio habe ich mich die ersten Jahre überhaupt nicht getraut, denn von den Yogis dort, über die ich nichts wusste, war ich allein schon beim Gedanken an sie völlig eingeschüchtert (mein Selbstbewusstsein war vor einigen Jahren noch nicht sehr ausgebildet…).

Das erste Mal richtig Yoga mit einer Lehrerin machte ich am Lago de Atitlan in Guatemala – aber ich fand das alles viel anstrengender als mein DVD- und Online-Yoga, so dass ich nicht sehr begeistert davon war.

2011 hat meine gute alte Freundin Diana Thielen dann angefangen in Berlin Yoga-Unterricht zu geben. Als loyale Freundin wollte ich sie in ihren Anfängen unterstützen, habe ihr als Freundin vertraut und bin so oft es ging in ihre Klassen gegangen. Meine erste richtige Erfahrung mit Yogastunden!

2012 und 2013 habe ich dann auch angefangen zum Anfänger-Unterricht bei Yoga für Dich in Berlin zu gehen.

Doch oft waren auch ein paar Monate zwischen meinen Yoga-Aktivitäten. So richtig konsequent und inbrünstig überzeugt war ich einfach nicht dabei: Das Om-Singen fand ich immer noch komisch, in Shavasana bin ich oft eingeschlafen und den Downward Dog fand ich irgendwie doof.

Und dann kam eine schmerzhafte Trennung im Februar diesen Jahres. Ich wusste nicht mehr richtig ein und aus in der Zeit, die Gedanken sind in meinem Kopf ständig Achterbahn gefahren und das ganze hat mich regelmäßig zur emotionalen Verzweiflung getrieben. Ich war erschöpft und brauchte etwas, das mich runterbringt, mir hilft im Kopf ruhig zu werden, damit ich zumindest ab und an eine Pause von meinem inneren Drama bekam.

Also fing ich an ins Yoga zu gehen. So oft es ging, mehrmals die Woche, manchmal bis zu fünf Mal. Denn: Es half. Ich kam runter. Mein Kopf wurde ruhiger. Ich fühlte weniger Schmerz. Ich war für 90 Minuten abgelenkt.

Für einige Wochen habe ich unterschiedliche Yogastile, Lehrer und Studios ausprobiert um herauszufinden, was mir am besten gefällt und was für mich gut ist. Nicht jeder Lehrer ist für jeden was, nicht jeder Stil macht jedem Spaß.

Hängengeblieben bin ich schlussendlich bei Jivamukti Yoga und dem Peace Yoga-Studio in Kreuzberg.

Aber ich mache auch sehr gerne Vinyasa Flow und Yin Yoga.

Ich habe auch angefangen mir Bücher über Yoga zu kaufen, Yogablogs und -magazine zu lesen. Der Tag an dem ich mir im Februar meine erste richtige Yogamatte gekauft habe, werde ich auch nie vergessen.

Seit fast 10 Monaten ist Yoga nun tief in mir verankert:

Ich versuche mehrmals die Woche (2-4 Mal) in Yoga-Unterricht zu gehen – egal ob ich auf Reisen bin oder in Berlin. Zwischendrin schiebe ich hier und da kurze Sessions (15-30 Minuten) mit mir alleine ein, sei es in meiner Wohnung in Berlin oder in einem Hotelzimmer auf dieser Welt.

Ich liebe es Om und andere Sanskrit-Mantras zu singen. Shavasana nutze ich nun zum meditieren. Und im Downward Dog fühle ich mich pudelwohl zuhause und hänge liebendgern für lange Zeit in der Stellung.

Anfang des Jahres dachte ich noch: “Handstand gegen die Wand und Kopfstand schaffst du nie!” Ein paar Monate später sind sie zwei meiner liebsten Übungen (Asanas)! Krass, oder?

Yoga und ich haben lange gebraucht um diese Verbindung zueinander aufzubauen. Aber dafür ist sie nun so tief wie noch nie.

Mein Weg zur Meditation

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Auch mein Beziehung zur Meditation nahm ihren Anfang während einer persönlichen Krise nach der Trennung meiner ersten richtig großen Liebe im Mai 2012.

Rückblickend waren Trennungen für mich jedes Mal große Katalysatoren für unglaublich Entwicklungen in mir selbst (und mein Business!).

