Virginia Testbericht: Nicht wie jedes Spiel
Artikelinhalte
- 1 Handlung und Stil
- 2 Alles außer Casual
- 3 Keine Neuerfindung des Rads
- 4 Ein stimmiger Soundtrack!
- 5 Auf die eigene Art sensationell
- 6 Fazit
Handlung und Stil
Wir sind Anna Tarver. Unsere Reise beginnt bei einer Zeremonie. Wir werden als CIA Agent vereidigt doch das ist nicht alles. Wir erhalten unseren ersten Auftrag. Ein Junge ist ohne Anhaltspunkte spurlos verschwunden. Für unseren ersten Fall bekommen wir eine Partnerin mit der wir den Jungen wiederfinden sollen. Doch irgend etwas stimmt nicht. Nach und nach bröckelt die Fassade von allem was um uns herum ist und von uns selbst.
Mehr können wir über die Handlung dieses sensationellen Spiels nicht sagen, sonst würden wir das ganze Spiel spoilern. Das Spiel ist ähnlich aufgezogen wie ein Film. Wir haben einen Vorspann und einen Abspann und halt die Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende dazwischen. Das einzige was wir im gesamten Spiel tun, ist den Trigger nach vorn und ab und an mal auf das A-Knöpfchen zu drücken. Vergleichbar ist das ganze mit Spielen wie Telltales The Walking Dead, Heavy Rain oder Beyond: Two Souls.
Auch von der erzählerischen Art erinnert es sehr an Heavy Rain und Beyond aber auch an die Serien Twin Peaks von David Lynch oder Akte X. Wir sind das Puzzleteil was das gesamte Puzzle zusammen setzt, und alles in diesem Spiel passt extrem gut zusammen. Nichts wirkt geskriptet. Alles wirkt real und bedrohlich. Nach und nach erhalten wir Aufschluss darüber wer wir und die anderen Menschen sind und was genau unsere Aufgabe ist. Das großartig inszenierte Finale zieht uns noch einmal den Boden unter den Füßen weg und unterstreicht die Empfehlung für dieses Spiel.
Alles außer Casual
Virginia ist absolut kein gewöhnliches Spiel. Nicht von der Geschichte und auch nicht von der Grafik und Technik her. Hier wird auf eine ganz bestimmte Nische von Spielern gesetzt die sich eher mit Story fokussierten Spielen auseinander setzen als mit anderen die nicht wirklich viel auf Geschichte setzen. Woran man erkennen kann, dass das Spiel sehr Cineastisch ist, ist die Grafik die hier wirklich hervorragend und andersartig gestaltet wurde. Es wirkt wie ein klobiger Stop-Motion Film der sehr an große Animationsfilme erinnert. Hier wurden sich wirklich Gedanken gemacht, wie man ein Spiel verpackt um die faszinierende Geschichte zu untermalen.
Grafikfehler sind während des Testes nicht aufgefallen genau so wenig wie stark verwaschene Texturen. Die Engine kann nur leider nicht wirklich ein opulentes und optisch herausragendes Spiel generieren weswegen es wirklich erst einmal komisch ist, dieses Spiel zu spielen da solch eine Optik sehr selten verwendet wurde. Am besten zu vergleichen ist die Optik mit Borderlands, obwohl Borderlands weniger Cineastisch sondern eher Comichaft daher kommt. Virginia kriegt es hin die Grafik nicht zu sehr hervor zu heben aber sie so einzusetzen das sie die Geschichte voran treibt.
Es macht genau dann Spaß, wenn mit einzelnen Figuren oder Farben gearbeitet wird die in dem ganzen Spiel auftauchen und alles auch Story technisch verbindet. Hier passt wirklich alles wie ein Puzzle ineinander und das ist sehr herausragend.
Keine Neuerfindung des Rads
Technisch wird diese großartige Indie-Spiel das Rad nicht neu erfinden. Doch obwohl wir wenig machen ist die Technik großartig. Es ist nicht alltäglich, dass ein Spiel ohne Bugs, Lags oder Abstürzen erscheint. Hier aber funktioniert alles ohne Probleme. Butterweiche Bewegungen, tolle Geschwindigkeit der Maus oder des Gamepads und super eingebaute Passagen in denen wir selbst Ermittler spielen dürfen. Denn mehr als ein bisschen rumlaufen und ein Knöpfchen zu drücken ist in diesem Spiel nicht zu tun. Aber das muss es auch nicht. Die Story fesselt so sehr das die Gameplay Mechanik nach und nach in den Hintergrund rückt.
