Vom Ausgraben alter Fossilien

Für sich alleine genommen ist “The Lost Commanders”, die zweite Episode der zweiten Staffel von “Rebels” eher wenig aufsehenerregend. Sie bildet jedoch in mehrfacher Hinsicht einen Übergang bzw. eine Vorbereitung auf das was in den kommenden Folgen  wohl noch passieren wird. Das betrifft zum einen Ashoka, die zu Beginn der Folge die Crew der “Ghost” verlässt, um mehr über den mysteriösen Sith-Lord herauszufinden, der in der vorhergehenden Folge fast im Alleingang die Rebellenflotte ausgelöscht hätte. Und dann sind da natürlich die Klone selbst, Rex, Wolffe und Gregor auf die wir gleich noch näher zu sprechen kommen und nicht zuletzt deren Beziehung zu Kanan, oder besser gesagt Kanans’ Beziehung zu ihnen.

Doch der Reihe nach: zu Beginn dieser Folge sind die Rebellen auf de Suche nach einem neuen Standort für ihre Basis (etwas das sich wohl noch für mindestens ein weiteres Jahrzehnt nicht ändern wird) und Ashoka schickt Kanan, Hera und Co. los, um einen alten Bekannten von ihr zu suchen, den sie schon mehrfach,erfolglos kontaktierte. Um wen es sich dabei handelt will sie partout nicht preisgeben, sie weißt Kannan nur mehrfach an ihr zu vertrauen. Offenbar hat sie eine Vorahnung davon was passieren wird, wenn der Jedi dieser Person tatsächlich begegnet. Für uns “Außenstehende” ist es es wenig schade, dass wir aufgrund der Trailer schon wissen wer Ahsokas’ mysteriöser Kontakt ist.

Eine Sache des Vertrauens

Eine Sache des Vertrauens

Um die Suche etwas zu erleichtern gibt sie der Crew der “Ghost” den Kopf eines taktischen Droiden mit auf den Weg. Dieser (der Droidenkopf, nicht der Weg) sieht ein wenig stilisierter als noch in Close Wars und hat leider auch nicht mehr jene Stimme, die mich immer an Spielzeugroboter aus den 80er Jahren erinnert hat. Tatsächlich kann der Droidenkopf die gesuchte Person jedoch “orten” ohne dass erklärt wird wie dies möglich ist, denn wie wir kurz darauf erfahren sind Rex, Wolffe und Gregor dem Beispiel von Fives gefolgt und haben sich die “Order 66 Chips” aus dem Schädel entfernen lassen.

Der allwissende Droidenkopf

Der allwissende Droidenkopf

Diese Folge erklärt weder wie die drei Klone auf den öden Planeten Seelos gekommen sind, noch wo sie ihren AT-TE herhaben oder warum sie diesen zu einer Art Steampunk-Walker umgebaut haben. Auch bleibt offen, wie es Gregor geschafft hat aus der Feuerhölle von Abafar zu entkommen.

Das erste Aufeinandertreffen von Kanal und den Klonen verläuft jedenfalls alles andere als friedlich und Ezra kann die beiden Seiten nur mit Mühe davon abhalten sich gegenseitig umzubringen. Leser des “Kanan” Comics können wohl gut nachvollziehen, woher die Abneigung des Jedi gegenüber den Klonen herrührt. Interessanter ist jedoch, dass Rex die Rebellengruppe als nicht diejenigen bezeichnet, die sie (gemeint die Klone) betrogen haben. Zuerst dachte ich, dass es sich bei dieser Aussage um eine Referenz auf Order 66 handelt, doch eigentlich sind es hier ja die Jedi, die sich betrogen fühlen sollten. Ich hoffe, dass wir noch erfahren werden was Rex mit dieser Aussage meinte.

