Virtueller US-Klimagipfel

Erstellt am 23. April 2021 von Bettinametzler

Am heutigen Freitag geht der von Joe Biden eröffnete virtuelle US-Klimagipfel zu Ende. Fünf Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen und nach quasi vier Jahren Zwangspause in puncto Klima sind die USA als “Klima-Champion” auf der Bildfläche zurück. In dieses Treffen von 40 Staats- und Regierungschefs, bei welchem auch China und Russland teilnehmen, scheint nun plötzlich Bewegung zu kommen – selbst die großen CO2-Emittenten bewegen sich plötzlich.

Nachfolgend die Ankündigungen der großen Emittenten USA, Kanada, China, Japan, Großbritannien und EU, die zusammen über die Hälfte der weltweiten Emissionen ausmachen:

  • Die Europäische Union verabschiedete nach monatelangen Verhandlungen ihr Klimagesetz
  • Großbritannien prescht bereits vor dem Gipfel mit sensationeller Ankündigung einer 78-Prozent-Einsparung bis 2035 vor
  • Die USA wollen Treibhausgase-Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 2005 halbieren (um 50 bis 52 %)
  • Kanada verschärft Ziele für 2030 und hebt von 30 auf 40 – 45 % gegenüber 2005 an
  • China hat zum ersten Mal  eine Zusage zur Verringerung seines Kohleverbrauchs ab 2025 in Aussicht gestellt
  • Japan plant die Emissionen bis 2030/2031 um 46 % im Vergleich zu 2013 zu verringern (bislang nur 26 % geplant)
  • Brasilien ist bereit, illegale Amazonas-Abholzung bis 2030 zu beenden und Emissionen in den nächsten zehn Jahren um 50 % zu senken.

Eine globale Post-Kyoto-Regelung, an die viele nach dem Scheitern der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 nicht mehr glaubten, wurde auf der 21. UN-Klimakonferenz in Paris beschlossen. Der Vertrag trat am 4. November 2016 in Kraft. Die COP 26 war ursprünglich für den November 2020 im schottischen Glasgow geplant. Der im Vorfeld Ende April des Jahres jeweils auf Ministerialebene zur Vorbereitung dienende 11. Petersberger Klimadialog fand aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie erstmals ausschließlich im digitalen Rahmen statt. Ebenfalls aufgrund der Coronapandemie wurde die COP26 um ein Jahr auf November 2021 verschoben.