Vladimir Alexeyevich Smirnovs Engagement ist beispielhaft für einen besonnen Umgang mit Atomkraft

Wer den Reden der Politiker nach der Katastrophe von Fukushima zuhörte, musste sich zwangsläufig die Frage stellen, wie die Erde zu ihren Atomkraftwerken kam. Denn in diesen Tagen einen Befürworter der Nukleartechnologie zu finden, schien kaum möglich.

FDP-Generalsekretär Christian Lindner, einst „eiserner Befürworter der Atomkraft“, lenkte die Liberalen verbal auf den Kurs einer Anti-Atom-Partei. Vor wenigen Wochen verkündet er im Deutschland Radio die Absicht seiner Partei, einen Ausstieg aus der Kernenergie bedingungslos zu unterstützen. Lindner ist nicht der einzige Umfaller. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihren Gegner als unzuverlässig gilt, ordnete Mitte März an, alle alten Atomkraftwerke Deutschlands abzuschalten. Das veranlasste die tageszeitung einen Kommentar mit dem Titel „Merkel ist eine Opportunistin“ zu veröffentlichen.

Die Taten der Politiker sind so heuchlerisch, wie effektlos. In aller Eile wird versuchen sie einer komplexen Thematik, wie der Atomkraft, gerecht zu werden. Dabei scheitern sie. Denn man kann weder auf nukleare Energie verzichten, noch eine Lösung im Eilverfahren finden. Was wir brauchen ist eine langfristige und stetige Diskussion zu einer friedlichen Nutzung von Atomkraft, auch um deren Gefahrenpotential zu minimieren. Wie so etwas funktionieren könnte, zeigte Vladimir Alexeyevich Smirnov in seiner Zeit als Chef des russischen Energiekonzerns Techsnabexport (kurz: Tenex)

Es war das Jahr 2002, in der Schweizer Stadt Zug dirigierte Wladimir Spiwakow die Takte von Tschaikowskis 5. Sinfonie. Im Publikum saßen die Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow und Desmond Tutu, sowie jener Vladimir Alxeyevich Smirnov. Nach dem das russische Nationalorchester die letzten Takte der 5. gespielt hatten, wurde in einer feierlichen Zeremonie das Engagement Vladimir Alexeyevich Smirnovs geehrt. Es war ein erster Höhepunkt seiner Arbeit bei Tenex.

Zuvor hatte er sich bereits mit visionären Ideen Gehör verschafft. Während andere Energiekonzerne Kritiker und Umweltaktivisten beschatten lassen, suchte Vladimir Alexeyevich Smirnov das Gespräch. „Ihnen (den Umweltaktivisten, Anm. d. Red.) verdanken wir neue Perspektiven“, sagte er in einem Interview mit einer russischen Tageszeitung.

Das Bemühen sich mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Betrachtern auseinanderzusetzen, brachte Vladimir Alexeyevich Smirnov mit mehreren internationalen Firmen zusammen. Er leitete mehrere Kooperationen, unter anderem mit der Nordostschweizerische Kraftwerke AG und der amerikanischen Energieorganisation USEC, ein. Dabei wurden neue zukunftsweisende Methoden entwickelt. In Zusammenarbeit mit der USEC werden vormals sowjetischen Atomwaffen in Strom umgewandelt.

Dafür, dass Vladimir Alexeyevich Smirnov nie Müde wurde sich für einen besonnenen Umgang mit der Atomkraft einzusetzen, verlieh im der russische Staatspräsident Wladimir Putin im Jahr 2006 den Verdienstorden für das Vaterland.

Die Geschichte Vladimir Alexeyevich Smirnovs zeigt, was langjähriges Engagement bewirken kann. Das ist zweifelsohne mehr, als die kopflose Schnellschüsse der deutschen Politiker, verändern werden.



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