1996 drängt Nintendo endlich mit dem Nintendo 64 auf den Markt. Darüber hinaus sind Spiele-Highlights mittlerweile breit gefächert.
Bestes Sammelalbum: Pokemon
1996 beginnt für viele Gamer das 20 jährige Streben danach, der Beste zu sein. Irgendwie schafft es Nintendo mit dem Release von Pokemon seinen erfolgreichen Handheld Gameboy über ein gesamtes Jahrzehnt relevant zu halten. Hoffnungslos veraltet, trotzt das System mit dem Hit-Release hartnäckig jeglicher Konkurrenz. Pokemon erbringt somit einen wichtigen Beweis: Auch im Westen zählen am Ende des Tages weniger Polygonanzahlen und Grafikbudgets als ein gut durchdachtes Spielkonzept – besonders im Westen, wo das Spiel sogar noch drei Jahre später herauskommen wird, weil der schlampige Code für die Übersetzung praktisch komplett neu geschrieben werden muss. Pokemon setzt an, eine der größten Spieleserien überhaupt zu werden und erfreut sich selbst zwei Jahrzehnte später zeitgenössischer Relevanz.
Bester Sprecher: Metal Slug
Die Arcade-lastige Konsole Neo Geo ist unter vielen Retro-Fans Kult. Die für damalige Verhältnisse abartig große Menge an RAM erlaubt es dem Gerät, aufwendig detaillierte Sprite-Animationen darzustellen, wie man sie nirgendwo sonst geboten bekam. Ein Titel, der davon in besonders beeindruckender Weise Gebrauch macht, ist Metal Slug. Ein Action-Klassiker im Stil von Contra, in dem der kriegserprobte Spieler ganze Kontinente mit Witwen überzieht. Der Titel stellt bist heute den Höhepunkt animierter Sprite-Kunst dar – eine Darstellungsform, die durch das 3D-Zeitalter ersatzlos abgelöst wurde. Bildschirmgroße Gegner schreiben hier Action-Geschichte.
Bestes Luigi-Versteck: Super Mario 64
Es ist soweit: Nintendo beugt sich dem Marktdruck und bringt seine neue 3D-Konsole in die Geschäfte. Schon mit dem ersten Titel wird klar, dass die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht haben: Super Mario 64 definiert defacto bis heute den Industriestandard für 3D-Spiele: Eine kontrollierbare Kamera, eine offene immersive Welt und dazu ein analoger Controller. In Verkaufszahlen gemessen ist zwar aus heutiger Sicht klar, das 3D-Spiele einfach nicht ganz so zugänglich sind, doch der Weg für Videospiele allgemein ist mit dem Erfolg von Super Mario 64 für Jahrzehnte festgelegt.
Bester Zeitvertreib für Zwangsneurotiker: Diablo
Rundenbasiert war gestern: So oder so ähnlich lautet das Urteil eines Entscheidungsträgers bei Blizzard, als man ihm das frisch entwickelte Diablo auf den Tisch legt. Und so muss das Entwicklerteam zurück ans Zeichenbrett und adaptiert das Gameplay des atmosphärischen Dungeon-Crawlers, um das hektische Dauerklicken einzuführen, für das der Titel seinen Ruhm erlangt. Zufallsgenerierte Umgebungen, endlos variierende Loot-Pickups und ein Multiplayer-Modus sind das Erfolgsrezept, das für viele einen der besten PC-Titel seiner Zeit ergibt.
Beste Sprachausgabe: Resident Evil
Es ist nicht nur die beispiellose Qualität der Sprecher, die Resident Evil einen besonderen Platz in der Videospielgeschichte einräumt. Vielmehr ist es die paranoide Atmosphäre, die gut abgestimmte Mischung aus Action und Angst sowie das mysteriöse Setting, was zusammen genommen ein neuartiges Erlebnis schuf. Dabei ist das Spiel eigentlich ein Remake: Die ursprüngliche Intention ist es, den NES-Klassiker Sweet Home neu aufzulegen. Doch während der Entwicklung etabliert sich eine langjährige Resident Evil-Tradition: Ideen werden umgeworfen, die Entwicklung nimmt einen unerwarteten Verlauf und so ensteht der Klassiker, den wir heute kennen.