Der vierte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft war ein wahres Fest der Amateure. Bei strahlendem Sonnenschein dominierten zur Freude der zahlreichen Zuschauer rund um die Nordschleife waschechte Breitensportler das Geschehen des 53. ADAC Reinoldus Langstreckenrennens.
Klaus Abbelen (Barweiler), Patrick Huisman (Niederlande) und Patrick Pilet (Frankreich) feierten im Porsche 911 GT3 R unter der Bewerbung des MSC Adenau e.V. im ADAC einen vielumjubelten Premierensieg. Nach 28 Runden überquerte das Trio mit einem Vorsprung von 4:44,065 Minuten die Ziellinie auf die zweitplatzierten Abdulaziz Al Faisal (Saudi Arabien), Max Sandritter (Raubling) und Dominik Baumann (Österreich) im BMW Z3 GT3 des PIXUM Team Schubert. Über Platz drei freuten sich Georg Weiss (Monschau), Oliver Kainz (Kottenheim), Michael Jacobs (Roetgen-Rott) und Jochen Krumbach (Eschweiler) im Porsche 911 GT3 R des Wochenspiegel Team Manthey.
„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, nach acht Jahren endlich den ersten Sieg einzufahren“, sagte Abbelen sichtlich beeindruckt. „Unser Team hat wie immer einen perfekten Job gemacht und uns ein sehr gutes Auto bereitgestellt. Unseren beiden Patrick’s waren im Rennen unglaublich flott unterwegs und auch an der Strategie gab es nichts auszusetzen – wir haben verdient gewonnen.“ Zum ersten Mal seit 50 Rennen nahm Stammfahrerin Sabine Schmitz (Barweiler) aufgrund einer Knieverletzung nicht im Frikadelli-Porsche, wie der 911er von den Fans liebevoll getauft wurde, Platz. „Das ist sehr schade, aber ich bin davon überzeugt, dass Sabine Sportsfrau genug ist, um sich mit uns zu freuen“, sagte Abbelen. „Und schließlich wissen wir jetzt, wie es geht – das war nicht unser letzter Sieg.“ Bei seinem erst dritten Rennen in der Langstreckenmeisterschaft zum ersten Mal auf dem Podium zu landen, damit hatte Al Faisal nicht gerechnet. „Ich bin zugegeben etwas überrascht, weil wir angetreten sind, die Strecke und das Auto besser kennenzulernen“, sagte er. „Aber am Ende sind wir bestens zurecht gekommen. Ich habe jetzt auf jeden Fall Lust auf mehr.“ Auch Weiss zeigte sich mit dem dritten Platz zufrieden: „Unsere Taktik ist aufgegangen und das Rennen war absolut fehlerfrei. Am Ende bin ich froh, dass wir in der gleichen Konstellation wie beim 24h-Rennen diesen Erfolg feiern können.“
Mit einer Rundenzeit von 8:02,418 Minuten stellte Nordschleifen-Spezialist Uwe Alzen im Qualifying einen neuen Trainingsrekord auf. Von der Pole-Position aus gestartet dominierte der BMW Z4 GT3 unter der Bewerbung H&R Spezialfedern über weite Strecken das Geschehen an der Spitze des Feldes. 70 Minuten vor Rennende verunfallte Alexandros Margaritis (Köln) im Streckenabschnitt Schwalbenschwanz und schied vorzeitig aus. Pech hatten auch Ferdinand und Johannes Stuck (beide München) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing. Zwei Runden vor Schluss bremste ein Reifenschaden die Aufholjagd auf die späteren Sieger; das Trio wurde auf Platz vier gewertet.
Den schnellsten Cup-Porsche pilotierten Adam Osieka (Bonn), Kévin Estre (Frankreich) und Christopher Mies (Heiligenhaus) auf den fünften Gesamtrang. Die Sieg im Opel Astra OPC-Cup fuhren Michael Bohrer (Merzig) und Peter Kreuer (Köln) ein. Solist Mario Merten (Kelberg) blieb im Bonk-Astra die Sensation des Sieges im Alleingang verwehrt, als er wenige Minuten vor Ende mit Vibrationen an der Vorderachse auf der Strecke blieb. Die Renault Clio Cup-Klasse gewannen Holger Goedicke (Weinsberg) und Mathias Schläppi (Schweiz), im TMG GT86-Cup triumphierten Rudi Adams (Ahütte), Arno Klasen (Karlshausen) und Arne Hoffmeister (Lutter). Das schnellste Gruppe-H-Fahrzeug pilotierten die beiden Porsche-Fahrer Ralf H. Weiner (Hilden) und Michael Schrey (Wallenhorst); Dieter Weidenbrück (Wesseling) und Markus Schmickler (Bad Neuenahr Ahrweiler) fuhren im Porsche 911 bei den VLN-Serienwagen zum Erfolg.
Mit ihrem vierten Klassensieg bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo (SP3T) verteidigten Elmar Deegener (Stelzenberg), Dieter Schmidtmann (Mechernich) und Christoph Breuer (Nettersheim) mit dem Audi TT-RS von Raeder Motorsport die Tabellenführung.
Neuer Name für das 6h-Rennen am 24. August 2013
Der Saisonhöhepunkt der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring hat einen neuen Namen. Das 6h-Rennen des MSC Ruhr Blitz Bochum heißt fortan ‚6 Stunden ADAC Ruhr Pokal Rennen’. Der langjährige VLN-Partner aus Rüsselsheim setzt so ein weiteres Signal im Motorsport-Engagement. „Die VLN ist sehr glücklich, dass sich Opel in diesem Jahr so stark in der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring engagiert. Neben dem Opel Astra OPC Cup, der in seinem Debütjahr rund um die Nordschleife sehr viele Freunde gefunden hat, haben wir nun mit dem ‚Opel 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen’ eine ganze Veranstaltung im Zeichen des traditionsreichen deutschen Automobilherstellers aus Rüsselsheim. Ich bin davon überzeugt, dass wir am 24. August einen würdigen Saisonhöhepunkt erleben werden und laden alle Fans ein, im Fahrerlager vorbeizuschauen. Nicht nur Opel hält dort die eine oder andere Überraschung bereit“, sagt der VLN-Vorsitzende Rolf Krimpmann.