Werfen wir kurz vor Weihnachten noch einen Blick zurück auf die Star Wars Comics der letzten Monate:
Dark Times – A Spark Remains
Die insgesamt 7. Geschichte der Dark Times Reihe (wenn man die beiden Vector Bände mitzählt) führt uns wieder zurück zu dem Order 66 Überlebenden Dass Jennir, seiner großen Liebe Ember (die immer noch eine Schwäche für sexy Kleidung hat) und der Crew der Uhumele, die sich diesmal nicht mehr und nicht weniger vorgenommen hat, als ein Attentat auf Darth Vader zu verüben. Auch wenn das Ergebnis dieser Anstrengung vorhersehbar ist (immerhin spielt DT zwischen den Episode III und IV) und sich der Überraschungseffekt somit wohl in Grenzen halten wird, muss ich sagen, dass mir Dark Times zunehmen ans Herz wächst. Die Qualität der Zeichnungen ist gut und die Geschichte bietet genug interessante Wendungen (wie etwa diesmal einen Verräter in den eigenen Reihen), sodass man sich jedes Monat auf die neue Ausgabe freut.
Wer in diese Serie einsteigen möchte, sollte jedoch mit Heft 1 beginnen (die früheren Ausgaben sind als Trade Paperback erhältlich), da man ohne Vorgeschichte den Figuren wohl zunächst etwas ratlos gegenübersteht.
Der Titel dieser Geschichte ist übrigens eine Anspielung auf Tarkins Aussage gegenüber Vader in ANH, dass das Feuer der Jedi in der Galaxis erloschen ist.
Darth Vader and The Ninth Assassin
Diesen Fünfteiler hatte ich in meiner letzten Comic Besprechung schon kurz auf dem Radar, nun da die Serie abschlossen ist, lässt sich jedoch ein abschließendes Urteil fällen:
Zugegebenermaßen war es schwer, nach “Ghost Prison” (einem der besten SW Comics der letzten Jahre) etwas Vergleichbares nachzuschießen, dennoch war ich von dieser Reihe letztlich ein wenig enttäuscht.
Der titelgebende Attentäter hat letztlich nur eine recht kleine Rolle in der Geschichte und während er zu Beginn zunächst als jemand dargestellt wird, der eine ganze Armee quasi in Nullzeit vernichten kann, wird er von Vader am Ende mit einer Leichtigkeit besiegt, als wäre er nur ein Jüngling im Jedi Tempel.
Dazwischen (und dies macht eigentlich den Hauptteil der Geschichte aus) begibt sich Vader auf die Suche nach einem mysteriösen Kult, der das Chaos anbetet, über eine scheinbar unerschöpfliche Kraftquelle verfügt und Vader als eine Art “Erlöser” ansieht. Auch dies wirkt jedoch eine wenig halbgar.
Die Geschichte Comic hat jedoch auch einige coole Momente, etwas als Vader sein Lichtschwert in den Rachen eines Monsters schleudert und es dort mit der Macht rotieren läßt, sodass der Kopf des Wesens von innen heraus abetrennt wird.
Das wäre doch etwas für “The Force Unleashed III”.
The Star Wars
Über die Comic Adaption von George Lucas’ Rough Draft zu dem was später Episode IV werden sollte reden wir ein anderes Mal, denn diese verdient eine eigene Besprechung.
Hier nur so viel: wer nie etwas von SW gehört, gesehen oder gelesen hat tut sich vermutlich leichter mit dieser Geschichte, als jemand, der mehr als 30 Jahre “Ballast” mit sich herumträgt.
Star Wars
Ich habe mich bereits in meiner letzten Besprechung nicht sonderlich enthusiastisch über diese Geschichte geäußert, die zeigt was die Rebellen so getan haben, nachdem sie den ersten Todesstern vernichteten und auch wenn die Handlung inzwischen ein wenig abwechslungsreicher geworden ist so habe ich immer noch meine Schwierigkeiten damit.
Nach wie vor ist Leia mehr eine X-Flügler Pilotin als eine Diplomatin oder Anführerin, Han steckt seit geraumer Zeit mit einer blauhaarigen Schmugglerin fest und Luke weis jetzt auch wie man einen TIE-Fighter bedient. Dazwischen begibt sich die Prinzessin in die Trümmer von Alderaan und trifft dort auf jemanden, der eng mit der Zerstörung dieses Planeten zu tun hatte, ohne, dass dieser Bogen zufriedenstellend beendet wird.
Es mag schon sein, dass Dark Horse diese Reihe als etwas Langfristiges sieht und die Spannung langsam aufbauen will, aber nach 12 Ausgaben könnte die Geschichte schön langsam wirklich ihre Richtung finden.
Ewoks: The Shadows of Endor
Dieser Comic in Digest-Format ist insofern etwas Besonders als dass er es schafft gleichzeitig für Kinder und Erwachsene interessant zu sein. Er verbindet Elemente aus ROTJ mit den beiden Ewok Realfilmen ebenso wie mit der Zeichentrickserien aus den 80ern und erzählt wie die pelzigen Wesen erstmals mit den Imperialen zusammengetroffen sind.
Nichts für Leute, die Ewoks hassen, für alle Anderen aber eine kurzweilige (wenn auch recht harmlose) Unterhaltung.
Legacy (Volume 2)
Auch diese Serie hatte ich in meiner letzten Besprechung schon kurz angeschnitten und mittlerweise sind wir am Ende des zweiten Handlungsbogens (Heft 10). Die Geschichte über die Nach-nach-nachfahrin von Han und Leia und ihrer Suche nach einem größenwahnsinnigen Sith Lord ist an sich nicht so schlecht, was mir jedoch weniger gefällt sind die Zeichnungen. Diese wirken wie nur grob skizziert und lieblos colloriiert, es gibt keine Details und nur wenig räumliche Tiefe. Auch wenn dies der Stil von Brian Thies und Rachelle Rosenberg sein mag, mir gefällt er nicht.
Ja, ich bin ein Fan von möglichst realistischen Darstellungen (siehe Chris Scalf) und Legacy ist davon derzeit etwa so weit entfernt, wie Tattooine von – na Ihr wisst schon wovon.
Dawn of The Jedi – Force Wars
Zum Abschluss noch das andere Extrem an zeichnerischer Qualität. Das All-Star-Duo John Ostranda und Jan Duursema liefern in dieser gerade erst begonnenen dritten Geschichte aus der Vorzeit des Jedi Ordens wieder Feinkost vom Feinstem, sowohl was die Optik betrifft als auch die Geschichte selbst, die sich diesmal wohl primär mit dem Kampf zwischen den Je’daii, dem übergelaufenen Forcehound Xesh und seinen ehemaligen Herren den Rakata befasst.
Was Ostrander/Duursema angreifen wird einfach gut!