Ein kleines Hotel am Meer. Zwei ältere Damen, die dieses seit vielen Jahren betreiben. Eine eingespielte kleine Familie. Das findet Katia Bergmann vor, das Strandhotel Palau, als sie kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag Job und Wohnung verliert. Eigentlich möchte sie nur ihre Tante kennenlernen, die Halbschwester ihres Vaters, von deren Existenz sie bisher nichts wusste. Nur für ein Wochenende, denkt sie.
Aus dem Wochenende werden viele Wochen und Monate und aus Katia und Ruth, der das Hotel im Übrigen gehört, werden dicke Freunde. Und Katia wird zu einem Teil des Palau.
Bleiben oder gehen? Sich drauf einlassen oder zurück ins alte Leben?
Nochmal von vorne anfangen? Mit 30? Geht das noch? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Veronika Peters Protagonistin Katia. Kann es denn wirklich sein, dass sie im Palau endlich sowas wie ein Zuhause gefunden hat? Es scheint zu schön, um wahr zu sein. Katia hat Angst. Angst, sich auf das Neue einzulassen, und Angst, dass ihr dieses Neue wieder genommen wird.
Von diesem Gefühl erzählt sie mit viel Humor und Einfühlsamkeit. So leicht, dass es fast schon nicht mehr schwer sein kann. Warum nicht? möchte ich Katia zurufen. Wenn es dich glücklich macht, warum nicht. Oder gibt es ein Gesetz dafür, was man mit 30 erreicht haben muss? Müssen es Mann und Kinder und Haus und Job sein? Oder ist das eigene Glücklichsein nicht viel wichtiger?
Was als leichte Lektüre daherkommt, wirft viele Fragen bei mir auf – vielleicht weil ich auch gerade 30 geworden bin.
Mitten im Leben stehen und doch ganz am Anfang sein.
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten, erschienen bei Goldmann, August 2011.
ISBN: 978-3442311682