Wie auch im letzten Jahr, quäle ich mich in diesem mit der Frage herum welches Sonnenschutzmittel ich denn nun benutzen soll und teste mich durch die Anbieter. Vergangenes Jahr fiel meine Wahl zuerst auf den Sonnenmichel von Alverde, der einen sehr hohen LSF bietet und sich eines mineralischen Schutzes bedient. Mineralische und synthetische Lichtschutzfilter wirken beide in der obersten Hautschicht; mineralische reflektieren jedoch das UV-Licht und wirken so wie ein Spiegel, während synthetische die Strahlung absorbieren und reagieren. Die Folge: es kann zu phototoxischen Reaktionen kommen und andere Inhaltsstoffe (beispielsweise Farb- und Duftstoffe) dringen leichter in die Haut ein, was wiederum zu Allergien führen kann. Hinzu kommt der Umweltaspekt: geht man im Meer oder im See baden, gelangen diese Filter ins Wasser. Dies legt natürlich nahe, dass mineralische Filter zu bevorzugen sind. Allerdings gibt es auch hier ein 'aber': aufgrund der Mineralpigmente kommt es zum "Weißeln", was dann eben unschön aussieht. Beim Sonnenmichel ging das soweit, dass die Milch so gut wie nicht einzog und so das Problem nach sich zieht, dass man weniger Produkt verwendet. Resultat: weniger Schutz. Schwitzt man dann noch, läuft die Milch geradezu weg. Mein Alternativ-Produkt war dann das Avène Sonnenschutz-Spray speziell für Kinder, das ohne Alkohol und Parfum auskommt und einen LSF von 50 bietet. Letzteres wird allerdings dadurch erreicht, dass es sich um eine Kombination aus mineralischem und synthetischen UV-Filter handelt. Zudem handelt es sich hierbei um keine NK-Marke. Trotzdem war ich erst mal recht angetan; weißelt nur minimal, zieht schnell ein und ist aufgrund der Sprüh-Funktion komfortabel in der Handhabung. Für den täglichen Gebrauch super, wenn man allerdings mit Wasser in Kontakt gerät, wird es dann doch schwieriger. Diese Erfahrung musste ich im USA-Urlaub bei einem Besuch in den Universal Studios machen: eine Fahrt in der Wasserbahn und die weiße Suppe lief nur so an mir herunter.
Ich erledige ja gern alles auf den letzten Drücker und so machte ich meinen letzten Besorgungen auch kurz vorm Abflug. In der Zwischenzeit hatte ich schon das neue Lavera Sonnenspray (mineralischer Filter) getestet und hatte eigentlich gehofft, dass ich, trotz des enthaltenen Alkohols, angekommen wäre. Allerdings ist auch hier die färbende Wirkung (obwohl es eher orange denn weiß ist) nicht unerheblich. Meine Wahl fiel dann auf das
Annemarie Börlind SUN Sport Kühlendes Sonnenspray LSF 30
Hersteller: Börlind GmbH
Inhalt: 100ml
Preis: ca. 16€
Siegel: keine, nicht vegan
Inhaltsstoffe: an dieser Stelle verlinke ich Euch die Homepage, da diese zusätzlich kurze Erklärungen zu den Inhaltsstoffe bereit hält
Die fehlenden Siegel weisen bereits davon hin, dass es sich hierbei um einen synthetischen Sonnenschutz handelt. Die Sprühflasche ist mit ihren 100ml praktisch in der Größe und lässt sich gut mitnehmen. So war ich in der Stadt auch mit dieser und mit meiner zusätzlichen Sonnencreme für's Gesicht unterwegs und immer gut geschützt. Die Pumpvorrichtung gibt einen ganz feinen Sprühnebel ab (mit ein paar leichten Tropfen) und lässt sich dadurch wunderbar verteilen. Ohnehin zieht das Spray sehr schnell ein. Wenn man einigermaßen gelenkig ist, kann so zumindest teilweise auch den Nacken und Rückenbereich besprühen und schützen. Der Duft ist wirklich angenehm und wurde auch von anderen so wahrgenommen. Downside: um dies zu erreichen sind natürlich Duftstoffe enthalten. Börlind beschränkt sich dabei nicht auf ätherische Öle, sondern bevorzugt Duftstoffe, die gut verträglich und allergiegetestet sind. Das Hautgefühl ist sehr angenehm und leicht.
Das Sonnenspray schützt vor UVA und UVB-Strahlung und ist wasserfest. Und geschützt hat es mich ganz wunderbar. Während ich an einem recht wolkigen und etwas windigeren Tag am Strand immer brav gecremt habe, haben sich meine Mitreisenden Sonnenbrand an diversen Körperstellen zugezogen. Auch das Schwimmen im Meer in der Sonne war kein Problem. Ich bin ja ein sehr blasser Typ, habe aber ein bisschen Farbe abbekommen: allerdings nur braun und nicht rot ;).
Die ausgelobte kühlende Wirkung konnte ich allerdings nicht feststellen. Es sei denn, jemand besprüht den Rücken, wenn man ohnehin schon eine Weile am Strand verbracht hat. Das führt dann durchaus zu quietschenden Ausrufen.^^
Während ich die Handhabung eines Sprays absolut komfortabel finde und sie deshalb einer normalen Milch gegenüber bevorzugen würde, ist es dennoch nicht ganz unproblematisch: man kann einfach schwer einschätzen wie viel aufgetragen werden muss, um den bestmöglichen Schutz zu erreichen. Leider fehlt hier eine Angabe darüber (wie das beispielsweise bei Avène der Fall ist). Zwar finden sich die üblichen Hinweise (mehrfach auftragen, Mittagssonne meiden, etc.), aber eine Angabe wie lange genau man nach dem Auftrag warten muss, fehlt ebenfalls bzw. ist sehr schwammig: "Vor dem Sonnen auftragen. Sonnenschutzmittel großzügig auftragen."