Technisch kann man also nicht wirklich viel zu dem Spiel sagen da es vom Gameplay aber auch von der normalen Technik her keine Probleme macht. Es gibt sehr wenig zu tun, das ist wahr aber hier und da mehr machen zu können wäre sehr schön gewesen. Dennoch greift auch hier alles ineinander und funktioniert perfekt mit der Grafik und der Story.
Ein stimmiger Soundtrack!
Ein Soundtrack zu kreieren der im Ohr bleibt, die Geschichte mit der nötigen Tiefe versorgt und den Spieler in die Immersion zieht ist nicht einfach. Meistens ist alles elektronisch und richtige Orchester kommen gar nicht mehr zum Einsatz. Sowohl bei Spielen als auch bei Filmen und Serien nicht. Virginia macht das ganz anders. Hier hören wir noch echte Streicher, echte Leute die richtige Instrumente spielen und dass in absoluter Perfektion. Schon lange gab es keinen so großartigen Soundtrack mehr wie den von Virginia. Das Spiel fängt direkt mit einer spannenden und aufbrausenden Musik an und untermalt das ganze Spiel mit einer Spannung und einem Flair der es in sich hat.
Je länger das Spiel geht desto härter wird der Sound. Um so angespannter werden wir und wenn wir uns endlich in das Finale gerettet haben kriegen wir nicht nur Twists präsentiert, sondern auch eine über 10-15 Minuten gehende musikalische Untermalung die es in sich hat. Brutale und harte Ruffs, die die Spannungsschraube ins Unermessliche dreht. Das großartige: Die Musik passt sich perfekt der Geschichte und den Situationen an. Hier wurde einfach absolut alles in jedem Detail richtig gemacht.
Genau so wie bei den normalen Sound. Türen, Atmen und Schritte hören sich absolut realistisch an und nicht mechanisch und quitschig. Ganz toll ist auch dass, das Spiel ganz ohne Worte und Dialoge auskommt. So wird sich deutlich mehr auf die Sounds und den Soundtrack verlassen und das bringt noch mehr Twin Peaks und Akte X Flair mit in das Spiel.
Auf die eigene Art sensationell
Virginia ist vor allem eins: Ein absolutes großartiges Spiel und das fällt vor allem bei dem großartigem Leveldesign (wenn man es so nennen kann) auf. Hier haben wir Umgebungen und Gestaltungen die man so in einem Videospiel selten zu Gesicht bekommt. Die Farbe Rot erhält eine ganz neue Bedeutung durch das Spiel, normale Tieren werden mystifiziert und so umgekrempelt das sie ein Interesse entwickelt wie beispielsweise Dinosaurier oder das Monster von Loch Ness. Hier werden Bilder und Momente kreiert die nachhaltig im Kopf bleiben und über die sich der Kopf, auch Wochen nach dem Durchspielen dieses Spiels gemacht werden kann.
In allen Aspekten ist Virginia ein Erfolg der Seinesgleichen Sucht. Schnitte in andere Gebäude die urplötzlich passieren. Umgebungen die so mysteriös wirken, dass ungewollt ein Kopfkino ausbricht, was genau hier passiert ist. Jedoch gibt es einen minimalen Dämpfer, denn die ersten 20 Minuten sind die Umgebungen doch etwas zu kryptisch und zu düster gestaltet worden.
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Fazit
Fakt ist, dass Virginia ein Ausnahmespiel par excellence ist. In allen Belangen einzigartig, originell und liebevoll gestaltet. Der Soundrack lässt uns immer noch Gänsehaut über den Körper gleiten. Die Geschichte wirft immer noch Fragen auf und bleibt nachhaltig extrem stark im Kopf. Das Leveldesign und die künstlerischen Ideen sind hervoragend umgesetzt. Im Großen und Ganzen ist es ein Spiel was man gespielt haben sollte.
Wertung Virginia
8.36Story
9/10Grafik
8/10Technik
8/10Sound
9/10Leveldesign
9/10Pros
- Story
- Interessante und glaubhafte Charaktere
- Soundtrack
- Optik
- Charakterisierung
Cons
- Zu wenig Gameplay
Teil's doch!
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