Ich fing an mich mit Meditation zu beschäftigen um meinen Kopf und seine tausende Affen ruhig zu stellen. Ich war es so leid ständig über die Trennung nachzudenken und zu analysieren und mir mit meinen eigenen Gedanken selbst weh zu tun.

Meine ersten Schritte damit waren ein Meditationsretreat mit meiner Mum für eine Woche.

Dann entdeckte ich einen Podcast und saß damit am Strand auf Koh Tao jeden morgen um zu meditieren und mehr darüber zu erfahren.

Eine Freundin von mir nahm mich jeden Sonntag Abend mit ins Buddhistische Zentrum Lotos Vihara in Berlin, wenn ich in der Stadt war.

Die ersten zwei Jahr nutzte ich Meditation aber meist nur, wenn es mir nicht gut ging. Ich war noch weit von einer täglichen Praxis weg, obgleich ich sie so gern wollte. Aber irgendwie war es mir nicht möglich eine tägliche Meditations-Routine in mein Leben zu integrieren. So sehr ich es auch versuchte, mehr als 2-3 Tage hintereinander bekam ich es einfach nicht hin.

Dann kam mein Coach Ashley Paquin in mein Leben und damit jemand, der mich dazu brachte eine tägliche Morgenroutine zu etablieren:

  • Heißes Wasser mit Zitrone
  • Morgenseiten schreiben
  • 15 Minuten Meditation

Und noch wichtiger: Sie zieht mich wöchentlich zur Rechenschaft. Auch wenn ich nicht immer erfolgreich bin mit meinem täglichen Vorhaben – hier und da gibt es ein oder zwei Tage die Woche, wo ich es nicht schaffe – Meditation ist nun fester Bestandteil von mir und meinem Leben.

Ich habe mich von 2 Minuten Meditation hin zu 20 Minuten gesteigert – jede Woche ein paar Minuten mehr am Tag. Derzeit ist 15 Minuten für mich die optimale Zeit. Manchmal mache ich auch länger, je nachdem wie ich mich fühle und was ich brauche.

Wie ich meditiere?

Ich setze mich auf ein Kissen am Boden, stelle meinen Timer und schließe meine Augen. Zuerst gehe ich in meinen Körper, erde mich während ich meine Beine und meinen Po auf dem Boden spüre, meine Hände auf meinen Knien. Dann atme ich einige Male tief ein und aus.

Was danach kommt, hängt meist davon ab, wie es mir an dem Tag geht. Manchmal sage ich mir einfach nur im Kopf “Lass los…” oder versuche auf meinen Atem zu achten (zum Beispiel auf meiner Brust oder im Bauch). Manchmal gehe ich in ein liebevolles Zwiegespräch mit mir selbst und frage mich, wie es mir geht und was ich brauche – oft kommen die Antworten ganz von alleine. Manchmal sage ich mir ein Mantra vor. Manchmal beobachte ich einfach nur, welche Gedanken kommen und gehen.

Jedes Mal, wenn ich von zu vielen Gedanken abgelenkt werde, erde ich mich erst wieder in meinem Körper mit den Berührungspunkten (wie am Anfang) bevor ich mich wieder auf meinen Atem konzentriere.

Ich meditiere so, wie es sich gut anfühlt. Ich mache mir selbst keine wirklichen Regeln, sondern höre auf mein Inneres.

Wie Yoga und Meditation mein Leben verändert haben

1. Sie haben mich in tiefen Kontakt mit meinem Körper gebracht

Ich spüre ständig all meine Körperteile, weiß wie es meinem Körper und meinem Herz geht. So kann ich gezielt auf beide eingehen und versuchen ihnen immer das Beste zu geben.

Mit der Zeit wird der Körper durch Yoga und Meditation sensibler. Mittlerweile kann ich nicht mehr so ungesund essen wie vorher oder so viel Alkohol trinken – die Effekte spüre ich sehr schnell.

Wenn ich ein paar Tage kein Yoga mache oder zwei Tage hintereinander nicht meditiere, merke ich zudem, wie ich die Verbindung zu meinem Körper und meinem Herzen verliere. Ein Zeichen dafür, beiden wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen wieder näher zu kommen.

