Momentan entdecke ich gerade meine Begeisterung für Wiener Hotels und deren Restaurants. Als gebürtige Wienerin kenne ich natürlich die klassischen Häuser: Sacher, Bristol, Imperial und die neuen hippen wie z.B. das 25hours Hotel mit seiner tollen Dachterrasse. Vom Vorbeifahren auf der Ringstrasse sind mir fast alle Hotels bekannt, aber drinnen war ich noch lange nicht in allen. Eigentlich seltsam, denn in Las Vegas habe ich mir mehr Hotels angeschaut als in meiner Heimatstadt, wahrscheinlich weil Las Vegas sonst nicht viel mehr zu bieten hat.
Heute war ich im Grand Ferdinand, einem Schmuckstück von Hotel, das vor kurzer Zeit am Schubertring 10-12 eröffnet hat. Früher war in dem Gebäude aus den 50er Jahren die Zentrale der Veitscher Magnesit Werke AG beheimatet. Das Grand Ferdinand bietet seinen Gästen Tradition in Vollendung, denn schließlich war man in Wien schon immer anspruchsvoll und nur mit dem Besten zufrieden. Das Grand Ferdinand ist demnach perfekt gelungen. Lobmeyr Luster, Wiener Silbermanufaktur Besteck, total stimmiges Interior, reizendes Personal und hervorragende Wiener Küche. Grand Ferdinand ist ein Luxushotel der Extraklasse, hier kann man sich als Gast nur extrem wohlfühlen und Wien von seiner schönsten Seite genießen.
Hotel Grand Ferdinand – Restaurant
Nun zum Essen: Sowohl die Grießnockerlsuppe als auch die Wiener Schnecken haben uns als Vorspeise ausgezeichnet geschmeckt. Schnecken liebe ich ja besonders, diese waren noch dazu extrem gut zubereitet, da sie nicht in Kräuterbutter ertrunken sind, sondern sehr knusprig überbacken und trotzem nicht trocken waren. Den Preis für ein halbes Dutzend finde ich mit € 15,40 schon sehr überzogen.
Aber scheinbar hat die Wiener Schnecke enorma an Wert zugelegt, war sie doch früher eher ein arme Leute Essen.
http://www.wienerschnecke.at/ Viel zu selten findet man Schneckengerichte auf Speisekarten. Ich hoffe das ändert sich in Zukunft.
Nicht jedermanns Ding, meines schon! Schon als Kind habe ich Schnecken geliebt.
Die Karte liest sich hervorragend, es fällt mir sehr schwer zu wählen. Tafelspitz, Leber oder doch lieber gefüllte Paprika?
Als Hauptgericht habe ich die geröstete Rinderleber mit Zwiebeln, Majoran und Reis genommen, meine Begleitung die Rindsrouladen. Beides war köstlich und von der Portionsgröße genau richtig, damit wir auch noch eine Nachspeise ordern konnten.
Geröstete Leber mit Reis. Ein Klassiker der Wiener Innereienküche!
Die Rindsroulade mit Wurzelgemüse, Speck, Gurkel, Senf und Reis. Ein Gedicht. Tradition am Teller.
Zum Dessert wurde nochmal kräftig aufgegeigt. Rigó Jancsi – das Schokocremetörtchen eines berühmten ungarischen Geigers wurde ausgewählt. Die aufmerksame Kellnerin hat das Törtchen in der Küche für uns gleich gerecht teilen lassen. Dazu wurde Schlagobers kredenzt. Ein gelungener Abschluss für einen tollen Abend.
Beim Dessert wird nicht gegeizt. Reicht locker für zwei Personen.
Einziger Kritikpunkt am Rande. Das Lokal war sehr überheizt. Hier muss wohl noch an der Regulierung zur richtigen Raumtemperatur gearbeitet werden.