Vienna City Marathon 2011 – Ein Rückblick

Ok, also die harten Fakten zuerst: Wien und Haile waren großartig, ich war es nicht, aber ich bin ins Ziel gekommen. Auch wenn es nur eine 4:13h wurde, empfand ich den Lauf als wunderbar, aber um alle Klischees zu bedienen, nun auch noch schnell die übliche Phrase: nicht das Ziel ist das Ziel, sondern der Weg dahin oder so. 

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Mein achtwöchiges Training lief rückblickend wirklich gut, bis auf die letzten drei Wochen davor, obwohl auch das kein Grund zur Beunruhigung war, denn am Tag selbst fühlte ich mich fit.

Kurz vor der Taperingphase hatte ich harten Bodenkontakt mit dem gesamten Körper und von da an ging es stetig bergab. Mein Heuschnupfen und Asthma verstärkten sich so stark, dass ich zwei Wochen vor dem Lauf ein Wochenende im Liegen verbrachte. Schleppend wurde es bis zum Wien Marathon wieder besser, so dass ich nach einem Arztbesuch unbesorgt ins Rennen gehen konnte.

Nach einiger Aufregung vor dem Start, da zu wenig Dixi-Häuschen aufgestellt und ebenso wenige Büsche gewachsen waren, ging es fast los. Bis kurz vor dem Start hieß es Anstehen, logisch, Frauen müssen und können immer!

Etwas orientierungslos mit meinem bunten Punkt auf der Startnummer, der mich dem passenden Startblock zuordnen sollte, fand ich letztlich doch noch meine Reihe. Super kurz entschlossen, musste das lange Top noch aus, damit ich bei diesem schönen Sommersonnenwetter (Anmerkung: wir hatten den 17. April und da war vorher natürlich eine gewisse Skepsis bezüglich Sicherheit der Vorhersage angebracht) in kurz laufen konnte (und na klar nur Sonnencreme im Gesicht und nun laufe ich wie ein verschmorter Ironman über meine Piste). Mein neues Top von moving comfort und mein frisches auf der Messe erstandenes XBionic Laufhöschen saßen ebenso perfekt, wie meine Glycerin 9 und Wright Socken…

Ich hörte, wie Haile angekündigt wurde, was ungemein beflügelte, denn im Wahn könnte man meinen, ihn vielleicht auf der Strecke zu treffen, auch wenn man selbst nur einen soliden 6er Pace läuft…

Nach dem Startschuss tapsten tausende Füße langsam los, meine mitten mang immer auf der Hut, nicht überrollt zu werden. Hin und her geschupst von den drängelnden Massen, den Staffelläufern und Halbmarathonis pendelte ich mich ein und die ersten 5km liefen ganz flüssig, alles locker. Keine schweren Beine, nicht verspannt, aber die Luft schien einfach nicht in meinen Lungen anzukommen. Mein Spray und ich wurden wieder einmal beste Freunde, mein geplantes Ziel unter 3:50h zu laufen unmöglich. Es hieß tief durchzuatmen, das Spray nicht zu oft zu nehmen (lästige Nebenwirkungen) und sich nur auf das zu konzentrieren, weshalb ich dabei war: Stadtbesichtigung und Lauflust. Es rollte und so verging ein Kilometer nach dem nächsten. Leider war das Wasser so kalt (bin kein Warmduscher, aber Warmtrinker), dass mein Magen anfing zu rebellieren. Kurz darauf traf ich meinen persönlichen Fan/Verpfleger, der mir mein kleines Notfläschchen mit sonnengewärmten Wasser reichte. Das Problem ließ zwar nicht locker, war aber ebenso wie mein Asthma unter Kontrolle.

Die Gruppe des Wien Marathons bei Jogmap hatte unheimlich viele Tipps liebevoll zusammengetragen, an die ich mich versuchte zu erinnern. Nicht so leicht, wenn man sich selbst japsen hört und so verpasste ich natürlich die Abzweigung der Marathonläufer und landete plötzlich bei denen, die schon fast im Ziel waren. Ein beherzter Sprung zwischen zwei Zäune brachte mich wieder in die Spur und etwas wehmütig schlich ich am Ziel, aber nicht meinem Ziel vorbei.

Mit offnen Augen, alles in mich einsaugend und immer wieder das Tappeln der Läuferbeinchen zuhörend, verpasste ich das Schloss Schönbrunn (egal, wurde sowieso an einem extra Tag voll und ganz besichtigt), lief im Prater hin und her und traf wieder auf eine Dame, die meine absolute Bewunderung verdient. Sie, ebenso für den Marathon gemeldet, war aber für den ersten Halbmarathon die Blindenführerin einer Bekannten. Beide mit ähnlicher Pace wie ich bewegten sich absolut gekonnt kreuz die quer zwischen den mehr als 32.000 Sehenden, um ihren Lauf zu laufen. Respekt!

Bei Kilometer 37 ließ uns David Bowie (ein Traum) wissen: „We can be Heroes“, also was sollte noch schief gehen, die Zeit war ja schon die letzten 35km egal.

Meine Beine waren locker, dank des Trainings, das auch für den nächsten Lauf, genauso wieder durchgeführt wird. Denn nur meine Oberschenkel fragten bei Kilometer 41 ganz vorsichtig nach, ob wir denn vielleicht bald da wären. Der Rest des Körpers ebenso fit, keine hängenden Arme, keine harten Waden, nichts – alles fein trotz des Shopping-Kulturtages 12 Stunden zuvor. Nur mein Rippenbogen und die Rückenmuskeln waren kaputt – das tiefe Atmen hatte seinen Tribut gefordert.

Die letzten Meter wurden verjubelt, schnell Motivation von einem Plakat, auf dem „Opi, du schaffst das“ zu lesen war, getankt und schon ging es um die Ecke auf den Heldenplatz. Genau der Ort, an dem alle Läufer des Tages ganz wunderbar aufgehoben waren, denn sie waren schließlich alle Helden.



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