Vero ist in den letzten Wochen in aller Munde und verspricht ein soziales Netzwerk der neuen Generation. Wir haben uns genauer angesehen, was die Mischung von Facebook und Instagram wirklich bietet.
Facebook hatte in den letzten Jahren schon viel Konkurrenz. Allerdings konnte sich kein anderer Anbieter wirklich durchsetzen. Selbst ältere soziale Netzwerke, die schon vor Facebook bestanden, wurden vom Markt gefegt. Lediglich in Nischen, insbesondere im Bereich der Fotos, konnten sich neue Netzwerke etablieren. Jeder kennt mittlerweile Instagram und Snapchat. Welchen Platz kann Vero hier einnehmen?
Einfacher Konkurrent oder doch mehr?
Man fragt sich natürlich, was die Macher von Vero dazu bewegt hat, ein neues soziales Netzwerk aufzubauen. Der Branchenriese Google musste schließlich mit Google+ eine Schlappe einstecken und eingestehen, dass die Eigenkreation als Konkurrenz zu Facebook kaum Bedeutung hat.
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Im Grunde kann jeder ein soziales Netzwerk gründen. Die elementaren Funktionen erlauben dem Nutzer nichts weiter, als kleine Posts zu veröffentlichen, die reinen Text, Bilder, Links oder andere Informationen enthalten, die man teilen möchte. Hier haben wir aber auch schon den ersten und zugleich größten Knackpunkt. Wenn man etwas teilt, muss auch jemand da sein, der liest. Die beste App ist nutzlos, wenn sie keine Nutzer hat. Eine Möglichkeit, um an User zu kommen, sind Funktionen, die die Branchenriesen nicht bieten. Oder im Umkehrschluss, Funktionen nicht anzubieten, die uns bei den etablierten Netzwerken nerven.
Anmelden bei Vero
Die Registrierung ist sehr einfach. Natürlich gibt es hier nicht den bekannten Button, über den man sich mit Facebook anmelden kann. Erforderlich ist ein Name, der nicht dem realen entsprechen muss und die Email Adresse, sowie ein Passwort, das aus mindesten 6 Zeichen und keinen Sonderzeichen bestehen muss. Im Anschluss ist die Eingabe der Mobilfunknummer erforderlich, über die man eine SMS mit einer PIN bekommt. Dies entspricht dem gleichen Prozedere, wie man es auch von WhatsApp kennt.
Anderen Nutzern folgen
Auch hier unterscheidet sich die App nicht von den anderen. Um Informationen von anderen Menschen zu erhalten, muss man diesen folgen. In meinem Bekanntenkreis nutzt anscheinend niemand Vero. Zumindest konnte ich keinen Kontakt finden. Daher blieb mir nur die Möglichkeit, bekannte Personen zu abonnieren. Davon sind schon etliche auf Vero vertreten.
Wenn man einen anderen User zum Freund macht, hat man hier mehr Möglichkeiten, als bei Facebook und Co. Man kann ihn als engen Freund, Freund oder bekannten kategorisieren. Das bietet eine bessere Kontrolle über Posts, wobei ich jetzt nicht wirklich wüsste, was ich bei Freunden oder engen Freunden unterteilen sollte. Vielleicht kann die Familie als enger Freund hergenommen werden. Vielleicht sollte man dafür aber auch noch eine vierte Kategorie einfügen.
Auf Vero posten
Hier unterscheidet sich Vero eigentlich nicht grundlegend von Facebook und Co. Es stehen 6 Buttons zur Auswahl, über die Fotos, Links, Musik, Film/TV, Bücher oder Orte geteilt werden können. Reinen Text scheint man hier also nicht zu wollen.
Die gesamte Benutzeroberfläche ist sehr schlicht gehalten und bietet nur die elementarsten Eingabefelder. Statt Posts zu teilen, kann aber auch direkt mit den Kontakten gechattet werden. Hier ist also keine gesonderte App erforderlich, wie es beim Messenger von Facebook der Fall ist. Insgesamt gibt es sehr wenig zur UI zu sagen, da sie sehr schlicht und selbsterklärend ist. Mit der Bedienung kann Vero also schonmal punkten. Etwas befremdlich ist allerdings, dass die eigenen Posts direkt auf Facebook geteilt werden können. Andererseits ist das vermutlich erforderlich, um auf sich aufmerksam zu machen und an neue User zu kommen.
Kosten und Werbung
Derzeit ist die App in der Nutzung komplett kostenlos. Das soll auch dauerhaft so bleiben – allerdings nur für die erste Million Nutzer. Jeder weitere muss dann eine jährliche Gebühr zahlen, über deren Höhe aktuell noch nichts bekannt ist. Ursprünglich hat WhatsApp genauso angefangen, kann mittlerweile aber auch komplett kostenfrei genutzt werden.
Bei der Werbung sieht es etwas anders aus. Es gibt keine und das soll auch für den Nutzer ab einer Million dauerhaft bleiben. Wir müssen uns hier also nicht mit gesponsorten Posts und langen Werbefilmchen nach wenigen Sekunden Video abquälen.
Da stellt man sich natürlich, berechtigterweise, die Frage, woran verdient Vero denn nun Geld? Die künftigen Gebühren müssen sehr niedrig sein, damit sich überhaupt Nutzer bereit erklären, diese zu zahlen. Der größere Teil wird mit Empfehlungen verdient. Es gibt Provisionen für den Kauf der geteilten Musik, Bücher und Filme.
Fazit:
Im Grunde bietet die App alles, was man zum Teilen des eigenen mehr oder weniger interessanten Lebens benötigt. Allerdings haben das auch schon viele andere geboten, wenngleich auch mit Werbung. Das Problem sehe ich an ganz anderer Stelle. Egal wie gut Netzwerke und deren Apps auch immer sein mögen, sie leben und sterben mit ihren Nutzern. Ich kenne niemanden, der Vero nutzt. Selbst wenn sich einige meiner Freunde für Vero entscheiden, würde ich vermutlich keinen auch noch so kleinen Betrag bezahlen, nur um meine Kontaktliste zu fragmentieren. Vermutlich werden ich mich weiterhin hier und da über eine übermäßige Werbung ärgern und trotzdem weiterhin Facebook nutzen. Zudem bin ich auch kein Netzwerk-Junky, der ständig alles teilen muss.
Vero müsste sehr viel Geld in die Hand nehmen, um eine Reichweite zu haben, die es geradezu erforderlich macht, ebenfalls Vero zu nutzen. Google hatte diese finanziellen Mittel hat es gemacht. Gebracht hat es dennoch nichts. Warten wir also einfach eine Weile ab und schauen uns dann nochmal die Zahlen an.
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