Aufatmen zwischen Elbe und Unstrut. Jetzt ist es raus, die Zukunft ist sicher. "Jens Bullerjahn ist bereit, Sachsen-Anhalt weiterzuführen", heißt es in einem Wahlwerbespot der SPD zur Landtagswahl entlang der "Straße der Gewalt". Obwohl zuletzt nach der Einwohnerzahl, der Zahl der Arbeitslosen und der Zahl der glücklichen Ehen sogar die Zahl der rechtsextremen Straftaten zurückging, will der bisherige Finanzminister auf jeden Fall weitermachen mit Sachsen-Anhalt, eine Auflösung kommt nicht infrage.
Warum auch, denn, auch das verrät der verblüffende neue Werbespot des Mansfelder Motörhead-Fans, das Land Sachsen-Anhalt hat "keine Schulden"! Eine Bilanz, für die "der Jens" steht, wie sich Bullerjahn gern nennen lässt. Eine Bilanz, mit der gut werben ist, eine Bilanz aber auch, die eine deutliche Sprache spricht über das Verhältnis des Spitzenkandidaten zur Wahrheit: Ende 2010 hatten die Schulden des Bundeslandes, dessen Finanzministerium Jens Bullerjahn leitet, einen Rekordstand von 20,5 Milliarden Euro erreicht. Allein im letzten Jahr stieg das Defizit damit nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 3,7 Prozent.
Keine Schulden? Bundesweit hat Sachsen-Anhalt, das Land ohne Schulden, damit den sechsthöchsten Schuldenstand. Während Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern es schafften, die Verschuldung zu senken, fuhr Jens Bullerjahn, der seit seinem Amtsantritt einen "Haushalt ohne Schulden im nächsten oder übernächtsen Jahr" verspricht, sie weiter hoch. Offensichtlich, ohne es selbst zu bemerken.
Schulden-Schwindel im Archiv:
Das harte Los aller Lügner
Spekulieren mit Steuergeld
Melodien für Millionen
Erfolgreich ans Ende
Sachsen-Anhalt führt Scharia ein