2. Sie holen mich aus dem Kopf und entstressen mich

Ich, Conni Biesalski, denke mit ungefähr 300km/h in meinem Kopf. Es geht ständig rund da drin. Viele gute Sachen tummeln sich dort, aber oft auch noch viel mehr negative Gedanken, besonders an schlechten Tagen.

Yoga und Meditation sind die einzigen zwei Techniken, die mir wirklich helfen, meine innere Autobahn und Affenzoo zu verlassen.

Mein Resistenzlimit für Stress ist von Grund auf als recht sensibler Mensch sehr niedrig. Schnell werden mir Dinge, mein Business und mein Leben zu viel und ich fühle mich dann schnell überfordert und ausgelaugt. Dank Yoga und Meditation kenne ich meine Grenzen nun besser, merke schneller wann meine Batterien leer laufen. Das hilft mir, mich besser vor Stress zu schützen und bewusster mit meinen Energien und Ressourcen umzugehen.

Zudem sind mehrere 90-minütige Yogastunden pro Woche für mich ein wichtiger Ausgleich von der Arbeit am Laptop. Während ich auf der Matte bin, ist nichts anderes wichtig – keine E-Mails, keine Deadlines, keine ToDo-Listen.

3. Sie sind Teil meines Lifestyles auf Reisen geworden

Egal wo ich mittlerweile hinreise, ich schaue vorher immer nach Yogastudios bzw. ob irgendwo Yogastunden angeboten werden.

Meist ist es unglaublich interessant, die Yogaszenen an anderen Orten und anderen Städten kennenzulernen, zudem treffe ich hier und da auf andere Reisende Yogis und genieße es, viele unterschiedliche Yogalehrer und -stile zu begegnen.

Meine Reiseyogamatte ist mein ständiger Begleiter, ohne sie reise ich nirgendwo hin.

Ein Grund, weshalb ich nicht mehr in Dorms schlafen möchte, ist, dass ich oft Yoga alleine mache und jeden Morgen Ruhe brauche um zu meditieren – das geht am besten in einem Privatzimmer nur für mich.

In einigen Wochen reise ich nach Mexiko für einen vierwöchigen Yoga- und Meditationsretreat. Auch zukünftig werde ich Kursen und Retreats in dieser Richtung hinterherreisen.

4. Ich lebe gesünder und bewusster

Je mehr sich Yoga und Meditation in mein Leben integriert haben, desto mehr wurde alles zu einem holistischen Lifestyle. Mein Körper ist mir wichtiger geworden und daher meine Ernährung: Obgleich ich schon mein Leben lang Vegetarierin bin, esse ich mittlerweile zu etwa 80% vegan – einfach weil sich mein Körper dadurch besser anfühlt.

Meine zwei Sünden sind immer noch Rauchen und Alkohol, aber auch hier weiß ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis beides aus meinem Leben verschwinden – es passiert langsam fast automatisch Schritt für Schritt. Nur noch äußerst selten trinke ich sehr viel oder habe einen Kater am nächsten Tag.

Dafür trinke ich keine Softdrinks wie Cola mehr, nehme so wenig wie möglich Zucker, frittierte Speisen, Chips und anderes Fastfood zu mir. Mein Fokus ist auf frisches, nicht verarbeitetes Essen, weniger Kohlenhydrate in Form von Pasta und Brot hin zu viel Früchten und Gemüse.

5. Ich habe mehr Geduld – mit mir und anderen

Früher war ich ein unglaublich ungeduldiger Mensch, wurde schnell wütend und war in null komma nichts angenervt.

Dank Meditation und Yoga bin ich so viel ruhiger und friedlicher geworden, nichts bringt mich mehr so krass schnell aus der Ruhe wie damals, ich bin gelassener und entspannter.

Mein Leben und das meiner Mitmenschen ist damit um soviel lebenswerter geworden und es tut gut, die Dinge nicht mehr so ernst zu nehmen.

