Petrus hatte ein Einsehen. Und unterbrach am vergangenen Mittwoch (18.05.2016) die Serie der Regentage (die er heute zuverlässig fortgesetzt hat), um uns einen schon länger geplanten Ausflug nach Seeg, nur ca. 15 Bahnminuten und 2 Stationen von Füssen entfernt, zu ermöglichen.
Schon öfter waren wir dort gewesen, aber bisher hatten wir uns mehr oder weniger immer nur im Ort herumgetrieben.
Dieses Mal wollten wir das heiter bis wolkige Wetter nutzen, um ein wenig am Seeger Berg zu "wandern". Auf dieser Landkarte ist der Berg, südlich der beiden Seeger Seen gelegen, mit einer grauen Nr. 2 markiert.
Wir folgten dem schwach gestrichelten Weg am Nordhang des Berges (im Dialekt: "Bichl"), der vom Heimatmuseum - der blauen Nr. 3 - anfänglich nördlich parallel zum Staudenweg verläuft und kurz vor Seeleuten in die Straße einmündet.
Dieser Weg verläuft am Nordhang des langgestreckten Hügelrückens im Prinzip (mit einigen Biegungen) nach Westen; man hat also schöne Ausblicke auf den (zweigeteilten) "Seeger See".
Auf dieser Karte werden die beiden Teile als "Nördlicher" und "Südlicher" Seeger See bezeichnet; auf den allermeisten Karten werden sie jedoch beide zusammen als "Seeger See" bezeichnet. Tatsächlich bildeten die beiden Teile, wie man auf alten Landkarten sehen kann, früher eine Einheit; im Laufe der Jahrhunderte verlandete allerdings ein Streifen in der Mitte.
Von der Einmündung des Wanderweges führt die (kaum befahrene) Straße wenige Meter westlich durch Seeleuten und weiter zum Schwaltenweiher (diese Tour haben wir uns für eine spätere Wanderung schon vorgemerkt).
Östlich geht es zurück nach Seeg; diese Strecke musste uns für diesmal genügen, da wir in Seeg zu Mittag essen wollten.
Die Fahrstraße folgt dem Südhang des Bergrückens; von dort hat man also (bei entsprechendem Wetter; vorgestern war es angenehm zu laufen, aber etwas diesig) herrliche Blicke auf die Allgäuer Alpen.
Von der Distanz ist das eher nur ein Spaziergang denn eine Wanderung; aber durch die unzählig aufgenommenen Fotos haben wir es "geschafft", für diese kurze Strecke volle drei Stunden zu verbummeln.
Hier sind wir freilich zunächst noch im Dorf:
Am Beginn des Wanderweges wendet uns die (innen im Rokoko-Stil herrlich dekorierte) Pfarrkirche St. Ulrich ihre (südliche) Breitseite zu:
Und dann sehen wir auch schon die Seen; regionaltypisch muss natürlich eine Kuh im Vordergrund des Bildes erscheinen:
Das Zoom holt uns eine schmale Zone einer moortypischen Vegetation heran, die sich an einer Stelle am Seerand entwickelt hat:
Später wird der Weg höher steigen und wir gewinnen einen besseren Überblick; hier zunächst noch die Perspektive aus relativ geringer Höhe über dem Seespiegel:
Wer noch höher hinaus will, die Kosten für einen Flug aber scheut, kann sich hier auf der Tourismus-Gemeinschafts-Webseite mehrerer Gemeinden namens "Südliches Allgäu Blog" herrliche Luftaufnahmen von Seeg anschauen.
Gleich auf dem ersten Foto (die Aufnahmen lassen sich durch Rechts- und anschließenden Linksklick vereinzeln und vergrößern) sieht man die Pfarrkirche hinten im Mittelgrund, rechts hinten den südlichen Seeger See und vor der Alpenkette den länglichen Seeger Berg, dessen Bewaldung immer wieder von Weidewiesen unterbrochen wird. (Das 3. Bild zeigt die eindrucksvolle Form der beiden Seen: der nördliche fast kreisrund, der südliche beinahe exakt rechteckig.)
Auf diesem Blick vom "Bichel" gen Norden kommt die Seenform nicht ganz so deutlich zur Geltung; aber das ist halt die Perspektive, wie sie sich dem Wanderer bietet:
Eine Besonderheit ist auch der terrassenförmig im Halbkreis um die Kirche angelegte Friedhof (der natürlich ebenfalls aus der Luft noch eindrucksvoller wirkt):
(Warum spukt mir gerade der Begriff "Weinberg des Herrn" durch den Sinn? :-) )
Nachfolgend wieder einige Seeblicke:
Hier im Vordergrund (links von der schwarzen Fichtenspiegelung im Wasser) ein Campingstuhl auf der Landbrücke zwischen beiden Seen; im Hintergrund eine Wandergruppe am nördlichen Ufer des nördlichen Sees:
Vorn typische Moorvegetation auf dem verlandeten "Mittelstreifen"; im Hintergrund immer noch die Wandergruppe:
Am Nordhang des Berges gibt es auch einen Skilift; auf dem Hang darunter blüht (nur auf einer kleinen Fläche) diese Blume; wohl eine Orchideenart:
Man erkennt aus dem Unterschied zu den vorigen Fotos, dass der Weg hier schon um einige Meter am Hügelhang hochgeklettert ist:
Auch die Struktur der Vegetation am Seesaum wird von höherer Warte aus deutlicher:
Fast haben wir den Hügelkamm erreicht und blicken noch einmal Richtung Dorf zurück .....
..... aber bald locken auch auf der anderen (südlichen) Hügelseite nette Fotomotive:
Im Süden zeigt unser Schwangauer "Hausberg", der Säuling, sein noch teilweise schneebedecktes, charakteristisch abgerundetes Haupt (gut 2.000 m hoch; rechts von der Bildmitte):
Und noch einige Seeblicke:
Die Ruine der Burg Eisenberg (die wir bereits kennen) vor Alpenhintergrund. (Rechts davon, hier nicht mehr sichtbar, wartet die Burgruine Hohenfreyberg (erkennbar an einem halbrunden Turmstumpf) noch auf unseren Besuch:
Aus der Ferne ein Zoom-Bild vom Friedhof südlich der Kirche:
Ein letztes Seen-Foto:
Nach dem Mittagessen bummelten wir noch über den Friedhof. Originell verschindelt ist die dem Wetter ausgesetzte Westfassade der Dorfkirche St. Ulrich:
Sämtliche Gräber waren sehr gepflegt:
Mit diesem Blumenfoto verabschiede ich mich; und das Beste kommt zum Schluss:
Sie müssen mir für diese reich illustrierte Wanderführung noch nicht einmal ein Trinkgeld geben! ;-)
P. S. Auf dem Ortsplan der Gemeinde sind der Wanderweg (von dem wir auch einen Abstecher zur hier gleichfalls eingezeichneten "Ferdinandshöhe" gemacht haben) sowie der Skilift (der auf der oben verlinkten Karte ebenfalls nicht eingezeichnet ist) sehr gut erkennbar (Planquadrate 26 und 25).
ceterum censeoWer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":Der hat den A.... offen!
Textstand vom 20.05.2016