Relikte der alten Republik

Relikte der alten Republik

Von den dreien hat sich dieser übrigens am wenigsten verändert, Wollfe’s Angst vor dem Imperium und der Grund für seinen Verrat scheinen zunächst seltsam und fast unpassend, ich kann mir jedoch vorstellen, dass er einfach sein Ruhe haben will. Am meisten Schwierigkeiten hatte ich mir Gregor, der hier als eine Art verrückter Onkel dargestellt wird und dessen Art nun so gar nicht mehr zu dem des ruhigen und besonnenen Klons aus der Meebor Gascon Geschichte passt. Aber vielleicht macht ihm auch sein Gedächtnisverlust wieder zu schaffen. Aus einer “out of universe” Perspektive kann man Gregor wohl als ein Zugeständnis an das junge Publikum sehen: er ist quasi der Jar Jar Binks dieser Geschichte.

Und weil wir vorhin von Ruhe gesprochen haben: Rex erklärt, das die drei durch die Entfernung des “Inhibitor Chips” nun vor 15 Jahren die Wahl hatten, ob sie an Order 66 teilnehmen, wobei man leider nicht erfährt ob sie es nun taten oder nicht. Interessant ist jedoch, dass Rex behauptet, das Imperium hätte sie nach dem Ende der Klokriege  aussortiert und in den Ruhestand geschickt – es sieht also nicht so aus als hätten sie wegen Befehlsverweigerung fliehen müssen. Und auch wenn sie sich (zumindest in dieser Folge) nicht den Rebellen anschließend wollen, so haben sie mit ihrer kriegerischen Vergangenheit offenbar doch noch nicht ganz abgeschlossen, denn immerhin haben sie ihre Helme noch und Rex beweist am Ende dieser Folge, dass er immer noch ganz gut schießen kann.

Immer noch eine guter Schütze

Immer noch eine guter Schütze

Alles in Allem ist “The Lost Commander” also keine welt- oder galaxie-bewegende Geschichte, zumal man ja eben bereits aufgrund der Trailer im Vorfeld wußte um wen es sich bei diesen Fossilien handelt, die die Crew der “Ghost hier ausgräbt, aber zu den Stärken von “Rebels” gehört ja eben Handlungsfäden weiterzuspinnen und vielleicht erfahren wir ja noch was die drei Klone zwischen dem Aufruf zu Order 66 und dem Zeitpunkt als die Rebellen sie auf Seelos finden getrieben haben.

Was es sonst noch zu erwähnen gibt:

  • Ashoka weiß offenbar nicht, dass Rex nicht alleine ist – zumindest spricht sie immer nur von einer Person.
  • Ezra übernimmt in Laufe dieser Folge immer mehr die Führung, teilweise hat man fast den Eindruck, dass er der Jedi und Kanan der Padawan ist.
  • Man erfährt nicht warum Sabine ihre Haarfarbe geändert hat. Im Vorfeld wurde bekannt, dass dies mit Vaders’ Angriff auf sie zu tun hat, hier wird es jedoch mit keinem Wort erwähnt.
  • Rex erwähnt, dass er Ashoka zum letzten Mal bei der Schlacht von Mandalore gesehen hat. Diese war bis dato jedoch kein Teil von Clone Wars, es gab nur einige Konzeptbilder, die sie und Bo Katan gemeinsam zeigen. Gerüchteweise soll diese Geschichte im kommenden Jahr eventuell in Form eines weiteren Story Reels oder als neuer Comics veröffentlicht werden.
  • Nachdem die Joopas die Lasat scheinbar so besonders lecker finden, lässt dies nur den Schluss zu, dass es diese Wesen entweder auch auf Lasan gibt, oder dass die Lasat schon auf Seelos waren.
  • Als die Winde für die überdimensionale Angel ihren Geist aufgibt macht sie dasselbe Geräusch wie Anakins’ Podracer aus Episode I als diesem der Saft ausgeht.
  • Überhaupt ist die ganze Angelszene eine recht überdimensionale und fast schon absurde Hommage an den weißen Hai.

Die obigen Bilder un noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr-Seite.


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