(Scheitern erlaubt ;))

6. Ich bin mehr im Jetzt

Je mehr ich angefangen habe mich mit Meditation auseinander zu setzen, desto mehr habe ich festgestellt, wie wenig ich im Jetzt bin – besonders als jemand, der ständig im Kopf Achterbahn fährt. Zu 99% reise ich damit nämlich in der Vergangenheit oder der Zukunft umher, aber so gut wie nie wirklich im jetzigen Moment, wie gerade:

Ich sitze auf einem Stuhl, der sich drehen lässt, in dem einzigen Restaurant am Flughafen in Yangon, Myanmar. Meine Finger berühren schnell die Tasten meines Macbook Airs. Vor mir hat der Kellner gerade meinen Limettensaft abgestellt. Mein Magen hat Hunger, da ich heute aus Reisegründen noch nichts gegessen habe (es ist 16:21 Uhr). Ich spüre ein wenig die Klimaanlage auf meiner Haut. Viele Stimmen, viele Menschen, viele Energien. Ich spüre meinen Rücken auf dem Stuhl. Mein Hals ist ein wenig verspannt. Ich fühle mich ruhig und fühle meine Freude, morgen meine Mutter und meinen Bruder in Thailand zu sehen. Ich spüre Dankbarkeit für all die Dinge, die ich in den letzten 9 Tagen in Myanmar im Außen und besonders in meinem Inneren erfahren durfte.

DAS ist mein Jetzt, der einzige Moment, der wirklich wichtig ist.

Alles andere ist unwichtig, sind Illusionen und Gedankenkonstrukte, die meinen Kopf mit Gewicht füllen. Im Jetzt fühle ich mich am wohlsten. Im Jetzt erfahre ich meine Reisen tief, so tief. Im Jetzt ist meine Seele zuhause.

7. Die große Erkenntnis: Ich bin nicht meine Gedanken!

Wir identifizieren uns so arg mit unseren eigenen Gedanken und nehmen sie so ernst, als wären sie die einzige Wahrheit. Ich kann da nur sagen: Bullshit.

Denn zu realisieren, dass ich NICHT meine Gedanken bin, und sie nur artifiziell sind, hat mir geholfen, mich und besonders viele Glaubenssätze und Negatives nicht als das Wahre anzunehmen. Ich selbst bin Herrscher meines Kopfes und somit meiner Realität.

Gedanken sind wie Wolken, die vorbeiziehen. Es liegt an mir sie zu formen und meine Erlebnisse damit zu labeln.

Die Erkenntnis, dass ich nicht meine Gedanken bin, bedeutet auch, dass ich nicht mein Blog bin, mein Business, meine Reisen, mein Aussehen, mein Bankkonto, meine Facebook-Likes… Das hilft mir, mich weniger über Äußerlichkeiten zu identifizieren. Ich bin nicht Planet Backpack, ich bin nicht meine kurzen Haare. Ich bin Conni.

8. Sie sind meine Werkzeuge, wenn ich durch Krisen gehe

Die letzten paar Jahre waren ganz schön anstrengend für mein Herz. Aber ich bin jetzt so gut ausgerüstet wie noch nie, durch harte Zeiten zu gehen.

Yoga und Meditation schützen mich nicht vor emotionalem Leiden und tiefen Lebensphasen, aber sie helfen mir besser mit ihnen umzugehen. Allein das ist für mich eine unglaubliche Erleichterung, denn so habe ich weniger Angst vor allem, was in meinem Leben passieren kann.

9. Bessere Körperhaltung – besseres Leben

Ich kann nicht abstreiten, dass ich es genieße einen schöner geformten Körper durch Yoga zu bekommen. Fakt ist aber auch, dass ich mich fitter und gesünder fühle wie nie zuvor in meinem Leben. Ich liebe meinen Körper endlich und genieße es, mich im Spiegel anzuschauen.

Das Beste daran ist aber, dass ich einen geraderen Rücken und aufgerichtetere Schultern bekommen habe – und damit fühle ich mich rundum wohler und selbstbewusster. Als groß-gewachsene Frau hatte ich mein Leben lang Probleme mit meinem Rücken, meiner Haltung und verkürzten Muskeln (schnelles Wachstum als Kind). Die beste Lösung dafür ist für mich Yoga.

10. Ich kann endlich mit mir alleine sein

Früher habe ich so gut wie alle Situationen vermieden, in welchen ich länger alleine sein musste. Ich bin zwar viel alleine gereist, aber konnte das Alleinsein an sich nur schwer genießen und habe ständig nach Anschluss gesucht.

Oft hatte ich große Angst in Momenten des Alleinseins, habe mich schlecht und unwichtig gefühlt.

Meditation hat mir geholfen, mich mit diesen Gefühlen auseinander zu setzen.

Mittlerweile genieße ich es alleine zu sein, ich fühle mich nicht mehr einsam, sondern erkenne, dass ich mir genug bin, und ich meine eigene Gesellschaft liebe. Ich suche nun aktiv Zeiten des Rückzugs.

Und wenn ich mich doch mal einsam fühle? Verbinde ich mich mit mir und diesem Gefühl in einer Meditation oder rolle meine Yogamatte aus.

11. Sie geben mir eine Routine im Leben

Als Digitale Nomadin ohne 9-5 Alltag und anderen vorgegeben Strukturen ist es nicht immer leicht komplett ohne Routine zu sein. Einige Zeit nach meinem Start in die Ortsunabhängigkeit habe ich mich gegen jegliche Routinen gesträubt, da ich meine neugewonnene Freiheit wie eine Anti-Revolution empfand.

Doch dann habe ich erkannt, dass ich besser produktiv arbeiten kann und meine Tage besser nutzen kann, wenn ich mir ein wenig freiwillige Routine einrichte.

Meine Tage nach dem Aufstehen mit meiner Morgenroutine zu starten ist der beste Einstieg für mich in alles, was danach passiert. Sie erdet mich und gibt mir Kraft. Als Routine mehrmals die Woche ins Yogastudio zu gehen bedeutet für mich Verantwortung für mich und meinen Körper zu übernehmen und gibt mir Auszeiten von meinem sonst sehr aktiven Leben.

12. Vergleichen und Konkurrenzdenken sind unbekannte Wörter geworden

Yoga hat mich demütig gemacht. Es gibt immer andere Yogis im Unterricht, die so viel besser sind als ich. Nicht immer komme ich in jeder Yogastunde jeder Übung hinterher oder mein Körper bekommt einfach nicht alle Stellungen hin – dann gehe ich in die Stellung des Kindes, ohne mich minderwertig zu fühlen oder mir einzureden, dass ich nicht gut genug bin.

Ich habe gelernt mich nicht mehr mit anderen zu vergleichen. In der Yogastunde achte ich nur auf mich und ignoriere alle um mich herum.

Das hat sich auch auf mein Leben und alle andere Bereiche wie zum Beispiel Business übertragen. Das wichtigste ist, dass ich mich auf mich selbst fokussiere, egal was ich mache und an mir selbst arbeite – völlig unabhängig davon was andere tun, sei es nun Yogis, andere Blogger oder Unternehmer.

13. Ich kenne Conni nun so viel besser und tiefer wie noch nie

Wenn ich ein paar Jahre zurück denke, dann erkenne ich jetzt, wie wenig ich in Verbindung zu mir selbst war mein Leben lang.

Durch Yoga und Meditation habe ich die Möglichkeit bekommen, eine intensive Beziehung zu mir und allem was mich ausmacht aufzubauen – besonders auch zu meinen Schwächen und Schmerzpunkten.

Die wichtigste Beziehung ist die zu uns selbst. Wie lange habe ich das nicht kapiert! Jetzt weiß ich es und finde es spannend immer weiter auf eine tiefere Reise mit mir selbst zu gehen.

Die Frage “Wer bin ich?” kann ich dir immer besser beantworten, denn ich weiß nun so viel besser, was mir gut tut und was nicht, was ich brauche, was mich glücklich macht, woran ich noch zu arbeiten habe.

14. Ich verurteile weniger, bin freundlicher und denke positiver

Yoga und Meditation haben meine gesamte Grundstimmung verändert. Ich habe gelernt, Dankbarkeit zu fühlen – für die positiven, wie negativen Dinge.

Besonders auch die Auseinandersetzung mit dem Buddhismus hat meine innere Einstellung auf das Leben und die Menschen um mich herum beeinflusst.

Die Welt ist für mich nun ein so viel schönerer Ort, jeder Mensch ein so viel schöneres Wesen.

Danke.

“Be Kind. Everyone you meet is fighting a hard battle.”

