Das neue ViewPad 10e von Viewsonic fällt sofort durch den Formfaktor auf: Das Seitenverhältnis ähnelt mit 4:3 dem des iPad. Das ViewPad ist zudem ähnlich dünn geworden. Rein äußerlich zielt das Tablet eindeutig in Richtung Apple-Konkurrenz, wie es da mit den Leistungsdaten aussieht, wird sich zeigen.
Bedienung
Als Betriebssystem findet Android 2.3 Verwendung, von Viewsonic leicht abgewandelt: Zusätzlich zur netten 3D-Animation kann man eine kleine Toolbar ausklappen, die direkten Zugriff auf die Einstellung der Displayhelligkeit, die Lautstärke und die Wi-Fi-Verbindung gewährt. Nachdem das ViewPad mit dem kleinen Schiebeschalter eingeschaltet wurde, ist das Tablet binnen 27 Sekunden betriebsbereit.
Vorher sollte man jedoch die Abfrage, ob es denn die 3D-animierte Skin sein soll oder der Standardbildschirm. In einer der beiden Varianten mit default markieren, das spart einige Sekunden.
Das Display ist brillant und sehr gut aus fast jedem Winkel einsehbar, ohne dass Farbverfälschungen auftreten, und damit deutlich besser als vom 10s aus der Ausgabe 2/11. Wie alle Hochglanzdisplays
scheut es nur die direkte Sonneneinstrahlung.
Im Betrieb ist das ViewPad weitgehend unauffällig, selbst das 3D animierte Menü reagiert überwiegend flüssig. Einzig dem Dreh vom Hochkant ins Querformat und umgekehrt folgt die Oberfläche leicht verzögert; ein Indiz dafür, dass der Prozessor möglicherweise an seine Grenzen stößt. Der Wechsel von der 3D-Animation zur Standard-Android-Oberfläche bringt allerdings auch keine nennenswerte Beschleunigung.
Warum der Akku trotz mehr Kapazität als im Schwestermodell nur für knapp vier Stunden HD-Video ausreicht, ist schlicht ein Rätsel, ist aber unter Umständen dem besseren Display geschuldet.
Dafür verwöhnt das ViewPad mit allen wichtigen Schnittstellen; so können die vier Gigabyte interner Flash-Speicher mit einer microSD-Karte um weitere 32 GB aufgestockt werden. Knapp die Hälfte
des internen Speichers ist ohnehin mit System-Daten belegt. Um Fotos, Musik und Videos auf das Tablet zu bringen, bietet sich außer dem WLAN und der Bluetooth-Schnittstelle auch ein USB-Anschluss
an; der funktioniert am PC und am Mac, das ViewPad wird von beiden Systemen als externes Laufwerk erkannt, und die Daten können per Drag´n Drop einfach hinüberkopiert werden.
Die gängigsten Formate kann das Tablet abspielen; mit einigen Audio- und Videodaten tun sich der verwendete Audio- und der Vortex-Player schwer, das lässt sich mit den entsprechenden Alternativen aus dem vorinstallierten 1Mobile Market jedoch lösen. Das ViewPad verfügt außerdem über einen direkten Zugang zum Kindle Shop von Amazon.
Fazit
Das ViewPad hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Augenfällig sind das hervorragende Display, die gute Verarbeitung und die vielen Schnittstellen, andererseits fehlt mir in dieser Preisklasse die Honeycomb-Oberfläche, und etwas mehr Leistung könnte das Tablet ebenfalls vertragen.
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