- 15. November 2015
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Heute möchte ich ein Thema aufgreifen, was mich in den letzten Tagen persönlich beschäftigt hat.
Jeder von uns kennt es, jeder von uns ist es schon passiert.
Man brennt für eine Sache und eine zeitlang später stellt man fest, dass es doch nicht so rosa ist, wie es vorher erschien. Nun steht man vor einer Entscheidung:
Aufgeben oder weitermachen?
Aufgeben würde heißen, man müsste sich seinen Mitmenschen erklären, erklären, warum man plötzlich doch nicht mehr so überzeugt ist von einer Idee oder auch einem Menschen (denn das lässt sich durchaus auch auf Beziehungen übertragen), wo man doch vor kurzer Zeit noch so gebrannt hat für.
Weitermachen würde bedeuten, dass alle Tätigkeiten plötzlich viel schwerer erscheinen, weil das Feuer in dir selbst immer kleiner wird.
Was also tun?
- Was genau heisst es, wenn man “versagt” hat?
- Wer bestimmt, ob du versagt hast?
- Was ist dir wichtiger – das “Ansehen” in anderer Leute Augen oder dein Seelenfrieden?
Erfolg ist kein Hafen, sondern eine gefährliche Fahrt in unbekannte Gewässer. Am Leben teilnehmen heißt, gewinnen, Erfolg haben, das Ziel erreichen. Hierbei besteht jedoch immer die Gefahr, als Mensch zu versagen. Die Lektion, die die meisten auf dieser Reise niemals lernen, aber auch niemals vergessen können, lautet: Gewinnen bedeutet, manchmal auch verlieren können.
Richard Milhous Nixon (1913-94), amerik. Politiker, 37. Präs. d. USA (1969-74)
Der Satz, den ich in den letzten Tagen so oft aus verschiedenen Mündern gehört habe und der mich tief getroffen hat ist:
Ich schäme mich so, auf … hereingefallen zu sein
Ist das wirklich ein Grund sich zu schämen? Wäre es nicht viel dümmer, wenn man aus Scham einfach bei etwas oder jemanden bleibt, was man längst durchschaut hat und für falsch befunden hat?
Immer wieder lese ich solche Zitate wie “Erfolg hat drei Buchstaben – TUN” oder “Wir haben Erfolg, wo andere aufgeben!” und es macht mich wütend. Wütend, weil damit die Angst zu Versagen geschürt wird. Wenn man nicht probiert, kann man nicht gewinnen.
Wenn du zu jeder Zeit das tust, was du für richtig hälst, dann kannst du gar nicht verlieren oder versagen, denn dann tust du genau das, was in dem Moment das Richtige für dich ist.
Glücklicherweise sind wir Menschen in der Lage, unsere Meinung, unsere Ansichten zu ändern. Immer wieder zu überprüfen, ob der Weg, den wir eingeschlagen haben der für uns richtige Weg ist. Und wenn sich Gegebenheiten im Leben ändern, sei es durch Dinge, die in deinem Umfeld passieren oder auch durch die Erkenntnis von Tatsachen, die du vorher nicht gesehen hast, dann ist es nur legitim, auch den Kurs anzupassen. Und dafür solltest du dich nicht schämen, sondern Stolz darauf sein. Denn DU lenkst dein Leben selbst und lässt es nicht durch andere lenken.
Manchmal trifft man im Leben auf gute Schauspieler! Und diese sind nur erfolgreich, weil keiner sich traut, etwas gegen sie zu unternehmen. So leiden zahlreiche allein in ihrem Kämmerlein unter Scham, anstatt den Weg nach vorne zu gehen und festzustellen, dass man nicht der/die Einzige war, die darauf reingefallen ist.
Wie oft hört man beispielsweise von Heiratsschwindlern. Wenn jemand den Mut hatte, das anzuzeigen, melden sich plötzlich zahlreiche Geschädigte, meist mit den Worten: Ich hab mich so geschämt, er war so charmant…..
Sei dir selbst treu! Wenn du auf solche Menschen hereinfällst, zeigt es eigentlich nur, dass du ein gutes Herz hast und noch an das Gute im Menschen glaubst. Und das ist wirklich kein Grund sich zu schämen!
Nimm diesen Menschen den Wind aus den Segeln, indem du die Flucht nach vorne antrittst und dich nicht versteckst, verleugnest oder selber klein machst, denn das hast DU weder nötig, noch verdient.
Gerne freue ich mich über Kommentare. Hast du dich beim Lesen dieser Zeilen dabei ertappt, dass auch du dich vor irgendjemanden oder irgendetwas versteckst?
Deshalb schliesse ich diesen Artikel mit folgendem Zitat:
Man braucht keinen Grund, um zu gehen, wenn man keinen mehr hat um zu bleiben!