Verschollen auf der Insel mit dem geheimnisvollen Schalter

Dieser verrückte Schalter hat das ganze Mäuseland durcheinander gebracht. Eine Riesenverwirrung für alle! Nun, am besten soll uns das die Maus Mizzy selber erzählen:

Solomon Island„Ja, ich war mit Dizzy in einem kleinen Schiffchen unterwegs auf einem Fluss. Wir hofften, dass wir irgendwo ein Käselager entdecken würden, wo wir dann anlegen könnten um uns dort vielleicht sogar zur Ruhe zu setzten. Aber da war nichts. Nachdem wir schon ein paar Tage auf dem Fluss getrieben sind, sind wir auch am Abend im Schiffchen wieder zusammengekuschelt eingeschlafen. Als wir am nächsten Tag aufwachten, sahen wir rundherum kein Ufer mehr, ja, wir waren mitten auf dem Meer! Jetzt kamen ein paar schreckliche Tage, mit Sturm und Sonne, Wellen und großen Fischen. Am dritten Tag wurden wir glücklicherweise auf eine kleine Insel gespült. Diese Insel war vielleicht zehn Mäuse lang und zwanzig Mäuse breit. Sie war unbewohnt und es hatte nur ein paar angespülte Kokosnüsse, die knackten wir natürlich auf der Stelle. Dann sahen wir auch: in der Mitte der Insel war ein großer Schalter. Der Schalter war nicht angeschrieben, man konnte auch nicht sehen, ob jetzt etwas eingeschaltet war oder ausgeschaltet.

Nachdem also Dizzy und ich uns an den Nüssen satt gegessen hatten, trippeln wir um den Schalter herum, und Dizzy sagte: „Mizzy lege doch den Schalter um!“ Zuerst antwortete ich ein paar Mal: “Mach doch selber“. Aber dann machte ich es doch, und legte den Schalter um. Aber es passierte gar nichts. Oder zumindest glaubten wir das. Nach einer Weile schalteten wir den Schalter wieder zurück. Und das taten wir den ganzen Tag, und zwischendurch knabberten wir Kokosnüsse. Solange es Nüsse hat, bleiben wir auf dieser Insel, sagten wir uns, und zum Zeitvertreib schalteten wir ab und zu den Schalter um.“

Mizzy erzählt weiter: „Am dritten Tag sahen wir von weitem die beiden Störche. Ich versteckte mich natürlich sofort zusammen mit Dizzy hinter dem großen Schalter, dann sahen wir: auf den Störchen saßen Mäuse. Ja genau, auf jedem Storch vier Mäuse! Wie wir uns da freuten! Jetzt sind wir ja bald gerettet! Vor lauter Freude kippten wir den Schalter wieder um. Aber die Mäuse auf den Störchen fuchtelten wie wild mit den Pfötchen. Das schien uns doch erstaunlich, sodass nun wir einfach still da saßen. Kaum waren die Störche in Rufdistanz, so hörten wir auch schon die Piepsenden Stimmchen: Nicht umlegen, den Schalter nicht umlegen! Nun schwante es uns, dass der Schalter doch eine Bedeutung hatte.

Die Störche landeten sicher auf ihren langen Beinen, und die Mäusereiter ließen sich an den dünnen Beinen herunter gleiten wie Feuerwehrleute. Zuerst gab es ein großes Hallo, sich gegenseitig Vorstellen und Gepiepse. Aber dann begann uns eine der Ankömmlinge zu erklären:

„Mizzy und Dizzy, ihr wisst wohl nicht, was ihr mit diesem Schalter gemacht habt. Der Schalter wurde extra hier auf der fernen Insel angelegt, damit ja niemand unbefugtes ihn umlegen kann. Ihr müsst uns dann erklären, wie ihr es geschafft habt, den Schalter zu finden! Denn jedes Mal  wenn ihr den Schalter betätigt habt, hat im Mäuseland ein Jahr gewechselt. Wir sind in den letzten drei Tagen schon zweiunddreissig Jahre weiter als ihr, denn zweiunddreissig Mal habt ihr den Schalter umgelegt. Und jedes Mal gab es Feuerwerke, Festreden, Ball, gute Vorsätze und Champagner. Die ersten paar Mal fanden wir es nur ungewöhnlich, und wir haben einfach gefeiert, aber irgendwann haben wir gemerkt, dass etwas nicht gut ist. Und als es zum dreiundzwanzigsten Mal innert kurzer Zeit Silvester und Neujahr wurde, haben wir beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen…“

Nachdem die achtköpfige Delegation uns das erklärt hatte, war es mir ganz peinlich und ich guckte verstohlen zu Dizzy rüber, aber sie schaute nur auf den Boden. Das hätten wir nie gedachten. Wir erklärten den Rettern natürlich, dass wir keineswegs absichtlich zu dieser Insel gereist waren. Dann halfen sie uns je auf einen der beiden Störche, und diese erhoben sich mit schweren Flügelschlägen. Ganz winzig sah ich noch die Insel im Meer, mit dem Schalter drauf, und bald war sie verschwunden.“

Hier endet Mizzy’s Erzählung. Und man konnte ihr ein wenig in den Augen ablesen, dass Mizzy und Dizzy wohl beide doch froh waren, dass sie ausgerechnet auf diese Insel gerieten, und dass sie sich getraut hatten, den Schalter umzulegen. Denn sonst wären sie wohl heute noch verschollen.


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