Verbot der Woche: Fremdenfeindliche Vokabeln

Verbot der Woche: Fremdenfeindliche VokabelnHöchste Zeit war es schon lange, nun endlich aber kommt Bewegung in die Frage, wieviel Rassismus die deutsche Alltagssprache verträgt. Dank der Aufmerksamkeit des Münchener Linken-Stadtrates Orhan Akman wurde bekannt, dass die Verwendung des Begriffs "Schwarzfahren" einen diskriminierenden Beigeschmack hat. Akman prangerte mutig an,
dass nicht nur die inzwischen vom Bundesblogampelamt und der europäischen Zensurbehöre längst auf die schwarze Liste der verbotenen Bezeichnungen gesetzten Vokabeln "Neger" oder "Mohrenköpfe" zweifellos "einen kontextlichen Bezug zur Hautfarbe eines Menschen" haben. Sondern auch das Wort "Schwarzfahrer", das rassistisch ganze Bevölkerungsgruppen mit menschen auf eine Stufe stell, die keine Fahrkarte gelöst hätten.
Akman, der seine ersten Sporen als Abteilungsleiter bei Tönnies Fleisch, verdiente, will diese diskriminierende Bezeichnung durch "Ticketsünder" ersetzen. Dazu müsse die Bundesregierung im Rahmen der antirassistisch engagierten PPQ-Aktion "Verbot der Woche" ein Verwendungsverfügung für die fremdenfeindliche Vokabel erlassen. Die Linguistin Christiane Wanzeck liefert in der Münchner Abendzeitung Argumente für eine Ausweitung der Forderung über den Einzelfall hinaus. Schwarz stünde für illegal, eben etwas, das im Dunkeln passiert. Eine saubere Lösung, so heißt es in Berlin, könne deshalb nur darin liegen, dass auch "Schwarzarbeit", "Schwarzgeld", "schwarze Kassen", "schwarzer Humor", Schwarzlicht in Diskotheken, der Internetfilm "Schwarz wie Milch" und die Einzelhandelsgruppe "Lidl&Schwarz" untersagt würden.
Zur bürgerschaftlich-engagierten Reihe "Verbot der Woche"

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