15. Sie haben mich Selbstfürsorge gelehrt

Yoga und Meditation sind für mich zwei der höchsten Formen der Selbstliebe. Diese Zeiten sind nur mir gewidmet, ich tue das alles nur für mich.

Selbstliebe und Selbstfürsorge sind zwei Sachen, die ich derzeit erst so richtig lerne. Die meiste Zeit meines Lebens war ich mein größter Feind und Kritiker, mit einer Stimme im Kopf, die oft nicht sehr nett war, im Gegenteil, oft sehr böse. Ich habe mich und meinen Körper vernachlässigt, meine Gefühle ignoriert, mich selbst schlecht geredet, war oft gemein zu mir.

Es ist nicht lange her, dass ich diese sehr schmerzhafte Erkenntnis hatte. Doch sie hat mich auf den Weg der Selbstliebe geführt, die wir alle so sehr brauchen und uns doch nicht genug geben. Ich wusste selbst lange nicht, wie.

Jetzt weiß ich, dass Yoga und Meditation zwei von vielen Wegen sind, mir zu zeigen, dass ich mich selbst liebe und ich mir selbst wichtig bin. Das macht es noch viel einfacher sie zu meinen obersten Prioritäten im Leben zu machen.

Die meisten dieser Effekte erfahre ich ausserhalb meiner Meditations- und Yogapraxis, ich erlebe und sehe sie im täglichen Leben.

Und das Tolle an allem:

Ich lerne und lerne und lerne. Yoga und Meditation haben mich auf einen spirituellen Weg gebracht, der mir mehr Einsichten eröffnet hat, wie nichts anderes in meinen Leben zuvor.

Ich bin unendlich dankbar dafür, dass mir durch persönliche Krisen die Offenheit geschenkt wurde, Yoga und Meditation in mein Leben zu holen. Beide haben mich und mein Leben in ungeahnten Weisen verändert.

Ich bin nicht mehr die Conni, die ich vor drei Jahren war – ich fühle mich wie ein neuer Mensch und darf die Welt und mich mit neuen Augen erleben.

Ich lebe intensiver. Ich reise intensiver. Ich fühle intensiver. Ich BIN intensiver.

Und jeden Tag entwickle ich mich dadurch immer mehr in die Person, die ich schon immer bin. Das ist für mich der Sinn des Lebens.

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Hier noch ein paar weiterführende Links:

Tipps für Einsteiger

Ich bin kein Yoga- oder Meditationslehrer, aber ich habe in den letzten Jahren viel gelesen und vor allem unglaublich viel ausprobiert und im Zuge dessen viel gelernt.

Hier einige Erfahrungen und Schlüssellektionen meinerseits, die mir sehr geholfen haben:

Wie du am Besten mit Meditation anfängst

  • Jeder kann meditieren: Wir alle, auch ich, habe tausend Affen in ihren Köpfen herumspringen. Meditation ist für niemanden “einfach”, aber jeder kann es lernen und anwenden. JEDER. Die Ausrede “Ich kann nicht meditieren” lasse ich einfach nicht gelten.
  • Um das Einschlafen der Füße und Beine zu verhindern: Setz dich erhöht auf ein Kissen und lege die Beine voreinander (nicht im Schneider- oder Lotussitz)
  • Meditiere täglich wenn möglich zur selben Zeit: Es geht nicht um die Länge oder Intensität der Meditation, sondern um die Konsistenz. Jeden Tag drei Minuten sind besser als zwei Mal die Woche 15 Minuten.
  • Nutze angeleitete Meditationen: Siehe Links weiter unten.
  • Fang klein an: Starte mit einer Minute am Tag und achte auf deinen Atem und deinen Körper (Bodyscan)
  • Experimentiere mit verschiedenen Meditationstechniken: Finde heraus, welche Art der Meditation, die am meisten liegt.
  • Finde eine Meditationsgruppe: In jeder etwas größeren Stadt findest du über Google und Meetup.com Meditationsgruppen oder Buddhistische Zentren.
  • Lies Bücher über Meditation: Meditieren – Freundschaft schließen mit sich selbst, 10% Happier, The Miracle of Mindfulness, Im Alltag Ruhe finden – Meditationen für ein gelassenes Leben und Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst
  • Keine Meditation ist eine schlechte Meditation: Auch ich strauchle mit Gedanken während ich meditiere, immer. Sie sind einfach da und ich habe aufgehört dagegen anzukämpfen. Aber ich bin mir ihnen bewusster. Das Ziel ist nicht die Gedanken abzuschalten, sondern immer und immer wieder zu dir, deinem Körper und deinem Atem (oder deinem Mantra etc) zurückzukommen.

