Verdins Tierecke: Kalb mit 6 Beinen

Verdins Tierecke: Kalb mit 6 Beinen

MELDUNG VOM MAERZ 2012:
Genf - Bei der Geburt des Tieres hatte ein Tierarzt noch prophezeit, dass das Kalb nicht überleben werde. Doch nun zeigten lokale Medien Fotos von der inzwischen sieben Wochen alten Lilli, auf denen sie über eine sonnige Wiese tollt.
Bauer Andreas Knutti aus Weissenburg, 30 Kilometer südlich von Bern, sagte, Lilli sei „so voller Leben“, dass er es nicht übers Herz gebracht habe, sie einschläfern zu lassen. Wegen einer Krümmung ihrer Wirbelsäule könne Lilli möglicherweise nie eine normale Milchkuh werden, sagte Knutti am Donnerstag der Tageszeitung „Blick“.
Aber wenn das Kalb gesund bleibe, dürfe es trotzdem im Sommer mit den anderen Kühen auf die Alm.

MELDUNG VOM 24.JULI 2012:
Eine Schweizer Tierschützerin wurde auf den Fall aufmerksam und kaufte dem Bauern, gemeinsam mit Gesinnungsgenossen, das Kalb um 1.800 Schweizer Franken - umgerechnet 1.499 Euro - ab. Zugleich stellte sie einen Kontakt zu Gut Aiderbichl her, da es dort im Jahr 2008 bereits einen ähnlichen Fall gegeben hatte. Damals wurden Kalb "Lissy" zwei Beine erfolgreich abgenommen (siehe Infobox), die Kuh lebt noch heute auf dem Gut. Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser sagte seine Unterstützung im Falle einer Operation zu und bot sich an, das Tier danach in Salzburg aufzunehmen.
1.665 Euro Operationskosten

Am 14. Juni wurde Lilli an die Wiederkäuerklinik der Universität Bern überwiesen. Dort sei neben dem überzähligen Beinpaar auch eine starke Verformung der Wirbelsäule festgestellt worden. Das Kalb habe keine körperlichen Behinderungen und Nervenausfälle gezeigt, die Gefahr neurologischer Ausfälle würde sich durch das Wachstum von Bewegungsapparat, Skelett und Wirbelsäule allerdings erhöhen.
Aufhauser und die Schweizer Tierschützer entschieden, Lilli operieren zu lassen. Die Operation alleine kostete 1.665 Euro. Wie viel zusätzlich für den Klinikaufenthalt und die Medikamente anfielen, ist nicht bekannt.

"Lilli hat bereits Freunde gefunden"
Am 29. Juni wurden dem Kalb schließlich in einer vierstündigen Operation die beiden Beine entfernt. Die Gliedmaßen wurden abgetrennt, die Haut vernäht. "Ein sehr schwieriger Eingriff", wie Freitag betonte. "Lilli ist nach der Operation aber sehr gut aufgewacht und zeigte regen Appetit." Am Freitag wurde das kleine Kalb aus der Klinik in Bern abgeholt und nach Salzburg gebracht. "Neugierig und voller Kontaktfreude. Lilli ist schon auf der Weide und hat bereits Freunde gefunden", so die Aiderbichl-Sprecherin über den Neuzuwachs.


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