Der 10. November steht bei unseren US-amerikanischen Nachbarn ganz im Zeichen der Kontaktaufnahme. Denn dieses Datum wird in den Vereinigten Staaten als sogenannter National Forget-Me-Not Day (dt. Vergissmeinnicht-Tag) begangen. Grund genug, dieses Datum mit in die Liste der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen und seiner Geschichte im vorliegenden Beitrag nachzugehen. Warum sollten wir heute also unsere Mitmenschen nicht vergessen?
10. November: Vergissmeinnicht-Tag in den USA – der amerikanische National Forget-Me-Not Day (c) 2015 Sven Giese
Wer hat den National Forget-Me-Not Day ins Leben gerufen?
Um es an dieser Stelle kurz und knapp zu machen: Leider gilt auch im Falle des National Forget-Me-Not Day (manchmal auch nur kurz: Forget-Me-Not Day), dass völlig unklar ist, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er gefeiert wird und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 10. November entschieden haben. Mit dem ebenfalls heute begangenen Welttag der Wissenschaft (engl. World Science Day for Peace and Development) scheint es jedenfalls nichts zu tun zu haben. Zumindest konnte ich im Rahmen der Recherchen hierzu nichts herausfinden.
Dies ist eigentlich erstaunlich, als viele thematisch verwandte Aktionstage sehr konkrete Informationen über ihre Initiatoren und die Begründung für die Wahl des Datums liefern (siehe dazu exemplarisch u.a. den Tag der spontanen Nettigkeiten (engl. Random Acts of Kindness Day – kurz auch: RAK Day) am 17. Februar, den World Compliment Day am 1. März, den Welttag der Dankbarkeit (engl. World Gratitude Day) am 21. September, den Welt-Nettigkeitstag (engl. World Kindness Day) am 13. November oder den Welt-Hallo-Tag (engl. World Hello Day) am 21. November). Dies aber nur als Randnotiz, die uns wieder zurück zum eigentlichen Anlass dieses Beitrags führt.
Um was geht es beim National Forget-Me-Not Day in den USA?
Während in Deutschland die Formulierung wider dem Vergessen eine sehr ernste historische Bedeutung besitzt und einen gesamtgesellschaftlichen Appell intendiert, richtet sich der heutige US-amerikanische Aktionstag eher an den jeweils Einzelnen. Dabei ist der Name im wahrsten Sinne des Wortes Programm.
Denn heute geht es primär darum, sich an verstorbene Freunde, Familienmitglieder oder Bekannte zu erinnern bzw. die Gelegenheit zu nutzen, mit denjenigen mal wieder in Kontakt zu treten, von denen man lange nichts gehört hat. Egal ob Brief, E-Mail oder ein spontaner Anruf, der Vergissmeinnicht-Tag am heutigen 10. November ist die perfekte Gelegenheit sich wieder zu melden.
Die Verbindung zur Myosotis sylvatica – das Vergissmeinnicht
Umso passender ist in diesem Zusammenhang dann auch die symbolische Verbindung zur Myosotis sylvatica, dem Vergissmeinnicht. Immerhin gilt diese Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse als Symbol für die liebende Erinnerung bzw. einen entsprechenden Abschied. Diese Konnotation spiegelt sich auch in den verschiedenen Namen in den Sprachen dieser Welt wieder, die sich alle ungebrochen auf den deutschen Namen der Myosotis beziehen (siehe dazu eben auch das englische Forget-me-Not).
Dies gilt auch für die Entstehungsgeschichte des Namens, der sich länder- und kulturübergreifend im Kern immer um eine Geschichte bzw. Legende dreht, in welcher die kleine Pflanze Gott bzw. eine höhere Schöpferinstanz darum bittet, sie nicht zu vergessen. Interessante Randnotiz an dieser Stelle: das Vergissmeinnicht ist die offizielle Staatspflanze des US-Bundesstaates Alaska (siehe dazu auch den Alaska Day am 18. Oktober).
In diesem Sinne: Meldet Euch heute mal wieder bei jemanden, mit dem/der Ihr lange nicht mehr gesprochen habt.
Weitere Informationen zum US-amerikanischen Vergissmeinnicht-Tag
- Forget-me-not auf alaska.org (englisch)
- Vergissmeinnicht liebt feuchten Boden auf zuhause.de (deutsch)
- Eintrag zum Vergissmeinnicht auf heilkrauter.de (deutsch)