Verurteilung wegen Meineids

Die griechischen Sprinter Ekaterini Thanou und Konstantinos Kenteris sind von einem Athener Gericht wegen Meineids zu bedingten Haftstrafen von je 31 Monaten verurteilt worden. Das berichtete der griechische staatliche Rundfunk.
Ihr Trainer Christos Tzekos erhielt eine Bewährungsstrafe von 33 Monaten. Sechs Ärzte wurden zu bedingten Haftstrafen von sechs bis acht Monaten verurteilt. „Der sogenannte Unfall hat nie stattgefunden“, sagte der Vorsitzende des Gerichtes am Dienstag im Staatsradio. Weder Kenteris noch Thanou waren beim Urteilsspruch anwesend.

File:Athens 2004 Olympics Closing ceremony.jpg

Staatsanwalt Petros betonte, dass die beiden Athleten stark unter dem Einfluss ihres Trainers Christos Tzekos gestanden seien. Er trage die Hauptverantwortung für den Fall und habe ihnen nach der verpassten Dopingkontrolle vorgeschlagen, den Unfall zu inszenieren, um anschließend ins Krankenhaus gebracht zu werden. Die dortigen Ärzte hätten nicht gewusst, wie sie sich verhalten sollten. Die Anwälte der Angeklagten kündigten an, in Berufung zu gehen. „Dieses Urteil ist eine Schande für unser System. Ich bin sicher, dass wir das in der Berufung klarstellen können“, sagte Kenteris’ Anwalt Michalis Dimitrakopoulos. „Unglaublich, dass olympischen Champions im Gegensatz zu Schwerverbrechen und Drogendealern mildernde Umstände verweigert werden. Ich schäme mich für mein Land“, so der Anwalt weiter.


Eklat bei den Olympischen Spielen 2004
Der Fall Kenteris/Thanou ist einer der größten Skandale in der olympischen Geschichte. Schließlich hatte Kenteris bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney über 200 Meter Gold gewonnen, Thanou über 100 Meter Silber.
Unmittelbar nachdem die beiden Leichtathleten am 12. August 2004 ins olympische Dorf von Athen eingezogen waren, erhielten sie die Nachricht von der Welt-Anti-Dopingagentur (WADA), binnen zwei Stunden zu einer Dopingkontrolle erscheinen zu müssen. Um sich diesem und möglichen weiteren Tests zu entziehen, sollen Kenteris und Thanou den Motorradunfall vorgetäuscht haben. Sechs Tage später entzog das Internationale Olympische Komitee (IOC) den beiden ihre Akkreditierung.
Quelle: sport@ORF
Der nette Anwalt sollte sich besser für seine Mandanten schämen, denn die sind wohl die größte Schande für die Sportwelt ihres Landes.


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