Vergoogelt! – Julia K. Stein

Vergoogelt Ganz schön viel Internet im Kopf

Kurzbeschreibung:
Lena könnte nicht glücklicher sein. Sie ist mit ihrem Traummann zusammen und betreibt einen beliebten Blog. Doch wie viel Facebook, Twitter und Selfies verträgt eine Beziehung? Und warum verwirrt sie der attraktive Blogger David mehr als sie zugeben will? Als eine alte Rivalin und die viel zu junge Freundin ihres Vaters auf der Bildfläche erscheinen, gerät alles in Gefahr, was Lena sich hart erkämpft hat. Muss Lena sich zwischen Liebe und Karriere (und Smartphone!) entscheiden?

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag; (5. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839217261
ISBN-13: 978-3839217269

Über die Autorin:
Julia K. Stein wurde in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet geboren. Sie hat in Kalifornien und an der Ostküste der USA Literatur studiert, einen Magister der Philosophie und über Literatur promoviert. Davon merkt man in ihren Büchern allerdings (glücklicherweise) nichts. Sie hat Kurzgeschichten, Gedichte und Sachbücher veröffentlicht. Heute lebt sie in München.

Zu erst möchte ich mich bei Julia bedanken, dass sie ihr Buchbaby in meine Hände und damit auf meinen Kindle gelegt hat.

“Vergoogelt” ist der Nachfolger von “Liebe kann man nicht googeln”, lässt sich aber auch wunderbar ohne den ersten Teil lesen. (Den hab ich nämlich auch nicht gelesen.)

Ich würde dieses Buch in die große Schublade der Chick-Lit Bücher stecken. Also Storys für „Mädels“ oder „anspruchslose Frauenliteratur“. Die pejorative Bezeichnung stammt aus dem Amerikanischen und setzt sich aus den beiden Wörtern chick und lit zusammen, wobei chick ein umgangssprachlicher und abwertender Begriff für eine junge Frau und lit die Abkürzung für literature, also Literatur ist. (Wikipedia)

Ein Buch, das man unter der Trockenhaube beim Friseur oder im Wartebereich des Bürgeramtes lesen kann. Leichte Unterhaltung, die die Gehirnzellen schont. Perfekt sagen die einen, nicht ganz perfekt sage ich.

Lena – ein 30+ Mädel, das in der virtuellen Welt des Internets zuhause ist. Sie betreibt einen Blog, twittert, postet, kommentiert und googelt. Immer auf der Jagd nach Followern und interessierten Lesern. Das sie bei dem ganzen Wahnsinn ihren geliebten Freund vielleicht etwas vernachlässigt kommt ihr dabei nicht in den Sinn. Dafür bekommt sie zu spüren, dass es an ihrer Menschenkenntnis im real life stark hapert.

Ich bin mit dieser quirligen, spätpubertierenden, naiven Dame leider nicht ganz warm geworden. Erst kurz vorm Schluss zeigt sie eine etwas andere Seite, die ich liebend gern schon viel früher gesehen hätte.

Ben – Geschäftsmann, Sohn reicher Eltern, Nordlicht im tiefsten Süden und Lenas Freund. Er sieht seine Freundin eigentlich nur vor oder hinter einem Bildschirm, egal ob Laptop oder Smartphone. Seine bodenständige Art lässt ihn das aber irgendwie überstehen. Trotz Problemen mit der Firma und eigentlich ganz anderen Interessen, als denen seiner Eltern schlägt er sich durchs Leben und will es nur allen recht machen. Fast zu lieb für diese Welt.

Ben war mir von Anfang an sympathisch. Er ist echt und bringt mich dazu, eine Seite nach der anderen zu lesen und abzuwarten, wie sich seine Geschichte entwickelt.

Julia hat einen sehr angenehmen Schreibstil, sie schafft es, die Schnelllebigkeit des Internets in ihre Texte einfließen zu lassen. Das Buch ist eine Art Tagebuch in Blogform. Die Protagonisten lässt den Leser an allen Gedanken, Hoffnungen, Ängsten und Wünschen teilhaben und vielleicht lag genau da das Problem, dass dieses Buch für mich nicht ganz perfekt war. Mir fehlte ein konkreter roter Faden, eine Kernaussage. Es wurden sehr viele Baustellen aufgemacht, ohne dabei in die Tiefe zu gehen und sie dann irgendwann im Sande verlaufen zu lassen. Dadurch wirkt das Buch auf mich leider sehr voll und ein wenig oberflächlich. Die Spannung und Freude am Lesen blieb ein bisschen auf der Strecke. Leider.

Dennoch sage ich, Geschmäcker sind verschieden und bitte macht euch selbst ein Bild. Lasst Lena und Ben in euer Leben und schaut, ob ihr nicht vielleicht die ein oder andere Eigenschaft der Protagonisten an euch selbst wiederfindet. Also ich habe welche gefunden.

Ich habe jetzt “Ich und andere uncoole Dinge in New York” von Julia auf meinen Kindle geladen und bin gespannt, wie es mit dem Buch läuft.

Eure
unterschrift

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