So steigst du ins Yoga ein

  • Melde dich für einen Yogakurs für Anfänger in deiner Stadt an
  • Probier unterschiedliche Yogastudios, -lehrer und -stile aus
  • Gehe mindestens zwei Mal die Woche
  • Kauf dir eine eigene Yogamatte, z.B. von Jade oder Manduka (wichtig: rutschfest und gutes Material – ich würde direkt lieber ein paar Euro mehr investieren statt erst eine Billigmatte zu kaufen)
  • Vergleiche dich nicht mit anderen in der Klasse
  • Beim Yoga geht es nicht darum, wie flexibel du bist! Das kommt mit der Zeit von alleine. Auch wenn du etwas fülliger bist, ist Yoga eine tolle Sache!! Lass dich auf gar keinen Fall von den dünnen, superdehnbaren Yogis abschrecken! Yoga ist für jeden!

Tipps für Yoga und Meditation auf Reisen

Auf Reisen ist es nicht immer einfach eine Routine weiterzuführen. Aber ich will nicht mehr, dass mein nomadischer Lifestyle eine Ausrede dafür ist, es nicht täglich zu versuchen.

Hier ein paar Tipps, die mir helfen, Yoga und Meditation in meinen Reise-Lifestyle zu integrieren:

1. Yoga für Traveller

  • Reiseyogamatte: Yogomat oder z.B. Manduka Eko SuperLight Travel Mat
  • Apps: Yoga StudioDaily Yoga und Yoga.com Studio
  • Online-Videos: YogaeasyPerfectYoga, MyYogaPro, MyYogaWorks und GaiamTV
  • Yogastudios unterwegs finden: Yoga Finder und via Google einfach “Ort XY und yoga studio” suchen
  • Magic Ten von Jivamkukti: Kurze Asana-Sequenz, die ich gerne mache, wenn ich nicht viel Zeit habe - hier als Video.
  • Geh auf einen Yoga-Retreat: Yogascapes, Book Yoga Retreats und z.B. Surf & Yoga
  • Coole Reiseziele für Yogis: Bali (besonders Ubud), Thailand (Chiang Mai, Pai, Koh Phangan, Koh Samui..), Mexiko (besonders Tulum), Costa Rica. Es gibt auch viele Retreats in Europa (z.B. Spanien, Italien, Frankreich…)
  • Ein paar Minuten am Tag sind besser als gar nichts!
  • Irgendwo findest du immer ein paar Quadratmeter für deine Yogamatte!
  • Lass dir von einem Yogalehrer deines Vertrauens eine Asana-Sequenz zusammenstellen, die du alleine machen kannst.

2. Meditation für Traveller

  • Klare Routine: Mach Meditation zu deiner Routine, egal wo du bist, keine Ausreden.
  • Nimm dir ein Privatzimmer statt Mehrbettzimmer: Damit du dich einfach zurückziehen kannst, statt erst nach einem ruhigen Ort irgendwo suchen zu müssen.
  • Wenn du an schönen Plätzen in der Natur bist (Strand, Berge etc.): Nimm dir ein paar Minuten, schließ die Augen und meditiere.
  • Meditiere im Bus, Flugzeug oder Zug.
  • Wenn sich manchmal durch wenige Minuten für eine Meditation ausgehen, dann mach das statt dich zu stressen eine lange Meditation machen zu “müssen”.

Webseiten, Apps und Bücher

Yoga Blogs

Webseiten rund um Meditation

Meditations-Apps

Auf viele der in diesem Post besprochenen Aspekte gehe ich in weiteren Blogpost tiefer ein. In Zukunft plane ich mich in Beiträgen vertieft mit Yoga, Meditation und Spiritualität auseinanderzusetzen – sie sind mein Leben, besonders auch auf Reisen.

Wie hat Yoga und Meditation dein Leben verändert?

Hast du noch weitere Fragen?

Rein damit in die Kommentare!


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