Jedes Jahr sterben weltweit hunderte von Kindern in heissen Autos, weil sie von ihren Eltern einfach darin vergessen wurden.
Nach einem Aufehen erregenden Fall in Italien erhalten Bestrebungen, Autos – ähnlich wit mit der Kindersicherung für die Hintertüren – serienmässig auch mit einem entsprechenden Alarmsystem auszustatten, gegen das Vergessen, dass im Auto noch ein Kind sitzt.
Der Fall, der die Debatte neu aufflackern liess, ist in der Tat sehr traurig. Ein kompetenter und zuverlässiger Manager einer grossen Unternehmung fährt an einem Dienstagmorgen zur Arbeit, parkiert sein Auto auf seinem Geschäfts-parkplatz und geht schnurtracks ins Büro. Dieses Mal aber, an diesem schicksalhaften Dienstagmorgen, vergisst er, dass er zuvor – also unmittelbar vor seinem Arbeitsbeginn – seinen 2-jährigen Sohn wie immer in den letzten Monaten in die nur wenige Schritte entfernte Kinderkrippe abgeben sollte. Sollte. Wie immer. Nur nicht an diesem Dienstagmorgen.
Vergesslichkeit? Überforderung? Stress? Kopflosigkeit? Geschäftlicher Termindruck? Wir werden wohl nie wirklich erfahren und schon gar nicht nachvollziehen können, weshalb dieser Vater an diesem Morgen einfach zur Arbeit ging und das Kind im Auto zurück vergass. Abends, bei seiner Rückkehr, fand er sein Kind leblos vor: im Auto wurde es an diesem heissen Sommertag über Mittag mindestens 60 Grad warm, das Kleinkind hatte keine Chance.
Bevor tatsächlich Autos auf den Markt kommen könnten, die serienmässig über Alarmsysteme gegen das Vergessen verfügen, soll Infant Reminder – eine kostenlose App – Eltern daran erinnern, dass sie ein Kind im Auto mit dabei haben. Mittels akustischen und optischen Signalen erinnert die App während der gesamten Dauer einer Autofahrt und insbesondere bei der Ankunft bzw. bis zu zehn Minuter später – den Fahrer daran, dass er ein Kind mitführt bzw. mitgeführt hat, das auf keinen Fall alleine im Auto zurück bleiben sollte.
Persönlich finde ich jede Art von Sicherheitsmassnahmen, die Kinder schützen grundsätzlich einmal gut. So betrachet sollen von mir aus alle Autos serienmässig mit Alarmsystemen gegen das Vergessen ausgestattet werden. Und vorübergehend können wir alle auch die Infant Reminder-App nutzen. Aber all diese Massnahmen bekämpfen nur die Symptome. Viel interessanter und hilfreicher wäre es, den wahren Ursachen für solche Unfälle auf den Grund zu kommen und mit der Hilfe da anzusetzen. Denn vermutlich bräuchten in diesen Fällen allen voran die Eltern Hilfe.
Wie geht es Euch nach dem Lesen dieses Beitrages? Hätte Euch das niemals passieren können? Oder seid Ihr auch schon in solche Situationen geraten? Kann eine solche App nützen oder bräuchte es andere Lösungen?
Dieser Beitrag ist auch auf dem wir eltern-Blog erschienen!
Weitere besonders familientaugliche Anwendungen für iPad, iPhone oder iPod touch sowie Tipps zum Umgang mit Neuen Medien findet Ihr unter der Rubrik Apps für iPhone, iPad, iPod touch.
https://itunes.apple.com/us/app/infant-reminder/id677396637?mt=8