Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse!
Ich liebe Tomaten. Für mich sind frische, reife Tomaten direkt vom Strauch das Highlight eines jeden Sommers. Als wir noch am Kaiserstuhl bei Freiburg wohnten, mussten ich nur Ende April zarte Tomatenpflänzchen in den Boden setzen und danach täglich genügend gießen. Ab August konnte ich die ersten Tomaten direkt vom Strauch naschen. In manchen Jahren hingen Anfang November noch die letzten grünen Tomaten an den Sräuchern. Die habe ich dann abgepflückt und abgedunkelt im Keller nachreifen lassen. An den sonnenverwöhnten Hängen des Kaiserstuhls konnte ich mich an einer sehr langen Tomatensaison erfreuen.
Hier, im Odenwald, ist alles anders. Obwohl der Sommer an sich eigentlich nicht schlecht war, tragen meine Tomatenstöcke nur wenige Früchte. Die meisten haben erst vor gut einer Woche eine leicht rötliche Färbung angenommen. In den letzten Tagen überschreiten die Tagestemperaturen allerdings nicht 14 ° C und die Nächte sind bereits sehr frisch mit Temperaturen im einstelligen Bereich. Kein gutes Klima für meine heiß geliebten Tomaten! Die Früchte, die noch am Strauch hängen, sind durch den Regen aufgeplatzt und gammeln traurig vor sich hin. Für Tomatenliebhaber ist der Odenwald wirklich kein gutes Gärtnerrevier.
Tomaten und veganer Mozzarella – Kulinarisches Dreamteam des Spätsommers
Deshalb weiche ich notgedrungen auf das Angebot meiner Gemüsefrau aus. Dort gibt es noch kräftig rote, plumpe und saftige Tomaten, die vor allem zu Weichkäse wie Mozzarella gut schmecken. Da ich den jedoch nicht mehr vertrage, bin ich auf eine vegane Variante umgestiegen. Die stammt aus meinem Kochbuch Käse veganese und lässt sich unkompliziert selbst zuhause zubereiten. Das längste daran ist das Warten, dass der Weichkäse nach Mozzarella-Art über Nacht im Kühlschrank abkühlt.
Mit Basilikum, ein paar Oliven und einem Schuss gutem Olivenöl hat man eine herrliche italienische Mahlzeit, mit der man sich in sonnigere Gefilde träumen kann. Haben Sie Lust, mitzuträumen? Hier geht es zum Rezept:
Veganer Weichkäse nach Mozzarella-Art
für knapp 600 Gramm Käse 20 g Instantflocken (Vollkorn) 20 g Hefeflocken 4 TL Johannisbrotkernmehl 3 EL Zitronensaft 2 EL weißes Tahin 2 EL Sonnenblumenöl 500 ml Soja- oder Reisdrink Meersalz Sonnenblumenöl für die Form Die Instant- und Hefeflocken sowie das Johannisbrotkernmehl miteinander vermischen. Zusammen mit dem Zitronensaft, Tahin und Sonnenblumenöl in den Mixbehälter der Küchenmaschine geben und gründlich pürieren. Dabei nach und nach den Sojadrink hinzugeben. So lange pürieren, bis die Masse cremig ist. Die Creme mit etwas Salz abschmecken und in einen kleinen Topf umfüllen. Unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und so lange kochen, bis die Masse anfängt Blasen zu werfen und eindickt. Den Weichkäse in einen gut eingefetteten Kunststoffbehälter geben und über Nacht im Kühlschrank durchkühlen lassen. Zum Servieren den Rand vorsichtig mit einem scharfen Messer lösen und auf einen Teller stürzen.Übrigens: der Weichkäse nach Mozzarella-Art eignet sich auch zum Überbacken von Pizza oder Ofengerichten. Dazu schöpft man ihn am besten noch heiß direkt aus dem Topf und verteilt ihn auf der Pizza oder dem Gratin. Beim Überbacken schmilzt er leicht und bräunt ein wenig an.
Guten Appetit und viel Spaß beim veganen Käsen!
Ihre Heike Kügler-Anger
P.S.: Mehr als 100 vegane Käsealternativen zum Selbermachen gibt es übrigens hier: